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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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mit ihr und fünfundzwanzig frischvermählten Paaren, die seinen Treck begleiteten, in das glorreiche Chandler in Colorado zurück. Mutter hat mir erzählt, daß die Hühner auf den Kaminen in dem Gebäude brüteten, das jemand als Chandler-Hotel zu bezeichnen wagte.«
    »Und als die Eisenbahn nach Colorado kam, wurden die Bauernsöhne, denen dein Vater die Minen verkauft hatte, zu Millionären«, sagte Kane.
    »Sicher; aber damals war mein Vater bereits tot, und meine Mutter hatte sich zum zweitenmal mit dem hoch angesehenen Brauereibesitzer Mr. Gates verehelicht.« Houston ging wieder in den Stollen hinein, während Kane am Eingang stehenblieb und auf die Stadt am Fuß des Berges hinuntersah.
    »Seltsam, was die Leute manchmal für Vorstellungen haben von anderen Leuten. Die ganze Stadt behandelt deine Familie, als wären es königliche Hoheiten; doch in Wahrheit heißt diese Stadt nur nach deinem Vater, weil er sich in den Kopf gesetzt hatte, seinen Namen auf der Landkarte zu verewigen. Er hatte wohl nicht viel von einem König, wie?«
    »Für meine Schwester und mich war er ein König — und auch für meine Mutter. Als Blair und ich noch klein waren, beschloß die Stadt, den Geburtstag meines Vaters zum Feiertag zu erklären. Mutter bemühte sich nach Kräften, die Leute aufzuklären, wie die Stadt zu dem Namen meines Vaters gekommen war, bis sie nach wochenlangen vergeblichen Anstrengungen einsehen mußte, daß die Stadt nach einem Helden verlangte .«
    »Und wie ist Mr. Gates zu der königlichen Familie gekommen?«
    Houston seufzte tief. »Mr. Gates hätte sich als Brauereibesitzer niemals einen so hehren Ruf wie mein Vater verschaffen können. Als deshalb die Königin Opal Chandler samt ihren beiden jungen Prinzessinnen wieder zu haben war, legte er ihr alles zu Fußen, was er besaß. Die Familie meiner Mutter hielt ihn für eine glänzende Partie und überredete sie, ihn zu erhören.«
    »Er wollte auch nur eine echte, unverfälschte Lady haben«, murmelte Kane.
    »Und er ging mit der Absicht in die Ehe, seine strengen Vorstellungen, wie eine Lady sich zu benehmen habe, bei den drei Frauen unter seinem Dach auch durchzusetzen«, sagte Houston mit zusammengebissenen Zähnen.
    Kane schwieg einen Moment. »Ich schätze, das Gras im Nachbargarten sieht immer grüner aus als das eigene.«
    Houston trat dicht an ihn heran und nahm seine Rechte in ihre Hände. »Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, daß du heute ein verwöhntes Muttersöhnchen sein könntest wie Marc Fenton, der den Wert der Arbeit nicht kennt, wenn du nicht im Stall aufgewachsen wärest, sondern als Erbe der Familie?«
    »Das klingt ja so, als täte Fenton mir damit einen Gefallen!« sagte Kane entsetzt.
    »Hat er.«
    »Was?«
    »Fenton hat dir damit einen Gefallen getan. Ich wollte lediglich deine Grammatik verbessern. Das gehört zu unserem Abkommen, wie du weißt.«
    »Du schweifst vom Thema ab, verdammt noch mal.
    Weißt du, was ich tun sollte? Dich nach New York schicken, um dort mit einigen Leuten geschäftlich zu verhandeln. Sie wären dir nicht gewachsen.«
    Sie legte ihm die Arme um den Hals. »Sollte ich nicht lieber hierbleiben und mit dir verhandeln?«

Kapitel 18
    Als Houston ihm die Arme um den Hals schlang, sah sie seinem Gesicht an, daß er gegen etwas in sich ankämpfte, als wollte er sie gar nicht küssen. Doch dann, als würde er von einer unwiderstehlichen Kraft angezogen, neigte er den Kopf ihrem Mund entgegen und küßte sie wie ein Verdurstender. Houston klammerte sich an ihn, genoß das Gefühl seiner Stärke, die Regung seines mächtigen Körpers, der von dem ihren Besitz ergriff.
    »Kane«, flüsterte sie heiser mit einer Stimme, die tief in ihrem Hals zu sitzen schien.
    Er schob sie von sich, um sie anzuschauen, ein brennendes Begehren in seinen dunklen Augen. »Was hast du mit mir gemacht? Es ist viele Jahre her, daß das, was zwischen meinen Beinen ist, über das gebietet, was sich in meinem Kopf befindet. Aber ich glaube, ich würde in diesem Augenblick jeden Mann töten, der versuchte, dich mir wegzunehmen.«
    »Oder jede Frau?« fragte sie, ihre Lippen dicht vor den seinen.
    »Auch das«, konnte er nur noch sagen, ehe er begann, ihr das viel zu große Hemd vom Leib zu reißen.
    Es war Houston nicht entgangen, daß Kane sich bisher nicht völlig verschenkt hatte. Ein Teil von ihm, hatte sie das Gefühl gehabt, war unbeteiligt gewesen beim Liebesakt, für sie nicht erreichbar wie ein Mensch, der mit seinen

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