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Herz nach Maß (German Edition)

Herz nach Maß (German Edition)

Titel: Herz nach Maß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thompson
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würde doch sicher nicht gegangen sein? Nicht, ohne sich vorher zu verabschieden? »Jack«, wiederholte er erneut, dieses Mal lauter.
    Will ging auf die Küche zu und bemerkte, dass die Hintertür einen Spalt weit offen stand. Er trat nach draußen und dort sah er ihn. Er saß in einem Stuhl neben dem abgenutzten, alten Teleskop, den Kopf in den Nacken gelegt, die Hände über seiner Brust gefaltet.
    »Da bist du. Ich dachte, du hättest dich vielleicht aus dem Staub gemacht.« Er bemühte sich um einen lockeren Tonfall, weil er nicht zugeben wollte, wie viel es ihm bedeutete, dass er es nicht getan hatte.
    Jack richtete sich auf und lächelte ihn an. »Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken. Ich bin nur wegen einer Flasche Wasser nach unten gegangen. Die Luft ist so klar hier draußen. Ich hab's einfach für ein paar Minuten genossen.«
    Jack stand auf und sie umarmten sich. Will senkte den Kopf und legte seine Lippen auf Jacks. Einen Moment lang küssten sie sich. Er spürte Jacks Schwanz, der sich steif gegen seinen Schenkel drückte. Sein eigener Penis antwortete auf die gleiche Weise.
    »Willst du wieder hochgehen?«, flüsterte er.
    »Ich dachte schon, du würdest nie fragen«, sagte Jack. Seine Augen funkelten im Licht des Mondes.

Kapitel 11
    »Ja, ich muss los. Ich muss eine Holzlieferung für einen Kunden annehmen. Ich baue eine Veranda.«
    »Du arbeitest auch samstags, hm?«
    »Wenn du dein eigenes Geschäft hast, arbeitest du, wann immer du kannst.«
    Sie saßen an Wills Frühstückstisch, nippten Kaffee und aßen Blaubeermuffins. Kurz vor der Morgendämmerung waren sie ins Bett zurückgekehrt, hatten sich wieder geküsst, aneinandergekuschelt und gegenseitig ihre Körper erkundet. Sie hatten lange geschlafen, aber da es immer noch Wochenende war und die Geschäfte geschlossen hatten, machte das keinen Unterschied.
    Es war eine neue Erfahrung, sich für jemanden so viel Zeit zu nehmen. Will liebte dieses Neue an Jack. Wie Jack zitterte, wenn Will seinen Schwanz anfasste, ein Schauer der Erregung, der durch seinen Körper lief. Er liebte Jacks schüchterne Zurückhaltung, bis die pure Lust ihn wild vor Verlangen zurückließ, begierig nach Wills Berührungen.
    Jedes Mal, wenn Will an seinem Eingang gespielt hatte, hatte sich Jack versteift. Will wusste, dass er noch nicht bereit war, weiterzugehen – noch nicht. Scheiße, es war unglaublich, dass er überhaupt so schnell so weit gekommen war, wenn Will darüber nachdachte. Es hätte ihm nicht das Geringste ausgemacht, den Rest des Tages mit Jack im Bett zu verbringen und mit der erotischen, langsamen Erkundung ihrer Körper fortzufahren.
    Jack hatte allerdings offensichtlich andere Pläne. Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Tja, schätze, man sieht sich.«
    Diese plötzliche und wenig einfühlsame Verabschiedung ließ Will stutzen. Hatten sie nicht eben noch in den Armen des jeweils anderen die Nacht zusammen verbracht? Möglicherweise änderte Jack gerade seine Meinung. Vielleicht hatte er diese schwule Sache jetzt genug ausprobiert und war bereit, weiterzuziehen.
    Bevor er sich davon abhalten konnte, waren Wills Schutzschilde hochgefahren. Wenn Jack sich so verhalten wollte, als ob nichts passiert wäre – gut. Das Spiel konnte man auch zu zweit spielen.
    »Schön«, sagte er in lockerem Tonfall, während er ein Lächeln auf sein Gesicht zwang. »Morgen Vormittag bin ich beschäftigt, aber am Nachmittag sollte ich es einrichten können.«
    Scheiße . Warum hatte er das gesagt? Das bedeutete nun, dass Jack heute Abend definitiv nicht wiederkommen würde. Nein, vielleicht war das ganz gut so. Sollte Jack sich doch durch das Gedankenwirrwarr in seinem Kopf kämpfen. Das Letzte, was Will gebrauchen konnte, war, ihn durch einen weiteren Anfall heterosexueller Ängste zu begleiten. Wenn er wiederkommen wollte, schön und gut. Wenn nicht, c'est la vie .
    »Okay«, sagte Jack. »Vielleicht kann ich morgen Abend vorbeischauen. Ich ruf dich an, bevor ich herkomme. Wenn dir das genehm ist.«
    Genehm? Was war hier gerade passiert? Wohin war die unglaubliche Zärtlichkeit und Vertrautheit, die sie miteinander geteilt hatten, verschwunden? Warum war Jacks Gesicht so verschlossen? Sein Verhalten so kontrolliert?
    Unfähig, zu überwinden, was für Jack vermutlich nur eine Verteidigungshaltung war, spürte Will, wie er sich selbst versteifte. »Hört sich gut an«, sagte er und sah hilflos zu, wie Jack sich zum Gehen wandte.
    ***
    Langsam und tief in

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