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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Katja sie wieder fortschicken würde.
       Janny atmete einmal tief durch. Das hier war viel schwerer, als sie es sich vorgestellt hatte. Die Unsicherheit viel stärker. Und sie nahm noch zu, je mehr sie sich jetzt dem Haus näherte, in dem Katja wohnte. Als sie endlich vor Katjas Wohnungstür stand, hatte Janny der Mut schon fast wieder verlassen. Sie klingelte zaghaft, atmete erneut tief durch.
       Nichts geschah. 
       Janny wartete. 
        Vielleicht war Katja noch nicht zu Hause. 
       Aber hätte sie dann nicht angerufen? 
       Sie hat es sich anders überlegt. 
       Die Gedanken überfielen Janny ohne Vorwarnung und ließen sie ihre Hand wieder senken, die sie erneut zum Klingelknopf geführt hatte. 
       In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Katja stand vor Janny. Ohne ein Wort zu sagen, winkte sie Janny herein. Janny schloss die Wohnungstür hinter sich und folgte Katja ins Wohnzimmer.
       Sie standen sich gegenüber, schweigend.
       »Also, was hast du mir zu sagen?«, fragte Katja schließlich. 
       »Alles, was jemand nur sagen kann, wenn er um Verzeihung bittet. Es tut mit wirklich leid.« Janny hob hilflos die Hände. »Ich will mich nicht rausreden, ich hatte die Möglichkeit, mich anders zu entscheiden. Aber ich habe es nicht getan. Heute weiß ich nicht mehr, warum. Ich würde es rückgängig machen, wenn ich könnte.« 
       Katja erwiderte nichts. Janny machte einen Schritt auf sie zu. Da Katja stehen blieb, noch einen zweiten. »Ich verstehe, dass du enttäuscht bist. Aber bitte verzeih mir.« Janny streckte ihren Arm nach Katja aus. »Ich verspreche dir, nie wieder ein Geheimnis vor dir zu haben.« Ihre Hand legte sich um Katjas Taille, zog sie zu sich heran. »Höchstens, wenn du mich nach deinem Geburtstagsgeschenk ausfragst, oder vor Weihnachten.« Ihre Lippen näherten sich Katjas Mund. »Was sagst du?«
       »Ich bin sauer.«
       Janny hielt mitten in der Bewegung inne. 
       »Du hast dich eine ganze Woche nicht gemeldet«, fuhr Katja fort. »Außer Alexa hatte ich niemanden.«
       »Alexa?«
       »Grit ist zur, ich zitiere Alexa, Giftspritze mutiert. Alle zerreißen sich über mich die Mäuler und du verschwindest einfach von der Bildfläche«, beschwerte sich Katja.
       »Warum hast du mich nicht angerufen? Ich dachte, du wolltest mich nicht sehen.«
       »Wollte ich auch nicht.«
       Janny blinzelte. »Jetzt bin ich vollends verwirrt.«
       »Küss mich endlich«, verlangte Katja. 
       Und Janny tat es. In ihrem Kuss lag die Sehnsucht einer ganzen Woche. Sie hielt Katja so fest, wie sie nur konnte. Ihre Lippen wanderten von Katjas Mund seitwärts zu ihrem Hals und von dort aufwärts. »Ich liebe dich«, hauchte Janny in Katjas Ohr.
       »Autsch«, entfuhr es Katja. »Du zerdrückst mich ja.« 
       »Oh.« Janny ließ erschrocken los. 
       Katja grinste, legte ihre Hände in Jannys Nacken. »Festhalten sollst du mich schon.« 
       Janny hob die rechte Hand. Ihr Finger strich zärtlich über Katjas Wange. »Das werde ich«, versprach sie. »Das werde ich.«
       Sie zog Katja erneut in die Arme. Diesmal vorsichtig. Wieder trafen sich ihre Lippen, verschmolzen in einem innigen Kuss, der erst endete, als sie beide Luft holen mussten.
       »Wie wäre es eigentlich, wenn du, statt zweimal die Woche Taxi zu fahren, dein freies Zimmer vermietest?«, fragte Janny.
       Katja lehnte sich in Jannys Armen zurück und hob verwundert die Augenbrauen. »Du willst hier einziehen?«
       Janny zuckte mit den Schultern. »Was bleibt mir übrig?«
       »Ist dein Haus abgebrannt?«
       »Nein, aber ich werde es wohl verkaufen müssen. Ich kann es mir nicht mehr leisten. Was soll´s, es ist eh zu groß.«
       »Wieso?«, wunderte Katja sich. »Was ist passiert?«
       »Ich bin bei TAMAs ausgestiegen.«
       »Was?«
       Janny kratzte sich am Kopf. »Na ja, ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass du mir so einfach verzeihen würdest. Also wollte ich dir den Beweis erbringen, dass ich mit allen Mitteln um dich kämpfe.«
       »Aber …« Katja schüttelte den Kopf. »Das hätte ich nie von dir verlangt. Kannst du es rückgängig machen?«
       »Nein.« Janny lächelte. »Und ich will es auch nicht. Jetzt, wo es getan ist, bin ich froh darüber.« Ein Seufzen entwich ihrem Mund. »Ich hätte das schon viel früher machen sollen.« Sie hielt inne, streichelte erneut Katjas Wange. »Obwohl, dann hätte ich dich nicht kennengelernt.

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