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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Erikas, konnte er ablesen, dass niemand wirklich verstand, was er hatte sagen wollen. Also erzählte er einfach die einzige Geschichte, die ihm zu diesem Wort einfiel. »Ei eat Sushi, in Kempten-City, then big Wasabi-Bollen, then …« Er machte lautstarke Würgegeräusche. Er hoffte, dass die Pointe auch mit diesen rudimentären Informationen einigermaßen verständlich war. »When you here, Erika macht Kässpatzen. Käs-spatz-en. Hmmm. And Wurschtsalat. You kenn… know Wurschtsalat?«
    Sazuka sagte: »Hai«, und fuhr dann fort: »Do you like the gift?«
    Jetzt wusste sich Kluftinger doch nicht mehr anders als mit einem »Nein« zu helfen, denn dass sein zukünftiger Gast dachte, Kässpatzen seien giftig, konnte er so nicht stehen lassen. »No, no, kein Gift. Essen, hmm.« Er rieb sich den Bauch. »Gift not good, Mister Sudoku. Gift schlecht. Very bad.« Wieder machte er Würgegeräusche.
    Zum ersten Mal zeigte Sazuka eine eindeutige Regung. »You think, the gift is not good?«, bellte er zurück.
    »No, not. Ganz very bad.«
    In diesem Moment sprang Yumiko auf, stellte sich hinter den Kommissar und sagte ein paar Sätze auf Japanisch. Sofort nahm das Gesicht des Asiaten wieder die undurchsichtige Teilnahmslosigkeit an, die Kluftinger so irritierte. Markus saß mittlerweile resigniert im Sessel. Um diesmal erst gar keine Pause aufkommen zu lassen, stellte Kluftinger sofort die nächste Frage: »Wo ist denn … Miss? Also, Frau? Your Erika?«
    Der Mann schien nicht zu verstehen. Da mischte sich Yumiko wieder ein und sagte etwas in ihrer Muttersprache, woraufhin Sazuka ihr zu Kluftingers Empörung den Mittelfinger zeigte.
    »Also, das ist doch … Umgangsformen habt ihr …«
    Wieder griff Yumiko ein: »Nein, das mit dem Finger heißt: Meine Mutter ist oben im ersten Stock«, erklärte Yumiko und fügte an, dass manche Gesten kulturell unterschiedlich verwendet würden.
    »Please come and visit us, Kluftinger-san«, erklärte Sazuka schließlich, was der Kommissar erleichtert als Einleitung des Gesprächsendes verstand.
    »Hai, hai … wahrscheinlich«, sagte er deshalb, woraufhin der Asiate sich leicht verbeugte.
    »We come to see you soon«, tönte es aus dem Laptop.
    »Ach, it does not … press … it’s not pressant«, schloss Kluftinger, dann beendete Sazuka die Konversation mit zahlreichen Verbeugungen.
    Erwartungsvoll blickte Kluftinger in die Gesichter seiner Gegenüber. »Ist doch ganz gut gelaufen, oder?«
    »Suuuper, Vatter. Ich glaub, wir brauchen in nächster Zeit wohl nicht mit einem Besuch der Sazukas zu rechnen.«
    »Sag ich doch«, brummte Kluftinger. »Gut gelaufen.«

Fünfter Tag
    K luftinger war ziemlich spät dran heute, sein Passat war zunächst nicht angesprungen, und so hatte er sich mit Hilfe des Smart und des Überbrückungskabels erst einmal selbst Starthilfe geben müssen. Seine Kollegen waren sicher schon im Büro, in zehn Minuten begann die Morgenlage . Würde er eben heute einmal verbotenerweise im Hof parken müssen. Viel schlimmer war, dass er sich in den nächsten Tagen auch noch um eine neue Batterie kümmern musste.
    Er lenkte seinen Passat in hohem Tempo Richtung Kempten, als er auf einmal seltsame Klänge vernahm.
    Gott mit dir, du Land der Bayern …
    Hatte sein Zustand nun auch das Gehirn angegriffen? Hörte er Stimmen? Und wieso sangen die ausgerechnet die Bayernhymne?
    … deutsche Erde, Vaterland …
    Bildete er sich das nur ein? Zu den Klängen kam nun auch noch ein seltsames Beben in seiner Brust. Sah so das Ende aus? Man hörte die Bayernhymne und dann … zack?
    Über deinen weiten Gauen ruhe seine Segenshand …
    Reflexartig zog er das Handy aus der Innentasche seines Jankers. Natürlich, das war es, was da vibrierte und klingelte.
    »Herrgott, was für ein Depp hat denn da rumgefummelt? Bestimmt der Zint. Das schöne Barbados-Lied«, zischte er, hob ab und klemmte sich das Telefon zwischen Schulter und Ohr, um seine Hände zum Fahren frei zu haben. »Wer nervt?«, fragte er mürrisch in den Hörer.
    »Richie hier, Morgen …«
    Irgendetwas in der Stimme seines Kollegen sagte ihm, dass es ernst war. »Was ist los, Richie?«
    »Wir haben einen neuen Fall. In der Stiftsstadt, Fürstenstraße, da hinterm Kornhaus. Komm bitte gleich vorbei, ja?«
    Kluftinger schluckte. Wenn Maier so sachlich klang, war es in der Regel nicht nur eine kleine Brandstiftung. »Was ist denn los?«
    »Tötungsdelikt. Den Rest lieber nicht am Telefon. Bis gleich.«
    »Ich kauf mir

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