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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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Dinge zu regeln.«
    Wieder dieses Schweigen.
    »Ähm, Mrs. Bryant, ich bin mit dem Auto da. Dürfte ich Sie vielleicht nach Hause fahren? Ich … ich werde nicht sehr lange in KGF sein, und ich …«
    Sie reichte ihrem Bruder den Korb mit ihren Einkäufen. »Vielen Dank«, war alles, was sie sagte, bevor sie ihn denselben Weg zurückführte, den sie gekommen waren.
    Marimuthu brachte sie zum Wagen. Plötzlich zögerte sie. Es war unverkennbar, dass sie noch nie zuvor in ihrem Leben in einem Auto gesessen hatte. Als sie jedoch sah, wie begeistert ihr Bruder war, stieg sie hinter ihm ein.
    »Sitzen Sie bequem?«, fragte Henry, der ebenfalls eingestiegen war.
    »Ja«, erwiderte sie ein wenig befangen und blickte aus dem Fenster.
    »Sie werden in kürzester Zeit zu Hause sein. Vielleicht könnten Sie meinem Chauffeur sagen, wohin er fahren soll.«
    Sie wies ihm die Richtung, und es dauerte nicht lange, bis Henry die Gegend wiedererkannte. Kanakammal zeigte den Hügel hinauf, wo sie schließlich in die Auffahrt zu einem eleganten Bungalow einbogen, der einsam und allein oben auf der Kuppe stand.
    »Das ist das Haus meines Mannes. Wenn das Baby geboren ist, werde ich ausziehen. Ich nehme an, er will den Bungalow verkaufen«, sagte sie. Sie wartete nicht darauf, dass der Chauffeur ihr die Tür öffnete. Trotz ihres dicken Bauchs war sie schon aus dem Wagen gestiegen und auf die Veranda gegangen, um Henry dort willkommen zu heißen.
    Drinnen war alles peinlich sauber und ordentlich. Es roch nach Sandelholz und Leinöl. Sie führte ihn in ein Wohnzimmer, in dem das Ticken einer Uhr das einzige Geräusch war. Es klang ein wenig bedrohlich, fand Henry. Das Mobiliar war durch und durch englisch bis hin zu den Spitzenläufern auf den Tischen und den Schonbezügen auf den Lehnsesseln.
    »Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten, Mr. Berry?«
    »Das wäre wunderbar«, sagte Henry, der erst jetzt merkte, wie ausgedörrt seine Kehle war.
    Sie nickte und bat Marimuthu, zum Laden ihres Vater zurückzukehren.
    »Äh, warte, Master M.«, sagte Henry, als ihm klar wurde, dass der Junge, seine Süßigkeiten fest in der Hand, nach Hause gehen wollte. »Vielen Dank, dass du mich so ausgezeichnet geführt hast.« Er gab Marimuthu drei Rupien – für den Jungen ein kleines Vermögen, aber Henry mochte ihn, ja, er fand die ganze Familie überaus sympathisch.
    Die Augen des Jungen strahlten, dann aber wanderte sein Blick langsam zu seiner Schwester, als würde er befürchten, sie könnte ihm verbieten, das Geld anzunehmen. Nachdem sie jedoch offensichtlich nichts dagegen einzuwenden hatte, steckte er die Münzen in seine Hemdtasche. »Vielen Dank, Mr. Berry.«
    Als Henry allein war, ließ er seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Er hätte schwören können, dass er noch immer den Rauch von Jacks Zigaretten riechen konnte. Nach kurzer Zeit kehrte Kanakammal mit einem Tablett zurück, auf dem englisches Teegeschirr stand.
    Henry war an den Kaminsims getreten und bewunderte gerade zwei körnige Fotos von Jack. Das eine zeigte ihn im eleganten Anzug und mit ernster Miene, auf dem anderen gr inste er entspannt und in Hemdsärmeln in die Kamera, eine n Arm lässig über die Schulter eines Mannes gelegt, den Henry als Edward Sinclair erkannte.
    »Ah, Ned Sinclair. Ich fühle mich fast dafür verantwortlich, dass die beiden sich kennengelernt haben. Jack und ich waren in meinem Club, als Harold Walker mit dem gerade erst aus Rangun eingetroffenen Ned hereinkam. Ähm, Sie wissen das wahrscheinlich noch nicht, aber ich habe vor ein paar Monaten seine Schwester Arabella geheiratet.«
    »Ich hoffe, Sie sind sehr glücklich.«
    Sein Tick machte sich plötzlich wieder bemerkbar. »Vielen Dank. Ja, wir sind sehr glücklich.«
    Sie nickte und schwieg.
    »Es hat mir sehr leidgetan, von Neds Tod zu hören. Auch Bella wird noch lange brauchen, um über diesen Verlust hinwegzukommen.«
    Er sah zu, wie sie die Teekanne dreimal herumdrehte. Vielleicht war es Jack gewesen, der ihr von diesem alten Aberglauben erzählt hatte. »Das war für uns alle ein schrecklicher Tag«, sagte sie schließlich. »Es war der Tag, an dem mein Mann Indien verließ, der Tag, an dem das entsetzliche Unglück in der Top-Reef-Mine geschah … und der Tag, an dem mein Mann das Telegramm aus England erhielt.«
    »Das ist mir bekannt. Jack hat es mir damals unter Schock erzählt.«
    »Ich habe von meinem Mann seit seiner Abreise nichts mehr gehört, Mr. Berry, und ich kann ihm nicht schreiben,

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