Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
und hat unterstützend, damit ich die Dringlichkeit seiner Frage auch nicht übersehe, die Hände in die Hüften gestemmt.
„Ehm … äh … aus … dem Bauch?“, bin ich von seiner Frage völlig überrumpelt und stammle mir hilflos eine Antwort zurecht, die dem kleinen Scheißer aber anscheinend nicht ausreicht.
„Und wie kommen die da rein?“, zieht er jetzt auch noch provokativ seine Augenbraue hoch, während Annalena dieses Thema auch äußerst interessant zu finden scheint, da sie die eben noch putzigen, süßen Tiere jetzt einfach links liegen lässt und mich genauso erwartungsvoll ansieht wie Max.
„Naja … also … das … ist einfach so. Wenn sich eine Mann und ‘ne Frau sehr gern haben, dann wird die Frau schwanger und sie bekommen ein Baby“, kann ich selber kaum glauben, was ich hier erzähle und hoffe, dass Max jetzt endlich abzieht und jemand anderen mit seiner Neugierde nervt. Was logischerweise nicht passiert.
„Ach so. Und dann wird von der Frau der Bauch aufgemacht und ein Baby rein gesteckt? Das find ich aber irgendwie blöd. Das kann die doch dann auch gleich kriegen. Dann hat die wenigstens nicht so einen dicken Bauch. Außerdem gibt’s da ja gar kein Fenster. Da haben die Babys doch Angst“, fachsimpelt Max fröhlich weiter und treibt mir bereits erste Schweißperlen auf die Stirn.
„Also dann will ich lieber mal keine Babys haben“, schließt er glücklicherweise, dennoch nachdenklich, seinen Beitrag und lässt mich erleichtert ausatmen. Als er auch schon ein fragendes „Ryhaaan?“, hinterher schießt und mich resignierend seufzen lässt.
„Hast du schon mal genudelt?“, will Max mit einer Ernsthaftigkeit in seinem kleinen Gesicht wissen, dass ich mich fast an meiner eigenen Spucke verschlucke und ihn völlig verstört angucke.
„Was?“, ist es mehr nur ein Krächzen, was meine Kehle hergibt, während ich hilfesuchend nach Katja Ausschau halte. Die leider nirgends zu finden ist. Typisch irgendwie.
„G.e.n.u.d.e.l.t“, betont Mäxchen jeden Buchstaben mit aller Deutlichkeit, als wäre ich gestört und redet auf meinen wahrscheinlich ungläubigen Blick hin einfach weiter.
„Mein Bruder, Jakob, hat gestern zu seinem Freund Mark gesagt, er hat die Claudia ordentlich durchgenudelt. Und dass er das Wahnsinn fand. Er hat zu Mark gesagt, das war der Hammer. Und da wollte ich das auch mal probieren. Deshalb will ich wissen, ob du das schon mal gemacht hast. Weil, dann könntest du mir das ja zeigen. Weil der Jakob sagt immer nur, ich soll abhauen, wenn ich in sein Zimmer komme“, verschlägt mir dieser Knopp gänzlich die Sprache und lässt mich hastig aufspringen. Flucht, ist mein einziger Gedanke. Wobei ich direkt Jaden in die Arme laufe.
„Hoppla, das ist ja mal ein Empfang. Hast du ein Gespenst gesehen?“, strahlt mein Süßer mich direkt an und nimmt mir Lilly ab, die sich sichtlich freut, ihren Papa endlich wiederzusehen. Der sie, da es inzwischen fast Mittag ist, gerade abholen will und ich mich doch sehr wundern muss, dass mich Mäxchens Fragestunde wahrhaftig solange abgelenkt hat, dass ich völlig die Zeit vergaß.
„Nee, nur Max“, antworte ich knapp auf Jadens Frage nach dem Gespenst und werfe vorsichtshalber einen kurzen Blick zu Max. Der überaus interessiert an der Seite steht und mich beobachtet.
Wohnungssuche
Der weitere Verlauf meines Praktikumstages war an Peinlichkeit nicht zu übertreffen, weil Mäxchen sein neu erworbenes Wissen, was das Kinderkriegen angeht, natürlich gleich kundtun musste. Dass ich dabei sein potentielles Opfer wurde, bedarf sicherlich keiner Erwähnung. Ganz unverhohlen hat er Jaden und mich genauestens im Auge behalten und ist schließlich zu dem Ergebnis gekommen, dass Jaden und ich uns gerne mögen, w as nach Max’ Aussage hin eindeutig zu erkennen sei. Man danke der grandiosen Auffassungsgabe eines Fünfjährigen.
Ebenso seiner brillanten Logik, die zur Schlussfolgerung hatte, dass auf diese Weise wohl Lilly in Jadens Bauch gekommen sein muss und sie demnach zwei Papas hätte. Die Glückliche. Womit Lilly gleich zwei Mann zum Fußballspielen zur Verfügung stünden. Seine Mama würde ja nie mit ihm und seinem Papa kicken.
Ich habe beschlossen, das Thema zu lassen und mich nicht anhand einer Richtigstellung noch weiter um Kopf und Kragen zu reden, was sich als beste Alternative herausstellte. Weil Max nach wenigen Mi nuten schon das Interesse verloren hatte und ich würde mich am liebsten jetzt
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