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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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schon spüre, weiß er es sofort. “
    „ Das liegt bestimmt daran, dass seines voller Seelen ist. In diesem hier ist keine Seele gefangen “ , erklärte Noir, aber es klang nicht überzeugend. Sie senkte den Blick. „ Hätte ich doch das echte mitg e nommen! “
    „ Nein, auf keinen Fall! “ Ash schluckte. Was redete er da? „ Du hast genau richtig gehandelt. “
    Kara trat an seine Seite und nahm seine Hand. „ Ich sollte Noir nun die Uhr geben. “
    Ash nickte.
    „ Wieso? “ Die Hexe runzelte die Stirn. „ Ich weiß nicht, was ich damit soll. “
    „ Ich auch nicht “ , erwiderte Kara. „ Der hohe Rat der Engel hat mich beauftragt, dir die magische Sanduhr zu übergeben und zwar heute. Nur du und kein anderer darf sie bekommen. “
    „ Was kann man mit ihr machen? “
    Kara schaute kurz auf ihre Füße. „ Man kann mit ihr durch die Zeit reisen. Aber nur ein Mal. “
    Wie sehr Ash sein liebenswertes Bengelchen begehrte. Sie konnte lügen, ohne rot zu werden. Na ja, sie schwindelte nicht wirklich, sie erzählte nur nicht alles.
    „ Durch die Zeit? “ Die Augen der Hexe wurden groß.
    Plötzlich spürte Ash, dass in der Nähe ein Portal geöffnet wurde. Seine Nackenhaare stellten sich auf. „ Ich glaube, Zorell kommt! “ , rief er und drehte sich, bis er den Kreis aus blauem Feuer sah, der sich an einer Hauswand in der Gasse materialisierte. „ Versteckt euch! “
    Der Gargoyle warf einen gehetzten Blick auf die Hexe. Sie nickte, worauf ihr Begleiter die nächstbeste Mauer hinaufkletterte und auf dem Dach verschwand.
    Ash wurde in Karas Umarmung gerissen und löste sich sofort mit ihr in Rauch auf. Er hatte das Gefühl, sämtliche Luft würde aus se i nen Lungen gepresst und er würde nur noch aus Gedanken best e hen. Er kannte diese Art zu reisen aus seiner Zeit als Engel, aber wenn man lediglich der Passagier war, fühlte es sich nicht gerade angenehm an. Einen Wimpernschlag später materialisierten sie sich. Als sich die Umgebung vor seinen Augen nicht mehr drehte, fand er sich auf einem Hausdach wieder. Er sah auch den Gargoyle, der auf dem gegenüberliegenden Gebäude kauerte. Ash duckte sich und zog Kara mit nach unten auf das regennasse Dach.
    „ Wird Zorell mich spüren können? “ , fragte sie.
    „ Ich glaube nicht. “ Ash lugte über die Dachrinne in den Innenhof, wo die Hexe im Laden verschwand und zur Tür hinausspähte. „ Zorell hat Jamiels Körper noch nicht ganz übernommen. Solange ist er in seinen Fähigkeiten beschränkt. “
    „ Dann kann ich bleiben? “
    Ash nickte. „ Mach dich unsichtbar und reich mir deinen Flügel. “
    Karas ulkiger Blick hätte ihn in jeder anderen Situation zum Schmunzeln gebracht, aber die Lage war verdammt ernst. Sie g e horchte, ohne nachzufragen, und Ash tastete nach ihrer Schwinge. „ Komm an den Rand und leg deinen Flügel darüber. “
    „ Warum? “
    Sie lag halb auf ihm. Für einen Moment erlaubte sich Ash, diese Nähe zu genießen. Vielleicht war es das letzte Mal, dass sie sich so nah waren. „ Wenn ich zwischen deinen Federn hindurchsehe, kann Zorell mich nicht bemerken. Hinter deinen Schwingen bin ich ebe n falls unsichtbar. “
    „ Schlauer Dämon “ , hauchte sie ihm ins Ohr.
    „ Ich bin nicht so dämlich, wie du dachtest, stimmt’s? “
    Kara blieb ruhig. Wahrscheinlich beobachtete sie gebannt, was sich einige Stockwerke tiefer abspielte. Sie lag mucksmäuschenstill auf ihm; nur ihr Atem schlug gegen seine Wange.
    Jamiel stieg aus dem Tor, das sich allerdings nicht hinter ihm schloss. Anscheinend hielt sich der feige Zash seinen Fluchtweg offen. Selbst aus dieser Entfernung erkannte Ash seine schwarzen Augen. Zorell bewegte sich keinen Meter vom Portal weg.
    „ Hast du es dabei? “ , rief er Noir zu, die aus der Ladentür schaute.
    „ Ja. Wie abgemacht. “ Noir hielt das Schmuckstück kurz heraus. „ Wie soll dieser Tausch ablaufen? “ , fragte sie. „ Ich will meinen Br u der. Jetzt! “
    „ Erst das Medaillon! “ , forderte der Zash .
    Ash war klar, dass keine Seite gewinnen würde. Hatte er ernsthaft geglaubt, sein Plan würde funktionieren? Zähneknirschend lugte er über das Dach und wusste nicht weiter. Der zunehmende Regen hatte seine Kleidung bis auf die Haut durchgeweicht und auch der Gargoyle auf dem gegenüberliegenden Gebäude war bereits pitsc h nass. Es war beinahe Nacht – sie verschmolzen perfekt mit der Dunkelheit. Dennoch hatte Ash ein seltsames Gefühl. Irgendetwas Schlimmes würde gleich

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