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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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Nachmittag, Willie. Vielen, vielen Dank. Bangalore ist in der Tat eine wunderschöne Stadt.«
    »Ich habe versprochen, mit Ihnen hier zu warten. Sie kommen sicher bald. Wir sind ein paar Minuten zu früh dran.«
    »Ich höre Musik«, rief sie, als er ihr beim Aussteigen half.
    »Wahrscheinlich probt gerade die Royal Air Force für das Konzert heute Abend. Sicher tanzen sogar einige Leute.«
    »Tanzen! Wie aufregend. Oh, das muss ich sehen.«
    »Ich kann Sie nicht allein gehen lassen, Miss Bella.«
    »Dann kommen Sie doch einfach mit, Willie. Schließlich können wir Jack und Iris gar nicht verpassen. Sie werden doch ohnehin diesen Weg entlangkommen, oder?«
    »Davon gehe ich aus.« Er band sein Pferd fest und hängte ihm einen Futterbeutel um.
    Sie tätschelte dem Tier zum Abschied den Hals. »Beeilen wir uns, Willie. Ich will die Tänzer sehen, und außerdem liebe ich dieses Lied – es ist so traurig und gleichzeitig so romantisch.« Sie begann, den Irving-Berlin-Hit mitzusummen, und stürmte in Richtung des Musikpavillons.
    Willie rannte hinter Bella her, doch diese blieb so abrupt stehen, dass er sie fast umgerannt hätte.
    »Miss Bella? Ist alles in Ordnung?«
    Bella schwieg, stand wie angewurzelt da und sah völlig schockiert aus. Willie folgte ihrem Blick. Er hätte nicht überrascht sein sollen, aber die junge Frau, die die ganze Zeit so aufgeregt von Jack Bryant geschwärmt hatte und deren Lippen jetzt vor Enttäuschung bebten, als sie ihn in den Armen der anderen Frau sah, tat ihm unendlich leid.
    »Ah, Mädchen. Vielleicht hätten wir doch besser bei Horace warten sollen«, war alles, was er herausbrachte.
    Jack löste sich widerstrebend von Iris, wobei er die missbilligenden Blicke der älteren Leute ignorierte.
    Sie kämpfte ebenfalls mit sich, das konnte er in ihren Augen sehen. »Wir sollten jetzt wirklich gehen«, sagte sie.
    »Wir haben noch ein paar Minuten«, widersprach er. Er wollte sie unbedingt noch einmal küssen, um die Erinnerung an die letzten Stunden wieder aufflammen zu lassen.
    Sie sträubte sich nicht. Stattdessen schmiegte sie sich an ihn , als er sie vom Musikpavillon wegführte. Er wusste, dass sie sich vielleicht verzweifelt einen letzten Augenblick der Intimität genauso wünschte wie er selbst.
    »Iris, ich …«
    »Jack Bryant? Bist du das etwa?«
    Schuldbewusst fuhren sie herum. Jack brauchte einen Moment, um den Mann zu erkennen, der vor ihm stand. »Du bist es also tatsächlich, du alter Schuft.«
    »Henry! Teufel noch mal! Wo kommst du denn her?« Er schüttelte Henry sichtlich erfreut die Hand.
    »Offensichtlich hast du meinen Brief nicht erhalten. Nun ja, die indische Post eben. Ich hätte mich ohnehin schon bald über die Minengesellschaft mit dir in Verbindung gesetzt. Ich bin selbst erst heute Morgen angekommen, also ist noch nicht viel passiert«, sagte Henry. Er lüftete den Hut. »Verzeihen Sie«, sagte er an Iris gewandt. »Aber mein überaus unhöflicher Freund hier will uns anscheinend nicht miteinander bekannt machen. Ich bin Henry Berry«, sagte er und verbeugte sich kurz.
    Jack zögerte, aber es war nicht zu vermeiden. Er musste ihren Namen nennen. »Es tut mir leid. Äh, Henry, das ist Miss Iris Walker aus Kolar Gold Fields.«
    »Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen«, sagte sie und reichte Henry die Hand. »Gefällt Ihnen die Musik?«
    »Aber ja. Ich liebe diesen Ort. Ich sehe, Sie beide haben es auch genossen.«
    Jack spürte, wie Iris sich versteifte. »Iris ist erst vor Kurzem aus London zurückgekehrt und wollte unbedingt zu dieser Melodie tanzen. Henry, du erinnerst dich vielleicht noch an Edward Sinclair? Iris ist die Tochter des Arztes, den du damals gemeinsam mit Ned kennengelernt hast. Harold Walker.«
    »Ja, natürlich. Ich erinnere mich noch sehr gut an ihn.«
    »Edward Sinclair ist mein Verlobter«, sagte Iris mit ausdrucksloser Stimme. Jack wusste, dass sie fest entschlossen war, Schadensbegrenzung zu betreiben.
    »Oh«, Henry zögerte. »Äh, richtig, äh. Meinen Glückwunsch«, sagte er dann.
    »Ich begleite Neds Schwester Arabella«, fuhr sie fort. »Jack hat versprochen, ihr Bangalore zu zeigen.«
    »Richtig«, sagte Henry noch einmal, sichtlich verlegen.
    »Wie lange wirst du in der Stadt bleiben?«, fragte Jack in dem Bemühen, das Gespräch in eine andere Bahn zu lenken.
    Henrys Gesicht erhellte sich. »Ich bin für kurze Zeit nach Bangalore abgeordnet. Von Zeit zu Zeit muss ich allerdings einen Abstecher nach Madras machen. Du genießt

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