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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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hatte. Irgendetwas stimmte da nicht – das war offensichtlich.
    » Dann werde ich eben mit den Walkers sprechen!« Er streck te die Hand nach dem Türgriff aus, öffnete die Wagentür und ließ sich einfach hinausfallen. Er überschlug sich noch ein Mal im Staub. Der Wagen war nicht sehr schnell gefahren. Als Joh ns das Auto zum Stehen gebracht hatte, war Jack schon aufgestanden und rannte auf Harolds Haus zu, in dem trotz der späten Stunde sämtliche Lampen brannten.
    Er warf einen Blick über die Schulter und hämmerte dabei wie wild an die Tür. Mack kam mit langsamen Schritten die kiesbestreute Auffahrt herauf, einen gequälten Ausdruck im Gesicht, wie Jack im Schein des Lichtes, das durch die Fenster des Hauses fiel, erkennen konnte. Johns wartete mit laufendem Motor vor dem Tor. Über dem hell erleuchteten Haus lag eine gespenstische Stille.
    Endlich wurde die Tür geöffnet. »Sabu.«
    »Mr. Bryant, Sir. Dies ist keine gute Zeit für einen Besuch.«
    Jack runzelte die Stirn. »Ist Ned da?«
    Jetzt kam auch Harold Walker an die Tür. Er schien mindestens zehn Jahre gealtert zu sein.
    »Dr. Walker!«, rief Jack.
    Rupert war seinem Vater auf seiner Krücke gefolgt.
    »Jack«, sagte Walker und schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Bitte gehen Sie.«
    »Was ist los? Irgendetwas stimmt nicht, aber niemand sagt mir, was los ist. Ist etwas mit dem Baby? Ist Iris …«
    »Es ist nicht Iris, Jack«, antwortete Rupert.
    Jetzt hatte Mack das Haus erreicht. Er sah aus, als wolle er sich entschuldigen.
    »Es hat ein Unglück in der Top-Reef-Mine gegeben«, erklärte Jack, der nicht wollte, dass Mack das für ihn übernahm. »Ich muss KGF noch heute Nacht verlassen. Hat man Sie bereits an den Unfallort gerufen, Dr. Walker?«
    Harold Walker schüttelte wieder den Kopf. »Man braucht dort keinen Arzt mehr. Aber das Leichenschauhaus wird eine Menge zu tun haben.« Seine Stimme klang belegt.
    Jack hatte einen Kloß im Hals. Er konnte kaum noch schlucken. Walker wandte sich ab.
    Jack spürte Macks Hand auf seinem Arm. Er schüttelte sie stirnrunzelnd ab. »Rupert, was ist hier los?«
    Rupert sah Mack an. »Warum hat man es ihm nicht gesagt?«
    »Was gesagt?«, brüllte Jack und drängte sich an den Männern vorbei ins Haus. »Iris!«
    Sie versuchten, ihn zurückzuhalten, aber genauso gut hätten sie versuchen können, einen kornischen Sturm in einer Winternacht aufzuhalten. »Iris!«, brüllte er wieder.
    Jetzt kam auch Flora angelaufen. »Sie bleiben ihr fern, Jack Bryant!«
    Mack hatte Jack umklammert, aber es war Flora, die ihn schließlich aufhielt. Wenn es um ihre Tochter ging, wurde die kleine Frau zur Löwin.
    »Ich will doch nur mit ihr sprechen«, sagte Jack, aber Flora stellte sich ihm in den Weg.
    »Das geht nicht. Sie hat starke Beruhigungsmittel bekommen und ist nicht ansprechbar«, erklärte Walker, der die Sache endlich in die Hand nahm. Er seufzte. »Jack, es tut mir leid, dass ich Ihnen das nicht ersparen kann, aber es hat heute noch ein weiteres Unglück gegeben. Ned hatte einen Unfall.«
    Jack versuchte, etwas zu sagen, aber er brachte nur ein leises Krächzen hervor.
    »Er ist tot, Jack«, sagte Rupert und warf dabei einen Blick auf seinen Vater.
    Jack hörte Ruperts Worte, doch es gelang ihm nicht, sie mit Ned in Verbindung zu bringen. Hilflos drehte er sich zu Mack um. Dieser machte ein ebenso gequältes Gesicht wie alle anderen.
    »Er erhielt einen tödlichen Stromschlag«, fuhr Walker fort. »Auch er liegt im Leichenschauhaus.«
    In Jacks Kopf drehte sich alles. So viele Tote. »Iris … ich will sie sehen«, beharrte er.
    »Nein!«, riefen Flora und Harold gleichzeitig.
    Rupert trat einen Schritt auf Jack zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wir haben es mit Mühe und Not geschafft, sie ruhigzustellen, alter Knabe. Du kannst dir vielleicht denken, in was für einer Verfassung sie ist. Wir müssen jetzt an das Baby denken. Bitte, Jack.«
    »Aber …«
    »Wir müssen los, Jack«, sagte Mack und zog an seinem Arm.
    »Nein! So kann ich sie nicht zurücklassen.«
    Floras Lippen wurden schmal, ihre Augen funkelten vor Zorn. »Wenn Sie Ihre Frau zurücklassen können, dann können Sie auch unsere Tochter zurücklassen. Sie hat ihre Familie. Wir stehen das zusammen mit ihr durch.«
    Mack zerrte wieder an seinem Arm. »Johns wird nicht länger warten. Es hat heute schon genug Tragödien gegeben.«
    »Jack, geh jetzt. Ich werde Iris sagen, dass du hier warst, versprochen.« Rupert sah ihn

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