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Herz nach Maß (German Edition)

Herz nach Maß (German Edition)

Titel: Herz nach Maß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thompson
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der jüngere von ihnen beiden. In mancher Hinsicht entsprach das vermutlich der Wahrheit.
    Will rührte sich und seufzte leise im Schlaf. Jack rutschte in eine andere Position, Will rollte sich von ihm weg und blieb auf seinem Rücken liegen. Im Schlaf sah er sogar noch jünger aus. Seine Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen, seine Lippen waren rosig und schoben sich leicht nach vorne.
    Jacks Mund wurde trocken. Außerdem, erkannte er, musste er pinkeln. Vorsichtig rutschte er von Wills schlafender Gestalt weg. Er breitete die Decke über Wills Körper aus, als die Zuneigung für einen Moment die Lust überwog.
    Dann ging er ins Badezimmer und knipste das Licht an. Er benutzte die Toilette und wusch sich das Gesicht. Nachdem er sich mit einem Handtuch getrocknet hatte, schaute er in den Spiegel und schüttelte den Kopf. Niemand, der ihn kannte, würde glauben, wo er sich gerade befand oder was er gerade mit einem anderen Mann getan hatte. Er glaubte es ja selbst kaum.
    Später ist noch Zeit genug, dachte er, um sich über alles klar zu werden. In diesem Augenblick wollte er einfach nur etwas zu trinken. Vielleicht hatte Will Wasser oder Saft in seinem schicken, neuen Kühlschrank.
    Leise schlich er durchs Zimmer, fand seine Boxershorts und Jeans und schlüpfte hinein. Er hielt sich nicht mit seinem Hemd – oder eher Wills Hemd – auf. Stattdessen faltete er es zusammen und legte es mit seinem Gürtel auf einen Stuhl. Mit einem letzten Blick auf den immer noch schlafenden Will verließ Jack den Raum und ging nach unten, wo er die Küche ansteuerte.
    Er holte sich eine Flasche kaltes Wasser aus dem Kühlschrank. Während er trank, fiel ihm plötzlich wieder ein, dass das Teleskop noch immer hinten auf der Terrasse aufgebaut war. Er würde es schnell reinbringen, bevor der Morgentau es bedeckte.
    Auf nackten Füßen trat er nach draußen, atmete die frische Frühlingsluft ein und sah nach oben in den Himmel. Die Nacht war still, abgesehen von den Grillen und dem sanften Rauschen des Windes in den Bäumen. Es musste weit nach Mitternacht sein, dachte er. Die Sterne waren verblasst, da der strahlende Mond sie in den Schatten stellte.
    Er warf einen Blick auf das Teleskop und lächelte, als er sich an Wills großzügige Geste erinnerte, es ihm anzubieten. Er würde es nach drinnen in Sicherheit bringen und dann gleich wieder nach oben gehen. Aber jetzt gerade genoss er den ruhigen Frieden und ließ sich von der seltsamen Verwunderung über das, was zwischen ihnen passiert war, durchströmen.
    Er ließ sich auf einen der Gartenstühle sinken, schloss die Augen und legte den Kopf zurück, während er sich Wills unglaublich erotische Berührung in Erinnerung rief. Er hatte nicht gewusst, dass ein derartig lustvolles Verlangen existierte. Sogar jetzt noch konnte er beinahe Wills warme, feuchte Zunge spüren, die an seinem Schaft entlangfuhr. Spiralen heißer Lust wirbelten durch seinen Schwanz und strahlten bis in seine Finger- und Zehenspitzen hinein.
    Trotzdem war das, was sie miteinander geteilt hatten, über Sex hinausgegangen, so aufregend es auch gewesen war. Zwischen ihnen war eine Zärtlichkeit gewesen, eine Vertrautheit, wie Will gesagt hatte, die bloßes körperliches Verlangen übertraf. Diese Erkenntnis erregte und verängstigte Jack zugleich.
    »Will«, sagte er laut, »kann es sein, dass ich mich gerade verliebe?«
    ***
    Mit einem Ruck erwachte Will und war sich augenblicklich bewusst, dass das Bett neben ihm leer war.
    »Jack?«, rief er. Vielleicht war er bloß im Badezimmer. Aber niemand antwortete ihm.
    Will setzte sich auf, überrascht über seine heftige Reaktion darüber, dass Jack verschwunden war.
    Für gewöhnlich konnte er es nicht erwarten, einen Kerl loszuwerden, nachdem er sich von ihm genommen hatte, was er wollte. Bei Jack allerdings war das Gegenteil der Fall.
    Er war so glücklich gewesen, einfach nur neben ihm zu liegen und auf Jacks langsamen, gleichmäßigen Herzschlag unter seinem Ohr zu lauschen, während sie sich flüsternd miteinander unterhalten hatten. Ihm war nicht mal bewusst gewesen, dass er eingeschlafen war. Er hatte sich sicher gefühlt. Genau. Das war das Wort – sicher in Jacks Armen.
    Aber wo steckte er? Will schwang die Beine aus dem Bett und eilte zu seiner Kommode, um ein Paar Baumwollpyjamahosen daraus hervorzuziehen. Er steckte seinen Kopf ins Bad, nur um sicher zu gehen, dass Jack wirklich nicht dort drin war.
    »Jack?«, rief er, als er die Stufen hinunterlief. Er

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