Herzen aus Stein (German Edition)
! “ , schrie Noir ihr entgegen, doch der Zauber war bei dem Engel anscheinend wirkungslos. Sie wurde nicht einmal langs a mer. „ Du fasst ihn nicht an! “ Noir bedrohte sie mit dem blutigen Dolch, bereit, ihr diesen und alle Flüche, die sie kannte, entgegenzuschleudern.
Der Engel blieb vor ihr stehen und gab ihr die zweite Klinge z u rück. Noir zögerte kurz, aber dann nahm sie das Messer an sich.
„ Okay “ , sagte der Engel unter zusammengezogenen Brauen, „ du lässt meinen Freund in Ruhe und ich tue Vincent nichts. “ Ihre Hand zitterte.
Hatte das verrückte Huhn etwa Respekt vor ihr? „ Du kennst Vi n cent? “ Das wurde alles immer wahnsinniger.
„ Schon seit er ein Baby war “ , zischte Blondie.
Eine plötzliche Eifersucht stieg in Noir auf. Das Gefühl wurde schlimmer, als Vincent die Augen aufschlug und den Engel anläche l te. „ Kara. “
Noir stand kopfschüttelnd daneben und riss ein Stück Stoff von ihrem Mantel ab, um es auf die blutende Wunde zu pressen. „ Sie wollte dich töten! “ Kara hieß dieser Vollbusenflügler also. Noir kochte. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Natürlich, das war der Engel, von dem Vincent ihr erzählt hatte. Desto unfas s barer war es, dass sie ihn umbringen wollte.
Kara beugte sich zu ihm herunter. „ Es tut mir so leid, Vince, ich dachte, du wolltest Ash töten. “
„ Das hatte ich vor “ , erwiderte Vincent grimmig.
Der Dämon hielt sich im Hintergrund. Er stand am Laden und starrte zu ihnen. Noir war noch nicht fertig mit ihm. Aber erst mal galt ihre Aufmerksamkeit Vincent. Er war verletzt und sie musste irgendwie diese verdammte Blutung stillen. Kara streichelte durch sein Haar, wobei sie sich an den Händen hielten wie ein verliebtes Pärchen.
„ Er wird Malou nichts tun. Versprochen “ , sagte Kara.
Noir sah sie an. „ Woher kennst du meinen Namen? “
Der Engel schaute zu ihr, diesmal weniger feindselig. „ Ich war es, die den Klanführer der Gargoyles überredete, dass Vincent dein Beschützer wird. “
Nun wusste sie wirklich nicht mehr, was sie sagen sollte. Sie kam sich vor, als wäre sie Teil eines Puzzles, das sich langsam zusamme n setzte – nur das Motiv war noch nicht klar zu erkennen.
„ Nimm den Fetzen weg “ , befahl Kara.
Noir gehorchte wie in Trance. Vielleicht war das alles nur ein Traum. Ja, so wie der im Flugzeug. Wahrscheinlich befand sie sich auch diesmal in irgendeiner Maschine, in Vincents Arme gekuschelt, und schlief. Die Vorstellung war verlockend.
Ein goldenes Leuchten unter Karas Hand, die auf die Verletzung gepresst war, lenkte Noirs Aufmerksamkeit auf Vincents Rücken. Als Kara den Arm wegzog, hatte sich die Wunde geschlossen. Nur eine rosa Narbe war zu sehen. Vincent setzte sich auf und ließ den Arm kreisen.
„ Ich wusste gar nicht, dass du das kannst “ , sagte er.
Dann zog er Kara an sich. Noir hätte sie am liebsten auseinande r gerissen.
„ Ich auch nicht “ , flüsterte Kara, wobei sie über Vincents Schulter einen ungläubigen Blick auf den Dämon warf. „ Aber mir fiel gerade ein, dass ich es kann. Wie seltsam. “ Dann löste sie sich von Vincent. „ Lass mich nach deinem Flügel sehen. “
„ Kaum der Rede wert, meine Schwingen sehen ohnehin aus wie ein Schweizer Käse. “
Nachdem Vincent aufgestanden war, drückte er Noir an sich. G e meinsam schauten sie hinüber zu Ash, der mit vor der Brust ve r schränkten Armen am Haus lehnte.
„ Mit dem da drüben bin ich noch nicht fertig “ , sagte Noir zu Kara. „ Auch wenn er unter deinem Schutz steht, hat er trotzdem meine Eltern auf dem Gewissen, und dafür will ich Rache. “
„ Hab ich nicht. “ Der Dämon stieß sich von der Wand ab und kam auf sie zu. „ Ceros hat sie umgebracht. “
„ Ash! “ , rief Kara.
Fauchend schob sich Vincent vor Noir. Kara versperrte dem Unterweltler mit ihren Schwingen den Weg, aber der drückte die flauschigen Flügel zur Seite.
„ Nein, ich will das jetzt klären. “
„ Er ist nicht böse “ , wiegelte der Engel ab, während sie Ashs Hand nahm, um ihn zurückzuhalten.
Der Dämon zog sie zu sich und legte einen Arm über ihre Schu l tern. „ Hey, ich kann für mich selbst sprechen. “
Noir war immer noch nicht ganz überzeugt. Gut, Ash hatte ihre Eltern nicht getötet, aber er war dabei gewesen.
„ Er hat auf Jamie aufgepasst “ , stieß Kara hervor. „ Ash hat Jamie geholfen, ihn beschützt. “
„ Stimmt das? “ Verdrängte Bilder flackerten in Noirs
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