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Herzgesteuert: Roman (German Edition)

Herzgesteuert: Roman (German Edition)

Titel: Herzgesteuert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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Lächeln.
    »Was? Also doch …? Und was ist der Haken?« Er hört aufmerksam zu, schaut mich fragend an, und ich zucke resigniert die Achseln. Was soll’s.
    »Naa, die macht einen ganz mutigen Eindruck … Ich glaub, die macht das!«
    Wie? Was meint er? Also ein Dach soll das Ding schon haben! Und zwei Flügel!
    »Eine Maschine ist noch frei!«, freut sich mein Freund und Helfer. »Eine klitzekleine allerdings nur! Ein Zweisitzer!«
    »Ja und? Wo ist das Problem?«
    »Sie müssten neben dem Piloten sitzen, und der hat gerade erst seine Prüfung gemacht.«
    »Hahaha. Das nenn ich Galgenhumor.« Immer zu einem Scherz aufgelegt, die Polizei.
    »Nein, im Ernst: Der Mann muss einen Passagierflug absolvieren, damit er seine Papiere zusammenkriegt.«
    Ich zögere keine Sekunde. Das ist meine Chance. In meinem Beruf darf man nicht zimperlich sein.
    »Ja. Okay. Mach ich. Wenn ich ihm nicht irgendwelche Schaltknüppel halten muss …« Verdattert stolpere ich hinter dem Polizisten her, der uns bereits einen Weg durch die vermummten Menschenmassen mit ihrem ganzen Gepäck bahnt. »Man macht alles irgendwann zum ersten Mal!«, schreie ich, um Tapferkeit bemüht.
    Wir rennen hinüber zum Hangar neun, wo die kleinen Privatflieger stehen.
    In der Halle drängeln sich ein paar reiche Russen vor den Abfertigungsschaltern, wo sie ihre Papiere zeigen und ihre Privatflüge buchen. Dicke Louis-Vuitton-Koffer werden verladen, Skier, Pelze, sogar kläffende Schoßhunde, die vor Kälte und Angst zittern in ihren Reisekäfigen.
    Was offenbar für alle hier gilt: Zeit ist Geld.
    »Hier entlang, Frau Hempel!« Mein netter Polizist schleust mich durch die Schlangen, öffnet eine Tür nach draußen. Eiskalter Wind schlägt uns entgegen.
    »Äh … und welches Flugzeug steht jetzt zur Debatte?«, frage ich bange.
    »Das dort hinten.«
    »Wie … dieser winzige Grashüpfer?« Nun wird mir doch etwas bänglich zumute. Der macht nicht den Eindruck, als könne er zwei Menschen bei diesem Wetter sicher über die Alpen tragen …
    »Ein Zweisitzer. Wie ich bereits sagte. Kommen Sie. Der Pilot ist ein alter Freund von mir … aus Zeiten, in denen er noch in meinem Revier …« Den Rest verstehe ich nicht.
    Wir kämpfen uns durch die Windböen und Schneeflocken, und ich halte mir den Mantelkragen zu. Mein Herz fängt unruhig an zu schlagen. Das hier wird bestimmt nicht witzig. Aber ich muss da durch. Jetzt bloß keine Zweifel aufkommen lassen.
    »Woher kennen Sie den Piloten noch mal?«, versuche ich ein unverfängliches Gespräch.
    »Von seiner früheren Tätigkeit«, sagt der Polizist lachend. »Aber keine Sorge. Er hat alle seine Testflüge erfolgreich hinter sich gebracht.«
    Mehr erfahre ich nicht, denn wir sind schon bei dem Grashüpfer angekommen, der sich Flieger nennt.
    Nein. Beim besten Willen. Hier steige ich nicht ein. Alles, was recht ist.
    Der Pilot kehrt uns den Rücken zu und kontrolliert irgendwelche Geräte. Er trägt eine schwarze Fliegerjacke und eine Schirmmütze mit Ohrenklappen. Prüfend geht er um das Flugzeug herum, checkt das Öl, die Geschwindigkeitsmesser, die Scheibenwischer oder sonst was. Mein Gott, mir werden die Knie weich, das sieht gar nicht gut aus, das erinnert mich an … Nein. Das ist jetzt eine Halluzination. Der sieht doch nicht aus wie …
    Das ist doch nicht …
    Mein Herz setzt aus. Entweder ich falle jetzt hier auf dem Rollfeld in Ohnmacht, oder …
    Ich muss die Augen schließen.
    »Hallo, Georg, hier ist dein blinder Passagier!«, höre ich den Polizisten scherzen.
    Georg? Hat er Georg gesagt? Ich meine, das träume ich doch jetzt alles nur?
    Ich erstarre und umklammere immer noch meinen Mantelkragen. Das ist jetzt nicht wahr. In meinem Kopf explodiert ein Gedankenfeuerwerk. Das ist jetzt nicht … er hat alle Prüfungen neu gemacht?
    Von dem … Geld, das ich ihm damals … Das würde bedeuten … Vorsichtig öffne ich die Augen und luge hinter meinem Mantelkragen hervor.
    Und da steht er. Und lächelt mich scheu an. Scheu und auch ein bisschen stolz.
    Georg.
    ER ist mein Pilot?
    Ich mache den Mund auf und schließe ihn wieder. Ich versuche, gefasst zu sein, mir meine Panik nicht anmerken zu lassen. Er hat mir vertraut. Er hat es wieder geschafft. Jetzt muss ich ihm vertrauen.
    Aber Gott im Himmel! Er ist ein Bruchpilot! Ich meine, er ist ABGEST ÜRZT ! Bei so einem Wetter!
    Das ist ja alles ein schreckliches Déjà-vu !
    Ich werde doch jetzt nicht … ich kann doch nicht.
    Hilfe suchend fasse ich mir an

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