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Herz nach Maß (German Edition)

Herz nach Maß (German Edition)

Titel: Herz nach Maß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thompson
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wegzuscheuchen, bevor die Dinge peinlich werden konnten.
    »Du bist still heute. Du wirkst abgelenkt«, sagte Paul. »Hat dich wohl ziemlich überrascht, dass ich einfach hier aufgetaucht bin, hm?«
    »Was? Oh, nein, das ist schon okay«, log Will. »Ich bin gerade mit der Arbeit fertig geworden. Ist kein Problem.« Er hielt inne, ehe er hinzufügte: »Ich erwarte demnächst einen Anruf…«
    Paul hob die Augenbrauen an. »Warum habe ich das Gefühl, dass dieser Anruf mit einem anderen Kerl zu tun hat? Keine Geheimnisse zwischen uns, richtig? Ist ja nicht so, als wären wir Lover. Vielleicht könnten wir zu dritt ein wenig Spaß haben. Komm schon, spuck's aus.«
    »Nein, nichts dergleichen.« Will biss sich auf die Unterlippe und wandte sich ab. Und warum hatte er das jetzt geleugnet? Wusste ein Teil von ihm, dass das zwischen Jack und ihm eine einmalige Sache gewesen war? Sollte er sich eingestehen, dass Jack nicht anrufen würde – weder heute Abend noch sonst irgendwann?
    Paul sah nicht überzeugt aus, bohrte aber nicht nach. Stattdessen sagte er: »Tja, dann laufe ich mal meine Runde zu Ende. Hab heute Abend eh eigene Pläne.«
    Jetzt war Will an der Reihe, die Augenbrauen anzuheben.
    Paul lachte. »Was glaubst du denn? Dass ich zu Hause rumsitze und darauf warte, dass du trainieren gehen und ficken willst? Du müsstest es besser wissen.« Als Will nicht antwortete, fuhr Paul fort: »Ich hab da letztens den geilsten Kerl im Studio kennengelernt. Er heißt Francois Laurent. Er ist Franzose und erst kürzlich beruflich hierher versetzt worden. Er ist verdammt heiß. Nimmt mich heute Abend mit ins Torch . Ich könnte dir eine Einladung verschaffen, falls du mitwillst.«
    Das Torch war ein exklusiver Schwulenclub in der Stadt, privat geführt und bekannt für die spontanen Orgien, die oft in dem Raum stattfanden, der speziell für dieses Vorhaben entworfen worden war. Von einer Wand zur anderen bedeckten Matratzen und Kissen den Boden, und Silberschüsseln voll mit Kondomen und Gleitgel waren diskret im Raum verteilt.
    Will war schon mal in dem Club gewesen. Die Warteliste war eine Meile lang, sofern man niemanden kannte. An den Orgien hatte er nie teilgenommen, obwohl er wusste, dass es sich bei Paul da anders verhielt.
    »Nein, danke«, sagte er mit einem Lachen. »Ich hab schon andere Pläne.« Hoffe ich.
    Er brachte Paul zur Eingangstür und öffnete sie. »Hey, aber trotzdem viel Spaß heute Abend. Wirst du sowieso haben, ich weiß.«
    Es war seltsam, zuzugeben, dass er nicht den geringsten Anflug von Eifersucht bezüglich Pauls Plänen oder des neuen Kerls, mit dem er sich traf, verspürte. Auch wenn der Sex immer heiß gewesen war, war es nie mehr als das gewesen.
    Während sie in der offenen Tür standen, packte Paul unerwartet Will und schloss ihn in eine Umarmung. Noch ehe Will bewusst wurde, was Paul tat, küsste er ihn hart auf den Mund und ließ erst von ihm ab, als Will sich zurückzog.
    Paul schenkte ihm einen glühenden Blick und lachte dann. »Sei nicht so ein Frosch.«
    Als Will Paul dabei beobachtete, wie er die Straße hinunterjoggte, erhaschte er einen Blick auf das hintere Ende eines roten Pick-ups, der langsam vorbeifuhr. Jack fuhr einen roten Pick-up. Will trat in den Vorgarten hinaus, aber der Wagen war bereits um die Ecke verschwunden.
    ***
    »Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße.« Jack unterstrich jeden Fluch mit einem Schlag seiner Faust auf das Lenkrad.
    Das ist deine eigene, verdammte Schuld. Du hast gesagt, dass du vorher anrufen würdest. Genau, anrufen, um Will Zeit zu geben, seinen Lover nach Hause zu schicken, bevor Idiot Jack auf der Bildfläche erschien.
    Er hatte geplant, anzurufen, hatte aber irgendwie nicht gewusst, was er sagen sollte. Er hatte beschlossen, dass es besser wäre, wenn er wie beim letzten Mal einfach vorbeischaute. Es einfach ganz locker anging: Ich war gerade in der Nähe…
    Er hatte den Tag in seiner Werkstatt verbracht, den Schaukelstuhl fertiggestellt und an Plänen für einen Schreibtisch gearbeitet. Er war nicht in der Lage gewesen, sich wie sonst in seiner Arbeit zu verlieren, und hatte sich stattdessen wie besessen mit Will und dem, was da zwischen ihnen lief, beschäftigt. Die Minuten hatten sich endlos in die Länge gezogen, bis er sich schließlich endlich die Erlaubnis gegeben hatte, unter die Dusche zu springen und sich auf den Weg von New Rochelle nach Scarsdale zu machen.
    Will und den gut aussehenden, schwarzen Mann an der Eingangstür in

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