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Herz nach Maß (German Edition)

Herz nach Maß (German Edition)

Titel: Herz nach Maß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thompson
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Ich bin Will«, fügte er hinzu und schüttelte die ihm dargebotene Hand. »Will Spencer.«
    »Spencer, hm?« Andrews Lächeln wuchs beträchtlich. »Bist du mit dem britischen Adel Spencer verwandt?«
    »Das bezweifle ich ernsthaft.« Will lachte. »Mein Urgroßvater hieß Spelzinksi oder so, als er nur mit einem einzigen Koffer und einhundert Zloty, die in den Saum seiner Jacke eingenäht waren, Ellis Island erreichte. Der Einwanderungsbeamte fragte ihn, ob er von nun an Spencer heißen wolle und er lächelte und nickte, ohne eine Ahnung zu haben, was der Kerl gesagt hatte. Das erzählt zumindest die Familienlegende.«
    »Was du nicht sagst«, antwortete Andrew und hob eine Augenbraue. »Ein weiterer Gold-Nugget im Schmelztiegel Amerika?« Andrew beugte sich näher herüber, seine Stimme senkte sich zu einem tiefen, anzüglichen Klang. »Ich werde gleich mal dieses Loch näher in Augenschein nehmen, von dem hier jeder spricht.« Langsam sah er an Will auf und ab, seine Absicht unübersehbar. »Lust, mich zu begleiten?«
    Will dachte darüber nach. Er war ein wenig neugierig auf den Raum. Francois und Paul hatten sich ausführlich über ihn ausgelassen, als sie in die Stadt gefahren waren: luxuriöse, mit Samt bezogene Federkernmatratzen und zahllose attraktive, nackte Männer, deren Muskeln vor Schweiß und Körperölen glänzten und die auf Händen und Knien warteten…
    Er bezweifelte, dass sich das Ganze tatsächlich so exotisch darstellte. Diese Arten von Örtlichkeiten tendierten eher dazu, reihenweise geile, einsame Männer mit haarigen Ärschen zu beinhalten, die einander verzweifelt in den Ecken fickten, die Augen zugekniffen, während sie lustvoll schnauften und grunzten.
    Persönlich hatte er sich noch nie mit einem derartig öffentlichen Erlebnis befasst, obwohl er nichts gegen Sex mit Fremden hatte. Trotzdem, schließlich war er hier in dem trendigsten Underground-Schwulenclub des Monats, warum sollte er sich das Ganze nicht also wenigstens mal ansehen?
    »Warum nicht?« Er leerte seinen Drink und folgte Andrew nach hinten zu einer riesigen Schwingtür.
    Sie schoben sich hindurch und stiegen eine ziemlich steile Treppe nach unten. Hier war die Musik leiser. Der Raum wurde mit indirekten Wandleuchtern erhellt, die wie flackernde Kerzen aussahen. Will entdeckte Paul und Francois in einer Ecke. Francois' Hose hing bereits in seinen Kniekehlen, sein Schwanz steckte in Pauls Mund und ein dritter Mann, der noch vollständig bekleidet war, stand hinter ihm und versuchte, Francois' Hals zu küssen.
    Der Raum war voller Menschen und die Luft von dem Geruch nach Sperma, Männerschweiß und diversen Parfüms durchtränkt. Männer in verschiedenen Stadien der Bekleidung hatten sich in Gruppen zusammengedrängt und umeinandergewickelt und stöhnten.
    »Erinnert mich an einen Club in Amsterdam, den ich oft besucht habe«, sagte Andrew leise.
    Will erschrak. Er hatte Andrews Anwesenheit neben sich beinahe vergessen. Er wandte sich ihm zu und beobachtete, wie Andrew sein Jackett auszog und sich nach etwas umsah, an dem er es aufhängen konnte. Haken waren entlang einer Wand des Raumes angebracht worden, an denen bereits unzählige Jacken, Hemden und Hosen hingen. Will ertappte sich bei dem Gedanken, ob sich die Männer manchmal in den falschen Klamotten wiederfanden, wenn sie ihre Sachen wieder einsammelten.
    Andrew kehrte zurück und zog Will in eine Umarmung. Sein Shirt hatte er gleich mit ausgezogen. Seine Brust war breit und mit einer Matte rötlicher, krauser Haare bedeckt. Will konnte seine Erektion spüren, die sich hart an seinen Oberschenkel drückte. Da er deutlich kleiner war als Will, hob er das Gesicht und brachte es so nah er konnte an Wills. Unter dem lockigen Bart waren seine Lippen geöffnet und machten seine Absicht deutlich.
    Sein Atem roch nach abgestandenem Whisky, Zigaretten und Zwiebeln. Will wich zurück, unfähig, sein angeekeltes Zusammenzucken zu verbergen. Plötzlich sehnte er sich so heftig nach Jack, dass ihm schwindelig wurde.
    »Was ist los?«, sagte Andrew und runzelte die Stirn. »Stimmt was nicht?«
    »Tut mir leid. Ich brauch frische Luft. Das ist nicht so mein Ding hier. Man sieht sich.«
    Will trat über drei Männer hinweg, die sich in eine Haltung hineinmanövriert hatten, die eher einer Runde Twister ähnelte als irgendeiner Sexstellung, mit der Will vertraut war, und hastete die Stufen zurück in den Club hoch.
    ***
    Paul und Francois blieben für Gott weiß wie lange in der

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