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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sich zu drücken.
    »Könnte ich dich vielleicht bestechen?«
    »Ja«, flüsterte sie.
    »Wie wäre es, wenn wir uns jetzt anzögen, uns dann in den Stollen setzten, dem Regen zuschauten und du mir Fragen stelltest? Das scheint dir ja am meisten Spaß zu machen, habe ich den Eindruck.«
    Sie hob den Kopf, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Wirst du sie auch beantworten?«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte er, während er sie sacht von seinem Bauch schob, jedoch mitten in dieser Handlung innehielt, ihr einen Kuß gab und ihre Wangen streichelte. »Hexe«, murmelte er, ehe er sich auf den Bauch drehte und nach seiner Hose langte.
    Als er Houston die Hinterseite zeigte, sah sie, daß sein Gesäß und sein breiter Rücken mit unzähligen kleinen scharfen Kohlestücken gespickt waren. Sie bemühte sich, diese mit den Händen zu entfernen. Dabei strichen — ein seltsamer Zufall — ihre Brustwarzen ein paarmal über seinen Nacken und seine Schultern hin.
    Kane drehte sich wieder auf den Rücken und packte ihre Handgelenke. »Fang bloß nicht wieder damit an. Diese Lady, die ich geheiratet habe, hat etwas an sich, dem ich offenbar nicht widerstehen kann. Deswegen brauchst du aber nicht ein so selbstzufriedenes Gesicht zu machen.«
    Und während er ihr diesen Vortrag hielt, wanderten seine Augen an ihrem nackten Körper auf und nieder. »Houston«, stöhnte er, während er sie wieder losließ und den Kopf zur Seite drehte, »du bist ganz und gar nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Und jetzt zieh dich an, ehe ich wieder eine Dummheit anstelle.«
    Houston fragte ihn nicht danach, was er mit >wieder eine Dummheit anstellen< meinte; doch ihr Herz klopfte wie rasend vor Freude, als sie sich die Sachen überstreifte, die er ihr geliehen hatte. Am Hemd fehlten fast alle Knöpfe, und auch in der Hose klaffte ein Riß. Sie lächelte, als sie ihre nackte Haut durch die Löcher schimmern sah.
    Sie war noch gar nicht richtig umgezogen, als er sie mit beiden Armen umfing, sie auf seinen Schoß setzte und sich mit dem Rücken gegen die Stollenwand lehnte.
    Draußen rauschte der Regen nieder, als wollte er niemals enden, und sie schmiegte sich in Kanes Armbeuge.
    »Du machst mich glücklich«, sagte sie, während er sie noch fester an sich zog.
    »Ich? Du hast dir ja das Geschenk noch gar nicht angesehen, das du von mir zur Hochzeit bekommen hast.« Er hielt inne. »Ach, du hast das eben gemeint. Nun, ausgesprochen traurig machst du mich auch nicht.«
    »Du machst mich glücklich — nicht die Geschenke und auch nicht das Schlafen mit dir. Obwohl das natürlich hilfreich ist.«
    »Schön, dann erzähle mir, wie ich dich glücklich mache.« Da hörte sie wieder eine gewisse Reserve aus seiner Stimme heraus.
    Sie schwieg eine Weile, ehe sie sagte: »Als Leander und ich uns gerade offiziell verlobt hatten, bekamen wir eine Einladung zu einem Ball in der Freiheitsloge. Ich freute mich schrecklich auf diesen Abend und ließ mir deshalb — vermutlich als Ausdruck meiner Stimmung — ein Kleid aus rotem Stoff für dieses Ereignis schneidern. Es war kein verhaltenes, sondern ein strahlendes, knalliges Scharlachrot, das ich ausgesucht hatte, und als ich es am Ballabend anzog und mich im Spiegel betrachtete, hatte ich das Gefühl, die schönste Frau der Welt zu sein.«
    Sie machte eine Pause, um Luft zu holen und sich daran zu erinnern, daß sie in Kanes Armen lag und sich sicher fühlen konnte.
    »Als ich die Treppe herunterkam, starrten Mr. Gates und Leander mich an, und ich war so dumm, zu glauben, sie wären tief beeindruckt von meinem roten Kleid. Aber als ich am Fuß der Treppe angelangt war, fing Mr. Gates zu kneifen an, ich sähe aus wie eine Hure, und ich sollte auf der Stelle umkehren und ein anderes Kleid anziehen. Leander mischte sich in diesem Moment vermittelnd ein und sagte, er würde schon auf mich aufpassen. Ich glaube, ich habe ihn nie mehr geliebt als in diesem Moment.«
    Wieder holte sie tief Luft. »Als wir dann in den Ballsaal kamen, schlug Leander mir vor, meinen Mantel anzubehalten und den Leuten zu sagen, ich hätte mich erkältet. Ich verbrachte den ganzen Abend an einem Ecktisch, rührte mich nicht von der Stelle und fühlte mich hundeelend.«
    »Warum hast du den beiden nicht gesagt, sie sollten zur Hölle fahren, und hast in deinem roten Kleid getanzt?«
    »Ich glaube, ich habe immer nur das getan, was die Leute von mir erwarteten. Deswegen machst du mich ja so glücklich. Du scheinst zu glauben, wenn Houston in ihrer

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