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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Gähnen unterdrücken, als sie die Lead Avenue hinuntereilte, um noch ein paar Besorgungen zu machen, ehe es zu regnen anfing. Sie war müde nach dem Aufruhr, den es gestern abend in Pams Haus gegeben und der sie alle bis spät in die Nacht hinein beschäftigt hatte.
    Zachary war in das neue Haus gegangen, das Edan gekauft hatte, um seinen Vetter Ian zu besuchen und ihn zu fragen, ob er mitginge in Kanes Garten zum Baseballspielen. Ian hatte ihm gesagt, was er davon hielt, und war erst bis zur Hälfte seiner Kritik gekommen, als Zach den Kopf senkte und ihn dem weitaus größeren und kräftigeren Jungen in den Magen rammte. Dreißig Minuten lang gab es eine blutige Keilerei, ehe Edan die beiden fand und trennte.
    Als Zach, von Edan am Schlafittchen gehalten, zu Pam zurückgebracht wurde, war dort gerade Jacob zu Besuch. Er sah seinen geliebten Enkel mit gestocktem Blut bedeckt, das Gesicht voller Blutergüsse. Und der ihn in diesem Zustand nach Hause brachte, war ein enger Vertrauter von Kane Taggert.
    Da begann ein neuer Krieg.
    Pam, der es nur um die Gesundheit ihres Sohnes ging, fragte nicht, wer oder warum; doch Jacob fragte danach. Sofort begann er Edan anzugreifen.
    »Sie attackieren den Falschen«, sagte Edan und verließ dann wieder Pams Haus.
    Jacob begann nun Zach mit Fragen zu bombardieren; und als ihm klar wurde, daß Zach seinen Vater verteidigt hatte, kannte seine Wut keine Grenzen. Er schüttete sie über Pam aus, zweifelte ihre Kompetenz als Mutter an und anspiels-weise auch die Umstände, unter denen sie Mutter geworden sei.
    Zum erstenmal bekam Houston eine Kostprobe von Pams Temperament, und sie konnte jetzt verstehen, warum Kane ihr am Tage seiner Hochzeit einen Korb gegeben hatte. Sowohl Pam wie ihr Vater sagten sich Sachen, die sie unmöglich so meinen konnten, und beide schienen die Kontrolle über sich selbst verloren zu haben. Wenn Kane und Pam versucht hätten, miteinander zu leben . . . Houston mochte gar nicht daran denken, was da hätte passieren können.
    Zachary, hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, seine Mutter zu schützen, und dem Wunsch, sich auf die Seite des Mannes zu stellen, mischte sich nun ebenfalls ein. Sofort machten Pam und Jacob gegen ihn Front und schrien ihn an.
    >So behandelt man keinen Taggert<, sagte Houston sich.
    Sie trat zwischen die Streithähne, die sich mit puterroten Gesichtern anbrüllten. »Zachary«, sagte sie mit kühler und zugleich herrischer Stimme, und sie hielten alle erschrocken inne und sahen sie an.
    »Zachary, du kommst jetzt mit mir, und wir werden dich waschen. Mr. Fenton, Sie werden Ihre Kutsche bestellen und nach Hause fahren. Sie können sich später entschuldigen und ein paar Blumen schicken. Und du, Pamela, kannst nach oben in dein Zimmer gehen, deine Handgelenke in Kölnisch Wasser baden und dich dann niederlegen.«
    Sie stand ganz ruhig da, Zachary die Hände hinstreckend, bis Pam und Jacob sich zur Türe bewegten, um Houstons Befehle auszuführen. Da kam auch der Junge zu Houston, nahm ihre Hand und ließ sich von ihr in die Küche führen. Er war viel zu alt, um einer Frau zu erlauben, ihm das Gesicht und die Hände zu waschen; doch er setzte sich brav auf einen Stuhl und ließ sich von Houston versorgen wie ein vierjähriges Kind. Nach ein paar Minuten begann er, ihr von der Keilerei zu erzählen.
    »Ich denke, du hattest vollkommen recht, deinen Vater zu verteidigen«, sagte Houston.
    Zach fiel die Kinnlade herunter. »Aber du magst ihn doch gar nicht mehr, dachte ich!«
    »Erwachsene kämpfen anders als Kinder. Und jetzt ziehst du dir ein sauberes Hemd an, weil wir beide Ian besuchen werden.«
    »Dieser Bast. . .« begann Zach, schnitt sich aber selbst das Wort ab. »Ich möchte ihn nie Wiedersehen.«
    »Du wirst ihn Wiedersehen«, sagte sie und beugte sich vor, bis sich ihre beiden Nasenspitzen fast berührten.
    »Ja, Madam«, sagte Zach.
    Houston und Zachary verbrachten dann ein paar Stunden mit Edan und dem Rest der Taggerts. Houston hatte das Gefühl, sie störte ein Liebespaar in den Flitterwochen, wenn Jean und Edan sich unbeobachtet glaubten und sich ansahen.
    Sherwin nahm die beiden Jungen in seine Obhut und führte sie in den Garten, wo sie Unkraut zupften und Steine aus den Blumenbeeten entfernten. Als Houston sich mit Zach wieder verabschiedete, war er zu müde, um noch auf jemanden böse zu sein, und er und Ian hatten für den kommenden Tag eine Verabredung zum Baseballspiel mit ein paar Jungen aus der Stadt, die

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