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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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hatte, flüsterte sie ein hastiges »Auf Wiedersehen«, bevor sie ins Haus der Walkers rannte.
    »Sie weiß es«, sagte Iris, als sie aus der Kutsche stieg.
    »Was weiß sie?«, fragte Jack, den Bellas kindisches Verhalten ärgerte. »Schlimmstenfalls hat sie uns miteinander tanzen sehen.«
    »Ja, Wange an Wange.«
    »Na und?«, sagte Jack. Er bezahlte den Kutscher und winkte den Mann davon. »Dann steht ihr Wort gegen das unsere. Sag nichts, Iris. Werte ihre Anschuldigungen nicht auch noch auf. Behandle sie mit Nichtachtung. Du bist von euch beiden die Erwachsene. Also verhalte dich auch so.«
    Iris nickte. »Ich bin überrascht. Das klingt ja fast so, als würde es dich doch interessieren, was andere über dich denken.«
    »Natürlich interessiert es mich! Hör zu, Iris. Wenn du dich für mich entscheidest, dann nur deshalb, weil du mich liebst. Tust du es nicht, habe ich nicht vor, Ned mit der Nase darauf zu stoßen oder ihm Ärger zu machen. Jedenfalls nicht auf diese Weise.«
    »Und was ist mit Henry?«
    »Henry ist ein Mann von Welt«, sagte er, als würde das alles erklären. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Wir haben nichts getan.«
    »Jack! Wie kannst du nur so etwas sagen?«, rief sie verwirrt, wobei sie dem Haus ihrer Eltern ganz bewusst den Rücken zuwandte, nur für den Fall, dass ihre Mutter sie beobachtete. »Offensichtlich hat es dir nichts bedeutet, mir meine Jungfräulichkeit zu nehmen.« Ihr Gesicht war blass vor Zorn.
    Jack sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen, aber er wusste, dass er das nicht durfte. »Ich wollte damit nur sagen, dass das, was wir miteinander geteilt haben, niemanden zu interessieren hat«, erklärte er mit leiser, aber fester Stimme. »Ich werde die Stunden, die ich mit dir in diesem Haus verbracht habe, niemals vergessen. Niemals!«
    Iris kämpfte verzweifelt gegen ihre Tränen an.
    Jack nahm höflich ihre Hand und beugte sich darüber, um sie zu küssen. Dann fügte er leise hinzu: »Triff eine Wahl, Iris. Denk nicht an andere oder daran, was sie sagen. Triff deine eigene, ganz persönliche Wahl. Es geht um den Rest deines Lebens. Es bringt nichts, eine Lüge zu leben.« Er sah sie noch einmal mit durchdringendem Blick an. »Ich weiß, dass ich keine andere Frau mehr so lieben werde, wie ich dich liebe.«
    Damit drehte er sich um und ließ sie am Tor stehen.
    Iris klopfte an die Tür von Bellas Zimmer, erhielt aber keine Antwort. Sie öffnete die Tür. »Bella?«
    »Geh weg.«
    Iris trat ein und schloss die Tür hinter sich. Bella lag auf dem Bett und starrte durch das Moskitonetz zur Decke hinauf. »Was soll das Ganze?«, wollte Iris wissen.
    »Als ob du das noch fragen müsstest.«
    »Doch, das muss ich, weil ich es nicht verstehe.«
    »Warum tust du so unschuldig, Iris?«
    Es war Zeit, Entschlossenheit zu zeigen. »Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst, junge Dame.«
    »Ich spreche von dem, was du und Jack hinter meinem Rüc ken, aber schlimmer noch, hinter Neds Rücken getan habt.«
    Iris spürte Panik in sich aufsteigen, doch sie hatte sich im Griff und schützte Verwirrung vor. »Und was soll das gewesen sein?«
    »Iris, glaubst du, ich habe nicht gesehen, wie du Wange an Wange mit Jack getanzt hast?«
    Iris lachte verächtlich, obwohl ihr die kalte Angst den Rücke n heraufkroch. »Wange an Wange? Da bildest du dir aber etwas ein. Arme Bella. Während wir auf dich gewartet haben, habe ich zugestimmt, einen Walzer mit Mr. Bryant zu tanzen. Um die Zeit zu vertreiben, das war alles.«
    »Oh, jetzt also Mr. Bryant ? Nun, von dort, wo ich gestanden habe, hat das wesentlich weniger formal ausgesehen.« Bella schrie jetzt fast.
    »Mädchen, Mädchen! Was soll denn dieser Lärm?«, rief Flora und stürzte ins Zimmer.
    »Tut mir leid, Mum. Ich glaube, Bella hat keine Probleme mit ihrem Magen, sondern eher mit ihrem Kopf«, sagte Iris. »Sie bildet sich doch tatsächlich ein, dass Jack und ich ein Liebespaar sind.«
    Der schockierte Gesichtsausruck ihrer Mutter erschreckte beide. »Bella! Ich hoffe, diese schlimme Anschuldigung soll nur ein Scherz sein.«
    Wie Iris erfreut feststellte, schien sich Bella ihrer Sache jetzt doch nicht mehr so sicher zu sein. »Also«, begann sie zögernd, dann fügte sie hinzu: »Auf jeden Fall weiß ich, was ich gesehen habe«, schlug das Moskitonetz beiseite und schwang ihre Beine aus dem Bett. »Iris und Jack haben miteinander getanzt, als wären sie es, die miteinander verlobt sind.«
    Iris wandte ihren Blick von Bella ab, die

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