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Herz nach Maß (German Edition)

Herz nach Maß (German Edition)

Titel: Herz nach Maß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thompson
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den Tisch zwischen ihnen krachen. Für den Augenblick vergaß er die Gefühle seines Sohnes in dieser Angelegenheit und fuhr fort: »Du hast keine Ahnung, wie es ist, Eric. Wie es ist, allein zu sein, nachdem du dein Leben mit einem anderen Menschen verbracht hast. Ich habe nicht geplant, mich auf einen anderen Mann einzulassen. Es ist einfach irgendwie… passiert.«
    »Es ist einfach irgendwie passiert , dass dein Mund an seinem Schwanz gelandet ist? Willst du das damit sagen?«
    Zorn raste durch seine Eingeweide wie ein bitteres Feuer. Er war kaum in der Lage, es unter Kontrolle zu halten, als er mit gefährlich leiser Stimme sagte: »Eric, ich möchte, dass du jetzt gehst. Wir können später weiterreden, wenn du dich beruhigt hast. Ich werde nicht zulassen, dass du mich in meinem Haus beleidigst.«
    Seine Ohren brannten. Er wusste, dass er dunkelrot angelaufen sein musste. Er presste seine Fingernägel in seine Handflächen, um sich vom Schreien abzuhalten.
    Eric stieß sich vom Tisch ab und schickte seinen Stuhl damit klappernd zu Boden. »Gott sei Dank erlebt Mom das nicht mehr mit. Warte, bis Jason davon erfährt. Scheiße, mein eigener Dad.«
    Er stürmte aus der Küche. Jack machte keine Anstalten, ihm zu folgen. Die Haustür fiel krachend ins Schloss und Reifen quietschten protestierend die Einfahrt entlang.
    Mehrere Minuten saß Jack zusammengesunken am Tisch, den Kopf in die Hände gestützt. Obwohl er wusste, dass es unfair war, wollte ein Teil von ihm Will für alles die Schuld geben. Wenn er Jack doch nur nicht nach Hause gefolgt wäre. Wenn er ihn doch gar nicht erst verführt hätte.
    Nein. Das war nicht fair. Jack war ein erwachsener Mann. Er war nicht verführt worden – er war aus freien Stücken auf das zugegangen, was auch immer er und Will miteinander hatten. Will…
    Mit einem Ruck wurde ihm bewusst, dass er Will alleine in seiner Werkstatt zurückgelassen hatte. Er sprang vom Tisch auf und eilte durch das Wohnzimmer, aber als er die Werkstatt erreicht hatte, war Will verschwunden. Jack erspähte das blassgrüne T-Shirt, dass er Will in seiner Leidenschaft praktisch von seinem attraktiven Körper gerissen hatte. Zusammengeknüllt lag es am Boden. Der einzige Beweis, dass Will überhaupt hier gewesen war.
    Jack trat darauf zu und bückte sich, um es aufzuheben. Er ballte die Faust hinein und drückte es sich ans Gesicht. Er konnte Will riechen – seinen speziellen Zitrusgeruch, irgendwie ein bisschen frühlingshaft, mit einer unterschwelligen, durch und durch maskulinen Note.
    Der Duft führte ihm Wills Präsenz so deutlich vor Augen, dass Jack fast seinen Namen gerufen hätte. Stattdessen biss er sich so hart auf die Lippe, dass sie beinahe zu bluten anfing. Mit schwerem Herzen ging er zur Tür, die nach draußen führte, und öffnete sie. Wills schicker Sportwagen war nirgendwo zu sehen.
    »Was habe ich getan?«, sagte Jack laut.
    Er griff in seine Hosentasche und klappte sein Handy auf. Er wählte Wills Nummer und wartete. Sein Herz klopfte unregelmäßig. Statt Will ging nur seine Mailbox dran. Da er keine Ahnung hatte, was er sagen sollte, legte er wieder auf.
    Er bewegte sich langsam, weil er sich fühlte, als hätte er gerade einen Faustkampf hinter sich. Er fühlte sich geschlagen, als hätte er überall Prellungen, während er sich durch den Raum schleppte. Er steuerte die Alkoholvitrine an, die er nicht mehr angerührt hatte, seit er Anna gestanden hatte, dass er eventuell Alkoholiker war.
    Er öffnete die Vitrine und griff an alten Flaschen Tonic Water und Bitter Lemon vorbei nach der ungeöffneten Flasche Whisky, die ihm ein Kunde zusammen mit seiner Bezahlung für einen Auftrag geschenkt hatte. Er hielt sich nicht mit einem Glas auf, nahm die Flasche mit zu seinem Fernsehsessel und ließ sich hineinsinken. Er schraubte den Deckel auf und setzte die Öffnung an seine Lippen, froh über das Brennen, als der Alkohol seine Kehle hinunterrann.
    ***
    Als Will nach Hause kam, nahm er sein liegen gelassenes Handy zur Hand. Er entdeckte den verpassten Anruf von Jack und seufzte erleichtert auf. Er hatte angerufen. Will drückte den entsprechenden Knopf, um Jack zurückzurufen, und hielt sich das Handy ans Ohr, während er sich auf dem Sofa vor dem Kamin niederließ.
    »Sie haben die Nummer von Jack Crawford von Affordable Improvements gewählt. Leider kann ich Ihren Anruf derzeit nicht entgegennehmen…«
    Will klappte sein Handy zu. Er wollte keine Nachricht hinterlassen. Er checkte

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