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Herz an Herz mit dem Boss?

Herz an Herz mit dem Boss?

Titel: Herz an Herz mit dem Boss? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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einfach nur ihr Chef.
    „Was machst du hier“, fragte er zurück, nahm auf einem der Liegestühle Platz und bedeutete ihr, sich auf den Liegestuhl daneben zu setzen, was sie ein wenig widerwillig tat. „Du hättest auch vom Festnetz aus telefonieren können, das habe ich dir gesagt.“
    „Ja, na ja …“ Es war so dunkel, dass sie ihn nur schemenhaft sehen konnte. Seine tief sitzenden, kakifarbenen Shorts und ein altes T-Shirt gaben ihm etwas Verwegenes. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass er Multimillionär war.
    „War es ein privates Gespräch?“, fragte Ryan, der sich nicht davon beirren ließ, dass sie offenbar nicht reden wollte. „Wie läuft es zu Hause? Alle noch wohlauf, oder hat deine Schwester den Tierarzt von seinen Leiden erlöst? Ich nehme doch an, dass du es mir schon erzählt hättest, wenn sie ihre Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg geräumt hätten und nach Schottland zurückgekehrt wären.“
    Die sie umgebende Dunkelheit gab der Situation etwas Vertrauliches, das Jamie nicht geheuer war. Ihr Herz raste und ihr Mund wurde furchtbar trocken. Sie wünschte, es wäre helllichter Tag, seine Familie wäre in der Nähe und sie hätte ein Flipchart, hinter dem sie sich notdürftig hätte verstecken können.
    „Bis jetzt haben sie nichts geklärt“, antwortete Jamie verdrossen. In ihren Shorts und dem gestreiften Hemdchen kam sie sich ganz nackt vor. Beides hatte sie nach dem Duschen vor einer halben Stunde angezogen, ohne lange nachzudenken. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie Ryan begegnen würde.
    „Oh nein!“, sagte Ryan mitfühlend. „War das der Tierarzt, mit dem du gesprochen hast?“
    „Würdest du bitte aufhören, ihn immer Tierarzt zu nennen?“
    „Entschuldigung, ich dachte, das wäre sein Beruf.“
    Jamie sah ihn prüfend an, aber er machte eine Unschuldsmiene. „Ja, ich habe mit Greg gesprochen.“
    „Ein heimlicher Anruf hinter dem Rücken seiner Frau? Hmm …“
    „Das war kein heimlicher Anruf.“
    „Was war es dann? Doch offenbar kein Telefonat, das du vor der Familie führen wolltest.“
    „Du bist unmöglich.“
    „Was hat er denn erzählt?“
    Jamie biss die Zähne zusammen. Sie beide hatten den gewohnten Bereich so weit verlassen, dass die Grenzen zwischen ihnen zu verschwimmen begannen. Aber er war es gewohnt, Grenzen zu überschreiten und sich in andere Menschen hineinzudenken; das gehörte zu den Gründen für seinen Erfolg. Und wenn sie damit nicht klarkam, war das ihr Problem. Wenn sie herumdrucksen und seiner ihm angeborenen Neugierde aus dem Weg gehen würde, würde das seltsam wirken. Was war denn schon dabei, wenn sie ihm sagte, wie es zwischen Greg und Jessica stand?
    „Jessica hat mir gesagt, dass sie sich dort, wo sie leben, langweilt und abgeschnitten fühlt. Bis in die Innenstadt von Edinburgh braucht man mindestens vierzig Minuten, und Jessica war immer gerne dort, wo das Leben tobte.“
    „Ein komisches Paar, wenn du mich fragst.“
    „Wieso?“
    „Der Tierarzt kam mir nicht gerade wie ein Mensch vor, der gerne überall mitmischt. Er wirkt nicht unbedingt wie ein Partylöwe.“
    „Aber du hast ihn gerade einmal fünf Minuten gesehen! Du kennst ihn doch gar nicht.“
    „Oh, ja, ich vergesse immer, dass ihr ein besonderes Verhältnis zueinander hattet.“
    „Wir hatten kein besonderes Verhältnis zueinander!“, protestierte sie, doch sie errötete, als sie an ihre romantische, jugendliche Schwärmerei dachte.
    Ryan ignorierte ihren Einwand. Er musste ihr Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass das, was er gesagt hatte, sie nervös machte. Langsam fing er an, diesen Tierarzt zu hassen.
    „Was hat deine Schwester denn an ihm gefunden?“
    „Er ist unsterblich in sie verliebt.“
    „Aha. Aber beruht das auf Gegenseitigkeit? So eine einseitige Liebe kann auf die Dauer ziemlich anstrengend werden.“
    „Wundert sich deine Familie nicht, wo wir stecken?“
    „Wir sind erwachsen. Außerdem tragen Claire und Hannah gerade ihren allabendlichen Kampf mit den Kindern aus, und meine Mutter war müde und hat sich mit einem Buch ins Bett verzogen. Also brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“
    „Du hast eine tolle Familie.“ Jamie seufzte wehmütig, und einen Moment lang wartete Ryan schweigend darauf, dass sie weiterreden würde. Frauen liebten es, über sich selbst zu sprechen und sich dabei im besten Licht darzustellen. Bei den Anekdoten der Frauen, mit denen er ausging – Supermodels und Schauspielerinnen –, handelte es sich

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