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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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von mir nie angekommen. «
    Wie musste sich Monica jetzt fühlen? Vor wenigen Stunden hatte ihre schmerzvolle Odyssee ein Ende gefunden, als sie die Wahrheit über den Tod ihrer Mutter erfahren hatte. Und nun das! Falls Duneks Behauptung stimmte, war sie die Tochter eines wahnsinnigen Mörders. Ihr vermeintlicher Vater hatte ihre Mutter ermordet, und ihr leiblicher Vater hatte diese Tat an der gesamten Familie gerächt.
    Gerink hielt an einer Weggabelung im Wald an. Er wusste nicht, wohin er fahren sollte. Rechts führte die Straße in den Ort San Michele, links ging es zurück nach Florenz. Über Florenz schimmerten an manchen Stellen die Strahlen der Abendsonne durch die Wolken, wohingegen San Michele von einer schwarzen Wolkendecke erdrückt wurde. Der Sturm tobte und peitschte Regen an die Scheibe.
    » Ich werde dir beweisen, dass ich dein Vater bin. «
    » Nein, ich will es nicht hören! «
    » Aber du wirst es sehen. Ich habe deiner Mutter vor einundzwanzig Jahren einen Ring geschenkt. Hast du das Farbenspiel des Feueropals je gesehen? «
    » Sie hat den Ring nie abgenommen. «
    » Auf der Innenseite ist eine Gravur. «
    » Ich will das nicht hören! «
    » ›Zur Geburt unserer Tochter, in Liebe T. D.‹ «
    Plötzlich drang Hundekläffen aus dem Handy. Elena fuhr reflexartig zurück.
    » Verdammt « , presste sie ungläubig hervor. » Er hat seine Dobermänner mitgenommen. Edgar und Wallace. «
    » Was für ein witziges Kerlchen! «
    Das Gebell beruhigte sich. Gerink versuchte, das Handy noch lauter zu schalten, doch die höchste Stufe war bereits erreicht.
    » Ich bin nicht die Tochter eines Monsters und verrückten Mörders! Meine Mutter hätte sich nie mit Ihnen eingelassen! «
    Duneks Stimme wurde zornig. » Die Familie Del Vecchio ist verrückt. Deine Mutter wusste das! Ich werde es dir beweisen. Wo ist der Ring? «
    » Meine Mutter trug ihn am Finger, als sie beerdigt wurde. «
    » Dann fahren wir zum Grab deiner Mutter … « Schlagartig änderte sich sein Tonfall. » Was versteckst du da in der Hand? Ist das etwa ein Handy? Telefonierst du mit deiner Großmutter? Gib her! «
    » Nein! «
    Die Verbindung brach ab.
    » Scheiße! « Gerink schlug auf das Lenkrad. » Dieser Dunek ist irre. «
    » Aber gerissen « , ergänzte Elena. » Er hat mir erfolgreich vorgespielt, dass er bloß ein Bewunderer Salvatore Del Vecchios ist, und mich vor König gewarnt, obwohl der für ihn gearbeitet hat. «
    Wohin sollte Gerink fahren? Nach Florenz oder San Michele?
    » Wo, sagte Monica, wurde ihre Mutter begraben? «
    » In einem unbedeutenden Grab auf einem verwahrlosten Friedhof in San Michele « , zitierte Elena.
    » Glaubst du, er ist so verrückt, dort nach dem Ring zu suchen? «
    » Möglich. Die Kombination aus Leidenschaft und Geisteskrankheit macht ihn brandgefährlich. «
    » Ein Grund mehr, ihn aufzuhalten. « Gerink trat aufs Gas und fuhr durch das Gewitter in Richtung San Michele.

64
    Eine schwarze Wolkendecke zog über das Anwesen der Del Vecchios und ließ das Grundstück in Dunkelheit versinken.
    Scatozza stand im Türrahmen und hatte den Lichtern des Pajeros nachgesehen, die sich einen Weg durch den Regen pflügten. Er wollte bereits über die Terrasse zum Gebäudetrakt der Angestellten laufen, in dem sich Teresas Zimmer befand, doch ein Klicken im Schloss der Salontür ließ ihn verharren.
    Rasch verschwand er ins Haus. Er postierte sich hinter der Tür, drehte den Brieföffner zwischen den Fingern und hielt abwartend den Atem an. Wer immer die Schüsse in der Villa abgegeben hatte, war vielleicht im Begriff, auch diesen Raum zu betreten.
    Die Tür öffnete sich langsam. Scatozza hob den Arm, um dem Eindringling, falls notwendig, seitlich in den Hals zu stechen. Als die Tür weiter aufglitt, sank der leblose Körper eines Mannes in den Raum und fiel leise auf den Teppich, auf dem zuvor Cristinas Leiche gelegen hatte. Der Mann musste draußen an der Tür gelehnt haben. Es war Vito Tassini.
    Auf den ersten Blick hatte er keine Schussverletzung. Als sein Körper zur Seite rollte, sah Scatozza den Bluterguss an der Schläfe des Italieners und den zertrümmerten Kehlkopf. Aber seine Lider flatterten noch. Im nächsten Moment trat Nicola mit kurzen Schritten zaghaft um Vito herum. Zitternd stand sie im Salon.
    Scatozza riss sie herum und presste ihr im selben Moment die Hand auf den Mund.
    » Keinen Ton! « , flüsterte er auf Italienisch. » Es ist alles okay, ich bin es nur. «
    Langsam nahm er die Hand

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