Herzattacken
den Mund zu halten?
»Sie waren alle Versager, Sam.« Seine Stimme wurde sanfter, etwas rau. »Du musst verstehen, was ich jeden Tag auf den Straßen erlebe. Perry und Luke waren kleine Drogendealer, die deinen Kindern Dope verkauft hätten. Und Hazel hat Trent umgebracht.«
»Also haben Sie sie benutzt?«
Sein Grinsen war weder amüsiert noch sexy. »Polizisten, besonders Detectives, benutzen ständig Informanten.«
Ich versuchte, einfach nur Zeit zu gewinnen, damit Gabe sich von den Handschellen befreien konnte, aber trotzdem tat es mir wirklich Leid, dass ein früher einmal guter Mann seine Fähigkeiten so verschwendete. Das System hatte ihn so lang fertig gemacht, bis er zurückschlug, wodurch er zu genau so einem Verbrecher wurde, vor dem er die Gesellschaft eigentlich beschützen sollte. »Rossi, glauben Sie wirklich, dass Sie mit all dem durchkommen?«
»Es ist einfach.« Er streckte eine Hand aus und berührte eine meiner Brüste.
Ekel breitete sich in meinem Bauch aus.
»Du bist eine verwirrende Frau, Sam. Sexy und schlagfertig. Zu gut für diesen Mietpolizisten.«
Plötzlich hatte ich wieder Angst, meine Hände wurden taub und meine Finger eiskalt. Ich zitterte, und meine
Brustwarzen wurden hart unter seiner Berührung. Ich drückte mich mit beiden Händen ab und rutschte vom Tisch. Ich glitt auf den Fliesen aus, aber ich fing mich wieder.
Rossi grinste. »Zu schade, dass ich dir nicht vertrauen kann.«
»Sie werden mich töten.« Das war eine einfache Feststellung. Ich spürte das Wegwerffeuerzeug aus Plastik in meiner Hand. Das Geld würde Feuer fangen. Ich schloss die Augen und betete: Bitte, mach, dass Gabe sich befreien konnte und mir zu Hilfe kommt! Er hatte keine Waffe, aber er hätte den Überraschungseffekt auf seiner Seite.
Aber ich war mir ziemlich sicher, dass Rossi auf mich schießen würde, bevor Gabe irgendetwas tun könnte.
»Ich werde es dir leicht machen, Sam.«
Ich schlug die Augen auf. Er sah mich direkt an. »Sollte ich mich jetzt besser fühlen?«
Rossi spannte sich an. Seine Körperhaltung signalisierte Alarmbereitschaft. Ich hatte es auch gehört. Ein Klirren aus der Garage, der Klang von Metall auf Metall. Wie Handschellen, die auf ein Rohr auftreffen. Er drehte sich um und sah zur Garage.
Jetzt! Ich nahm das Feuerzeug von der linken in die rechte Hand, zündete es an und hielt die Flamme in die Tasche voller Geld. Es fing Feuer. Ich riss meine Hand zurück, der Schmerz schoss durch meine bereits verbrannten Finger, doch ich ignorierte den Schmerz und dachte nur an das, was ich tun musste. Ich betete, dass ich mich an alles erinnern würde, was Gabe mir beigebracht hatte.
»Was hast du …« Rossi wandte abrupt den Kopf und riss seine Waffe hoch. Mit meinem linken Arm blockte ich seinen Arm mit der Pistole ab, dann schlug ich mit
der flachen Hand auf seine Nase. Der Stoß erschreckte mich, aber in meinem Kopf wiederholte ich immer wieder: ganz bis oben hin, ganz bis oben hin .
Rossis Kopf wurde nach hinten gerissen, und er stolperte zurück. Ich hörte, wie das Geld, das Feuer gefangen hatte, knisterte und roch den Rauch. Ich drehte mich zur Seite, umfasste meine Handgelenke und schwang die Hände vor und zurück. Bevor Rossi das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, rammte ich meinen rechten Ellbogen in seinen Bauch, bis zum Solarplexus, wie Gabe es mir beigebracht hatte.
Rossi ging zu Boden, und ich rannte davon. Ich betete, dass ich mich auf den glatten Socken würde halten können, und lief um das Ledersofa. Rossi fluchte und bewegte sich hinter mir.
Er hatte eine Waffe.
Ich erwartete, dass eine Kugel meinen Hinterkopf treffen und er wie eine Melone aufplatzen würde. Ich versuchte, schneller auf die Garagentür zuzulaufen.
Vierzig Kilo wütender Schäferhund kamen durch die Tür gestürmt. Alis Fell war auf ihrem Rücken in einer geraden Linie gesträubt, ihre Zähne waren gebleckt.
Ich musste auf das schwarze Sofa springen, um nicht mit Ali zu kollidieren. Ich rutschte auf dem Leder aus und landete auf meinem nackten Hintern. Alis Knurren zerriss die Luft. Die Zeit schien stillzustehen. Die Tür zur Garage war immer noch einen knappen Meter von mir entfernt, und ich drehte mich gerade um, als ich den Schuss hörte.
Ali hörte auf zu knurren.
Ich blinzelte entsetzt. »Nein!«
Rossi starrte auf den bewegungslosen, blutenden Hund, der auf halbem Weg zwischen uns lag. Er war genauso
geschockt wie ich. Er hatte nicht gewusst, dass der Hund hier war. Ali war
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