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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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um.
    »Wirklich? Aber wo werden Sie dann leben?«
    »Mein Kind und ich werden uns in dem Haus hinter dem Geschäft einrichten. Ich werde dort meinen eigenen Laden eröffnen.«
    »Mrs. Bryant, ist das nicht alles ein wenig überstürzt? Vielleicht sollten Sie sich doch etwas Zeit nehmen und alles noch einmal genau überdenken?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde auf keinen Fall hierbleiben. Ich werde ausziehen, sobald das Baby da ist. Sie können mit allen notwendigen Vorbereitungen für den Verkauf beginnen. Jack sagte immer, dass die Minengesellschaft einen hervorragenden Preis für diesen Bungalow zahlen würde.«
    Aha, dachte Henry, Mrs. Bryant kann also durchaus rechnen. »In Ordnung, ich werde auf Taylor & Söhne zugehen. Soll ich den Erlös auf das Bankkonto überweisen, das bereits in Ihrem Namen eröffnet wurde?«
    »Nein. Der Erlös soll für den Bau einer neuen Schule für die Kinder in KGF verwendet werden. Ich bitte Sie außerdem darum, dass die Familien der Männer, die bei dem Unfall getötet wurden, der mir meinen Mann entrissen hat, Geld erhalten. Wie das geschehen soll, überlasse ich Ihnen. Ich möchte jedoch nicht, dass das Geld auf irgendeine Weise zu mir zurückverfolgt werden kann. Außerdem bitte ich Sie zu vermeiden, dass die Mine die Lorbeeren dafür einsteckt. Die Familien sollen erfahren, dass Mr. Jack Bryant ihnen dieses Geld nicht aus Schuldbewusstsein, sondern aus Fürsorge zukommen lässt.«
    Henry war einen Moment lang so sprachlos, dass er nur nicken konnte.
    »Werden Sie das für mich in die Wege leiten?«
    »Ja«, stotterte er schließlich. »Ich bin sicher, das kann ich arrangieren.«
    »Ich danke Ihnen. Außerdem habe ich noch eine letzte Bitte.«
    »Ja?«
    »Das Haus in Bangalore, das Sie erwähnt haben.«
    Er fürchtete sich ein wenig vor dem, was da als Nächstes auf ihn zukam. Jack war so stolz auf dieses Haus gewesen. »Bitte verlangen Sie nicht, dass ich es verkaufen soll«, sagte er zu seiner eigenen Überraschung.
    Sie lächelte wieder, und dieses Lächeln berührte abermals sein Herz. »Nein. Aber auch hier habe ich weder den Wunsch, es zu behalten, noch habe ich dafür Verwendung. Mein Sohn ist auch so gut versorgt.«
    »Nun, wie ich bereits sagte, Sie müssen das nicht hier und jetzt entscheiden …«
    »Ich weiß ganz genau, was damit geschehen soll.«
    »Ah«, sagte er, in keiner Weise überrascht.
    »Ich möchte, dass es Mrs. Iris Sinclair, Neds Witwe, überschrieben wird.«
    Das war zu viel für ihn. »Aber nicht doch. Ich meine … «
    »Ich bestehe darauf. Auch wenn ich nicht möchte, dass Jack das erfährt, so bin ich mir doch sicher, dass mein Mann sehr glücklich wäre, wenn sie dort ein neues Zuhause finden würde.«
    »Ich verstehe das nicht.«
    »Nun, es ist … ein wenig kompliziert, wie man so schön sagt.« Sie faltete die Hände über ihrem gewölbten Bauch. »Ihnen ist sicher bekannt, dass mein Mann diese Frau geliebt hat.«
    Henrys Tick machte sich deutlich bemerkbar.
    »Bitte regen Sie sich nicht auf, Henry. Ich habe das immer gewusst. Jetzt, da ihr Ehemann tot ist, hat sie keine eigene Bleibe mehr, und außer Mr. Sinclairs Pension dürfte sie nur über sehr begrenzte finanzielle Mittel verfügen. Ich hingegen habe mehr, als ich brauche.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    Wieder lächelte sie. »Ich nehme Anteil an ihrem Leben, weil sie Jack so viel bedeutet hat. Da sie mich jedoch verachtet, bin ich gezwungen, dies aus der Ferne tun.«
    Henry lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Und Sie wollen dieser Frau wirklich das Haus in Bangalore überschreiben?«
    »Jack hat sie geliebt. Er hätte sich mehr um sie kümmern sollen.«
    Henry konnte es nicht fassen. War diese Frau eine Art guter Geist, eine Heilige? Jedenfalls zeigte sie gewiss keine der Charaktereigenschaften der Frauen, die er sonst kannte. Seine eigene Frau würde mit Sicherheit der Schlag treffen, wenn er ihr das erzählte, zumal sie, wie er wusste, nicht das Geringste für Iris Sinclair übrighatte. Bella hatte ihm erzählt, sie sei sich sicher, dass Iris eine Affäre mit Jack Bryant gehabt hatte, als sie schon mit Ned verlobt gewesen war.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich nehme nicht an, dass ich Ihnen das ausreden kann.«
    »Sie hat ein Baby, und sie lebt bei ihren Eltern. Wenn ich sie aus der Ferne sehe, macht sie mir immer einen unglücklichen Eindruck. Ich glaube, hier in KGF gibt es für sie viel zu viele schlimme Erinnerungen – sie hat an nur einem einzigen Tag und in einer

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