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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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jedes einzelne Clann-Gesetz auswendig gelernt.
    Schweigend warteten alle auf Mrs Colemans Reaktion. Schließlich sagte sie: „Als Tristans überlebendes Elternteil akzeptiere ich und übernehme ab sofort das Amt der Clann-Führerin.“
    Mr Williams lief dunkelrot an. Aber er sagte nichts. Seine Gedanken verrieten, dass er von diesem Gesetz gewusst hatte. Er hatte nur gehofft, dass es niemand mehr kennen würde. Wenn er Clann-Führer werden wollte, musste er sich etwas anderes überlegen.
    Es dauerte eine Weile, bis alle Nachfahren begriffen, dass sie schon wieder ein neues Oberhaupt hatten. Die ganze Zeit über hielt Tristan meine Hand fest und drückte zu, bis es fast schmerzte.
    Er las meine Gedanken und zwang sich, seinen Griff zu lockern. Es tut mir leid. Dieser Geruch tut mir weh. Ich kann ihn nicht mehr ignorieren. Ich muss…“
    „Tristan, nicht!“ Vor lauter Panik schrie ich die Warnung, statt sie nur zu denken.
    Tristan ließ meine Hand los und stürzte vor. Dad packte ihn sofort an den Schultern und hielt ihn fest.
    Emily keuchte entsetzt auf. „Oh Gott, nein. Tristan.“
    „Savannah, wir müssen gehen“, sagte Dad und zog Tristan rückwärts mit sich.
    Tristan hatte die Augen zusammengekniffen und bleckte knurrend seine Fangzähne.
    Und ich stand wie angewurzelt da. Es war das erste Mal, dassich sah, wie ein Vampir die Kontrolle über seinen Blutdurst verlor.
    Mrs Coleman starrte uns mit weit aufgerissenen Augen an. Sie holte tief Luft, und ich hörte sie denken: Ich muss das tun, für meinen Sohn und für den Clann . Damit alle es hörten, sagte sie laut: „Tristan Coleman, ich verbanne dich aus dem Clann. Geh jetzt und komm nie wieder.“
    Wie bei einer Zeremonie wandten sich alle Nachfahren bis auf Emily und Mrs Coleman von uns ab.
    „Leb wohl, mein Sohn“, formte Mrs Coleman stumm mit den Lippen, während ihr Tränen über die Wangen strömten.
    „Komm schon.“ Emily zog mich am Ellbogen mit durch den Wald, während Dad vor uns Tristan weiterschob.
    Je weiter wir uns vom Zirkel und dem vielen Clann-Blut auf dem Boden entfernten, desto weniger wehrte sich Tristan. Irgendwann konnte er wieder zusammenhängend denken. Warum tut es so weh?
    Ich weiß, Schatz , dachte ich. Aber wenn du mit meinem Dad weitergehst, hört es auf .
    Dieser Mann ist dein Dad?
    Ja. Vertrau ihm. Er beschützt uns und besorgt dir etwas zu … essen, damit dir der Magen nicht mehr wehtut .
    Okay. Ich vertraue dir, also vertraue ich ihm auch . Aber selbst, als wir den Garten hinter seinem Haus erreichten, zuckte Tristans Blick noch wild hin und her.
    „Wir sehen uns zu Hause“, sagte Dad. Sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu. Plötzlich verschwanden sie. Dad zeigte Tristan im Schutz der Bäume zum ersten Mal, wie sich Vampire bewegen konnten.
    „Mein Gott“, flüsterte ich, als ich Tristans Gedanken nicht mehr hören konnte. „Was habe ich nur getan?“
    –ENDE–
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