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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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drehte den Hahn auf und stellte die Kaffeekanne unter
den Wasserstrahl. Ich hatte die vage Idee, Rossi mit Wasser zu bespritzen, um das Feuer zu löschen.
    Rossi lief an mir vorbei die Treppe hinauf. Er brannte lichterloh. Himmel! »Rossi!«, schrie ich und würgte wegen des furchtbaren Geruchs.
    Gabe rannte an mir vorbei und versuchte, den brennenden Mann zu erwischen. Ich ließ die halb gefüllte Kaffeekanne stehen, packte zwei Geschirrtücher, lief zu Ali und kniete mich neben sie auf den Teppich. Sie bewegte sich nicht, und ihre Augen waren geschlossen.
    »Ali?« Sie blutete stark aus der rechten Flanke. Ich beugte mich zu ihr vor und sagte sanft: »Oh, Ali, bitte lebe.«
    Eine rosa Zunge leckte über mein Gesicht.
    Sie lebte! Ich streichelte ihr Gesicht. »Ali bleib liegen«, sagte ich beruhigend und presste ein Geschirrtuch auf ihre Wunde. »Wir holen Hilfe.«
    »Sam! Wir müssen hier raus!«
    Gabe, immer noch mit der Pistole in der Hand, kam ins Wohnzimmer gelaufen. »Das Haus brennt! Rossi hat alles angezündet, während er herumgelaufen ist!« Er blieb stehen und sah auf Ali hinunter. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz.
    »Sie lebt! Hilf mir! Ich kann sie nicht hochheben!« Ich würde sie nicht zurücklassen. Sie war meine Heldin.
    Ohne ein weiteres Wort beugte Gabe sich hinab und nahm Ali auf die Arme. Ich presste das Tuch weiter auf ihre Wunde, und wir rannten so schnell wie möglich nach draußen.
    Aus den Fenstern im oberen Stockwerk schlugen Flammen. Ich starrte nach oben. Rossi musste tot sein. Warum? Warum hatte er nicht gekämpft, um zu überleben? Warum hatte er all das getan?

    »Die ganze Decke stand in Flammen, Sam. Rossi war wahnsinnig, er fachte das Feuer noch an, als er zum Schlafzimmer lief, dann fiel er aufs Bett. Ich glaube, er wollte seine Ersatzwaffe holen. Ich konnte ihn nicht retten.«
    Als die Polizei und die Feuerwehr eintrafen, stand das gesamte Haus in Flammen.

16
    Als ich aufwachte, klingelte es in meinem Kopf.
    Nein, Moment mal, das war die Türklingel. Ich sah auf die grünen Ziffern meines Digitalweckers und stöhnte. Es war Samstagmorgen, sechs Uhr fünfundfünfzig. »Wer kann das sein?« Ich schlug die Decke zurück und trat fast auf Ali, die auf einer blauen Decke neben meinem Bett lag. »Entschuldigung, nein, steh nicht auf.« Sie war an der rechten Hüfte operiert worden, um die Kugel zu entfernen und die Wunde zu versorgen. Aber sie würde bald wieder die alte, Bier trinkende Ali sein.
    Es klingelte abermals an der Tür. Grandpa war anscheinend noch nicht auf, und die Jungen wurden nur durch den Geruch von Frühstück geweckt. Ich ging ins Wohnzimmer und versuchte dabei, nicht gegen Wände zu laufen. Ich hatte schon genug blaue Flecken, Verbrennungen und andere Verletzungen. Um mein rechtes Handgelenk war einer dieser elastischen Verbände gewickelt. Meine Finger, die voller Brandblasen waren, sollten von allein heilen. Ich tappte zur Haustür, sah auf mein T-Shirt mit dem Logo des Storm Baseballteams, zuckte mit den Schultern und öffnete die Tür.
    Die Alarmanlage schrillte los, und meine Mutter stand in der Tür. »Scheiße.« Ich ließ die Tür offen, ging zum Sofatisch und tippte auf dem Schaltkasten den Code ein. Der Lärm hörte auf.
    »Samantha, du bist nicht angezogen!« Meine Mutter
sah auf eine schmale Golduhr an ihrem blau geäderten Handgelenk. Sie trug einen cremefarbenen Anzug mit einer rosa Bluse.
    Ich blieb auf halbem Weg zur Tür stehen und versuchte einen unwissenden Eindruck zu machen. »Wofür angezogen?« Vielleicht könnte ich ein bisschen Zeit schinden.
    »Für den Immobilienmaklerkurs! Er fängt pünktlich um acht Uhr an.« Mutter rauschte ins Haus, ihre teure Ledertasche schlug gegen mein verstauchtes Handgelenk, als sie an mir vorbei in den Flur segelte. »Ich suche dir etwas zum Anziehen heraus. Dein Geschmack ist … zweifelhaft.«
    »Mom!« Ich glaubte nicht, dass meine Verletzungen der Grund für das Zucken unter meinem linken Auge waren. »Es könnte sein, dass ich heute verhaftet werde! Ich habe keine Zeit für einen Kurs.«
    Sie blieb im Flur stehen. »Nun, du willst bestimmt nicht in diesem Aufzug verhaftet werden.« Ihren Mund in mütterlicher Missbilligung verzogen, fügte sie hinzu: »Außerdem bin ich sicher, dass diese netten Polizisten dich nicht verhaften werden.«
    »Mom, einer dieser netten Polizisten hat versucht, mich umzubringen, und ich habe ihn angezündet!«
    Sie wedelte mit ihren hellrosa Nägeln vor mir herum. »Alles

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