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Herz in Gefahr? (German Edition)

Herz in Gefahr? (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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Sophie fassungslos.
    Julia runzelte die Stirn. „Steht es wirklich so schlecht mit den Finanzen?“
    Harriet warf ihrem Vater einen herausfordernden Blick zu. Aubrey räusperte sich und räumte schließlich kleinlaut ein, dass es tatsächlich alles andere als rosig aussah. „Leider musste auch ich in der letzten Zeit durch die Wirtschaftskrise erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen.“
    „Was heißt das im Klartext, Harriet?“ Julia wandte sich wieder ihrer Schwester zu.
    „Ohne zusätzliches Einkommen kann Vater sich das Haus nicht mehr leisten. Es verschlingt einfach zu viel Geld.“
    Verdrießlich verzog Aubrey das Gesicht. „Eurem Großvater stand noch ein Maurer zur Verfügung, wenn Reparaturen anfielen. Außerdem beschäftigte er zwei Gärtner in Vollzeit. Ich kann Ed Haines nur engagieren, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Und sein Sohn kümmert sich einmal die Woche um den Garten.“
    „Selbst dafür ist kaum noch Geld vorhanden“, warf Harriet ein.
    Wütend fuhr Sophie ihre Schwester an. „Bist du sicher, dass du dich auch nicht verrechnet hast? Vielleicht wäre es besser, Vaters Buchhaltung einem der Seniorpartner in deiner Kanzlei zu überlassen.“
    Das ging zu weit! Verärgert forderte Aubrey seine Tochter auf, sich sofort bei Harriet zu entschuldigen.
    „Tut mir leid!“ Sophie brach in Tränen aus. „Aber die Vorstellung, River House verkaufen zu müssen, bringt mich um“, schluchzte sie.
    „Harriet ist Wirtschaftsprüferin. Selbstverständlich hat sie sich nicht verrechnet.“ Julia, mit ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, sprang ihr zur Seite.
    „Ich habe die Zahlen von einem der Seniorpartner überprüfen lassen. Rex Barlow ist zu dem gleichen Ergebnis gekommen wie ich“, erklärte Harriet müde. „Ohne zusätzliche Einnahmen kann Vater das Haus nicht mehr halten. Es muss verkauft werden.“
    „Leider kann ich nur wenig Geld beisteuern“, sagte Julia bedauernd. „Die Hypothek auf meine neue Wohnung frisst alles auf.“
    „Gervase kann ich nicht um finanzielle Unterstützung bitten. Er hat mir fast den Kopf abgerissen, als er meine letzte Kreditkartenabrechnung gesehen hat.“ Geknickt senkte Sophie den Kopf.
    „Selbst wenn ihr einen Beitrag leisten könntet, wäre das nur eine vorübergehende Lösung. Allerdings …“ Der Anblick der drei hoffnungsvollen Gesichter hätte sie unter anderen Umständen amüsiert. „Allerdings gäbe es vielleicht eine andere Lösung, Vater, wenn du partout nicht verkaufen willst.“
    „Und welche wäre das?“ Aubrey schöpfte neue Hoffnung.
    „Kannst du Vater nicht eine höhere Miete für das Pförtnerhaus bezahlen?“, fragte Sophie.
    „Wenn dir nichts Besseres einfällt, solltest du lieber den Mund halten, Sophie“, fauchte Julia. „Nur interessehalber: Wie viel Miete zahlst du, Harriet?“
    Aubreys Gesicht lief erneut rot an, als Harriet die Summe nannte.
    „Ich weiß, dass es zu viel ist“, gestand er kleinlaut.
    „Viel zu viel.“ Julia musterte ihn vorwurfsvoll. „Niemand sonst würde auf die Idee kommen, eine so horrende Summe für das winzige Haus zu bezahlen. Du hast es natürlich bezaubernd hergerichtet, Harriet. Auf eigene Kosten. Für das Geld könntest du eine Luxuswohnung in der Stadt mieten.“
    „Und warum bleibst du dann hier?“, fragte Sophie weinerlich.
    „Weil sich ständig jemand um River House kümmern muss, wenn es in Familienbesitz bleiben soll“, erklärte sie. „Nach dem Examen habe ich Vater meine kostenlose Hilfe angeboten, das heißt, ich kümmere mich um die Buchhaltung, sorge dafür, dass die Rechnungen pünktlich bezahlt werden, und berate mich mit Ed Haines über dringende Reparaturen. Aber wenn nicht bald etwas passiert, ist kein Geld mehr da. Du wirst Margaret Rogers entlassen müssen, Vater, und dich selbst um Haushalt und Garten kümmern. Und du musst deinen neuen Wagen verkaufen“, fügte sie gnadenlos hinzu.
    Das schien für Aubrey der Tropfen zu sein, der das Fass zum Überlaufen brachte. „Wie also lautet deine Lösung?“, erkundigte er sich ungewöhnlich demütig.
    „Charlotte Brewster ist die Klientin, deretwegen ich mich vorhin verspätet habe.“
    „Die Charlotte Brewster, die zu meiner Zeit Schulsprecherin war?“, fragte Julia interessiert.
    Harriet nickte bestätigend. „Dieser Verbindung ist es zu verdanken, dass Charlotte mich gebeten hat, ihre Wirtschaftsprüferin zu werden.“
    „Das ist ja alles schön und gut. Aber was hat das mit unserem Problem zu tun?“

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