Herzen aus Stein (German Edition)

an ihnen gesaugt. „ Na ja, er ist eigentlich so gut wie tot. Ein Dämon, auf den er leider angewiesen ist, lebt in seinem Körper. “
    „ Oh “ , machte sie und sah betrübt aus.
    Ash überlegte, ob er sie noch mal nach der Uhr fragen sollte, aber er wollte sie nicht mehr zu einer Entscheidung zwingen – was sie wiederum noch unglücklicher machen würde. Er würde sterben, das stand unausweichlich fest, und da hatte er keine Lust, sich mit ihr zu streiten. Er wollte jede Sekunde mit ihr genießen. Eines musste er allerdings noch aus dem Weg räumen. „ Übrigens – ich wollte den Bilderrahmen nicht zerstören. “
    Kara streckte ihren Arm aus, um ihre Hand auf seine Wange zu l e gen. Ash schmiegte sich in ihre Berührung. „ Du hast ihn vielleicht unterschwellig erkannt und deshalb so reagiert “ , sagte sie.
    „ Wen erkannt? Den Mann auf dem Bild? “
    Kara nickte und senkte den Blick. Ihre Stimme klang eine Spur verbittert. „ Er könnte es gewesen sein, der dich getötet hat … wird. Oder die Hexe, der ich die Uhr geben muss. Zumindest war er … wird er dabei sein. “
    „ Was? “ Ashs Kehle wurde trocken. Ceros’ Handlanger hatten von einem geflügelten Wesen mit Fangzähnen und Klauen gesprochen. „ Aber … ist er ein Mensch? “
    „ Nur zur Hälfte. Zur anderen Hälfte ist Vincent ein Gargoyle. “
    „ Vincent. “ Den Namen musste er sich merken.
    Wie hatte sein Engelchen gemeint? Du kannst dein Schicksal beeinflu s sen. Mit deinem freien Willen. Sein Schicksal kann man ändern, seine Besti m mung nicht. Also stand vielleicht noch nicht fest, dass er starb. Die Zukunft war noch nicht geschrieben. Schließlich hatte Kara ihn auch schon einmal vor dem Tod bewahrt, wobei … Mist, verdammter! Sie hatte ihn sterben sehen und war danach in die Vergangenheit gereist, um ihn zu warnen. Genau, jetzt war er vorbereitet!
    Als ob sie wüsste, was in seinem Kopf vorging, sagte Kara: „ Denk nicht mal dran. Du hältst dich von dem Antiquitätenladen fern. Dann kann dir nichts passieren. “
    Als ob er Angst um sein erbärmliches Leben hätte. Die einzige A l ternative zum Tod wäre seine Erlösung. Die lag unmittelbar vor seinen Augen und war doch unerreichbar. „ Im Moment denke ich nur daran, in dir zu sein. “ Tatsächlich war er schon wieder hart und mehr als bereit. Ihr Gewicht auf ihm zeigte Ash, dass er noch lebte und keine Sekunde von seiner restlichen Zeit verschwenden wollte.
    „ Okay, das ist nicht mal gelogen. “ Kara lächelte und legte sich auf ihn, wurde jedoch sofort ernst. Zärtlich streichelte sie über sein G e sicht. „ Du siehst so müde aus. Du brauchst Nahrung. “
    „ Wozu? Ich bin bald tot – da ist mir das jetzt relativ egal. Ich möchte nur mit dir kuscheln und mich nicht darum kümmern mü s sen, wo ich etwas zur Stärkung herbekomme. “ Er bewegte seinen Unterleib auf und nieder, um seine Erektion an ihrer Scham zu re i ben. Er fühlte sich ein wenig erschöpft, doch seine Kraft würde a l lemal ausreichen, Kara zu lieben.
    „ Kuscheln nennst du das? “ , fragte sie, bevor sich ihre Lippen tr a fen.
    Ihre Küsse brachten ihn höher und ließen ihn alles um sich herum vergessen. Er bestand nur noch aus einem berauschenden Gefühl. Pures Adrenalin schien durch seine Adern zu pumpen.
    „ Was wäre, wenn du einen Teil von meiner Seele nimmst? “ , sagte Kara zwischen ihren Küssen. „ Egal, was ich tue – mein Seelenlicht hört nicht auf zu leuchten. Ich weiß zwar nicht, warum das so ist, doch das werde ich bald herausfinden. “
    „ Dir steigt wohl der Sex zu Kopf, dass du auf so verrückte Ideen kommst. “ Ja, er könnte ihr einen Teil ihrer Seele nehmen und es würde ihr wahrscheinlich nichts ausmachen, weil sie sich regenerie r te. Das machte sie ja derart besonders. Kara war ein Halbengel, der verdammt viele Eigenschaften eines Erzengels besaß. Sie durfte nie in die Hände von Dämonen fallen. Sie würden sie schänden und ihr so lange die Seele aussaugen, bis sie nur mehr ein Schatten ihrer Selbst wäre. Zerstört, gebrochen, aber am Leben. In einem ewigen Albtraum gefangen, als nie versiegende Nahrungsquelle der Hölle n wesen, bis eines Tages das Licht in ihr erlosch, weil sie sich selbst aufgeben würde. Deswegen musste er sie unbedingt beschützen, solange er noch dazu in der Lage war. Er würde sie garantiert nicht mit der Hexe und dem Gargoyle allein lassen. Außerdem bestand noch die reale Chance, an das zweite Medaillon zu kommen. Ash hatte