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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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Nacht alles verloren, was ihr etwas bedeutet hat. Ich habe keine Verwendung für ein großes Haus in Bangalore, aber Mrs. Sinclair wird sich sicher darin wohlfühlen. Ich habe gehört, dass sie in Bangalore geboren und auch aufgewachsen ist.«
    »Vermutlich darf ich ihr nicht sagen, von wem dieses Geschenk kommt?«
    Kanakammal warf ihm einen entschiedenen Blick zu. »Sie darf niemals erfahren, dass ich ihr dieses Haus geschenkt habe. Sagen Sie ihr, was immer Sie wollen, aber mein Name darf auf keinen Fall erwähnt werden.«
    Er nickte resigniert, nahm seine Brille ab, putzte sie sorgfältig und setzte sie dann wieder auf. »Wenn das Ihr Wunsch ist …«
    »Das ist es. Eine letzte Sache.«
    »Ja?«
    Kanakammal erhob sich, verließ das Zimmer und kam kurz darauf mit einem in ein Taschentuch eingewickelten Gegenstand zurück. Das Tuch trug Jacks Monogramm. Sie legte es vor Henry auf den Tisch. »Bitte geben Sie ihr auch das.«
    Henry schlug das Taschentuch auseinander und sah eine wunderschöne Damenarmbanduhr vor sich. »Die hat Ihnen doch sicherlich Ihr Mann geschenkt?«
    Sie lächelte. »Ich trage keinen Schmuck mehr, Henry. Ich habe also keine Verwendung mehr für diese Uhr. Mrs. Sinclair hingegen wird sie zu schätzen wissen. Sagen Sie ihr bitte, es sei ein Geschenk von Jack.«
    Er schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ich werde Ihre Anweisungen sorgfältig ausführen, aber mit Ihrer Erlaubnis werde ich Jack davon in Kenntnis setzen.«
    »Sagten Sie nicht, es sei mein Geld und mein Eigentum und ich könne damit tun und lassen, was ich will?«
    »So ist es.«
    »Dann braucht mein Mann über meine Entscheidungen auch nicht informiert zu werden. Es genügt, wenn er den Namen unseres Sohnes erfährt.«
    Er nickte. Sie hatte recht. »Wie Sie wünschen. Dann werde ich jetzt Iris Sinclair aufsuchen und sie über dieses Geschenk informieren.«
    »Vielen Dank.« Sie lächelte, und in diesem Lächeln blitzte eine Spur von Schalk auf, der ihn überrumpelte. »Das Geld auf der Bank werde ich natürlich behalten.« Nach einer kurzen Pause begann sie herzhaft zu lachen, und Henry freute sich über ihr Amüsement. Sie hatte durchaus begriffen. Vor allem hatte sie begriffen, dass sie jetzt eine sehr reiche Frau war.

48
     
    Iris Sinclair saß dem Regierungsbeamten aus Bombay gegenüber. Sie sah ihn stirnrunzelnd an und fragte sich, ob er möglicherweise unter einem kleinen Tick litt. Gerade als ihr bewusst wurde, dass sie ihn anstarrte, kam das Dienstmädchen mit dem schlafenden Kind herein und legte es ihr in den Arm.
    »Alles wieder sauber?«, fragte Iris.
    »Ja, Madam«, antwortete die junge Frau und verschwand.
    Iris warf Henry einen schüchternen Blick zu und legte sich den schlummernden Säugling mit seinem kurzen Schopf dichter dunkler Haare in ihrer Ellenbeuge zurecht, was Henry die Gelegenheit bot, sie ausgiebig zu bewundern. Ihre erste Begegnung damals in Bangalore war nur kurz gewesen, und Iris hatte zerstreut, sogar verlegen, auf ihn gewirkt. Nun wusste er auch, warum. Er hatte Bellas Behauptung, dass Jack und Iris ein Liebespaar waren, nie so recht glauben wollen, Kanakammal aber hatte das in aller Sachlichkeit bestätigt. Henry empfand noch immer größte Bewunderung für ihren Realitätssinn und ihre unglaubliche Großzügigkeit. Jetzt saß die Frau in Jacks Leben vor ihm: Iris, schmerzlich dünn, äußerst zerbrechlich und dabei betörend schön.
    Die Traurigkeit schien vollkommen von ihr Besitz ergriffen zu haben, angefangen bei ihrem zaghaften Lächeln bis hin zu der tiefen Wehmut in ihren großen dunklen Augen. »Meine Eltern sind so gut zu mir. Sie haben sogar ein Kindermädchen eingestellt, das mir ein wenig mit dem Baby hilft.«
    »Ist es ein Junge oder ein Mädchen?«, fragte Henry höflich.
    »Eine Tochter. Ich habe sie Lily genannt.«
    »Iris und Lily … ein richtiges kleines Sträußchen«, sagte Henry, erfreut über seinen Einfall.
    Iris belohnte ihn mit einem höflichen Lächeln. »Nun, Mr. Berry … «
    »Henry, bitte.« Er räusperte sich.
    »Henry.« Sie nickte. »Darf ich Ihnen vielleicht eine Erfrischung bringen lassen? Ich habe nur sehr selten Besuch.«
    »Ach, das kann ich gar nicht glauben«, sagte er in fröhlichem Ton.
    Ihr Gesicht blieb ernst. Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich hätte vielleicht sagen sollen, dass ich selten Besuch empfange. Ich kann mich leider nicht zu netten kleinen Plaudereien durchringen.« Sie schüttelte den Kopf. »Verzeihen Sie mir bit te. Tee oder Kaffee? Oder

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