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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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drin? Der Salon war doch abgesperrt! Aber Scatozza würde schon seine Gründe dafür haben. Gerink trat das Gaspedal durch und raste zwischen den Trümmern durch das freigesprengte Tor.
    Während der Geländewagen über die Straße holperte und in den Kurven knapp am Abgrund über die nasse Fahrbahn glitt, wurde Elena durchgeschüttelt. Sie legte den Sicherheitsgurt an.
    » Bring uns bloß nicht um « , sagte sie.
    » Willst du fahren? « , antwortete er.
    Sie erwiderte nichts. Es war immer das Gleiche mit ihr.
    Eine Zeit lang führte der Weg über die Serpentinen den Berg hinauf, doch als sie die Hauptstraße erreichten, gab es zwei Möglichkeiten, wie sie weiterfahren konnten. Entweder auf der Hauptstraße direkt nach Florenz oder auf jenem Weg, den er mit Scatozza in der Nacht nach ihrem Einbruch in die Familiengruft genommen hatte, über die Umgehungsstraße durch den Wald nach Florenz.
    Gerink schlug aufs Lenkrad. » Wohin? « , presste er hervor. Von dem schwarzen Offroader war weit und breit keine Spur.
    » Scheiße « , fluchte Elena. » Der hat doppelt so viel PS unter der Haube wie wir. Mit diesem Wagen holen wir den Kerl sowieso nicht ein. «
    Gerink trat aufs Gas und nahm instinktiv den Weg durch den Wald. Elena widersprach nicht. Offensichtlich vertraute sie seinem Instinkt.
    » Nach dem Schusswechsel werden noch mehr Carabinieri aus Florenz antanzen « , sagte er. » Vermutlich hat der Fahrer diesen Weg gewählt. Außerdem kommt man so unauffälliger zur Autobahn in Richtung Wien. « Er warf Elena einen Blick zu. Sie war blass. Vielleicht malte sie sich gerade aus, wie sie ihre Klientin verlor.
    » Du glaubst doch auch, dass dieser Dunek den Offroader fährt? « , fragte er sie.
    » Ich weiß es. « Sie kaute am Fingernagel. » Das macht mir ja Sorgen. Es ist sein Wagen. Ich habe ihn auf seinem Grundstück gesehen. «
    Plötzlich läutete Zenobias gelbes Handy, das Elena mitgenommen hatte. Sie warf einen Blick auf das Display. » Monicas Nummer! «
    Sie nahm das Gespräch entgegen, sagte bloß » Hallo? « und lauschte eine Weile. Schließlich klemmte sie das Handy in die Halterung auf dem Armaturenbrett und schaltete den Lautsprecher ein.
    Gerink hörte nur Motorenlärm aus dem Telefon. Niemand sprach. Ein neuer Gang wurde gewaltsam eingelegt, das Getriebe ächzte, und der Motor heulte auf.
    » Offensichtlich hat Monica automatisch den zuletzt eingegangenen Anruf in Abwesenheit zurückgerufen « , flüsterte sie.
    » Meinst du, Dunek weiß nicht, dass Monica jemanden angerufen hat? «
    Elena schüttelte den Kopf. » Hör doch … «
    Eine Männerstimme drang aus dem Handy. Gerink erhöhte die Lautstärke.
    » Du hast mir so gefehlt, Monica … «
    Er warf Elena einen Blick zu. Sie runzelte die Stirn.
    » Du gehörst an meine Seite. Ohne dich bin ich nur halb … «
    » Aber die ganzen Morde! «
    » Ich habe mir geschworen, dass alle, die an der Ermordung deiner Mutter beteiligt waren, ihr Blut vergießen würden, damit ihr Geist in dem Gemälde weiterleben kann. «
    » Das ist doch Wahnsinn! «
    » Vielleicht bin ich aber auch der Einzige, der klar sieht. «
    » Die Ursache von Verbrechen kann in drei Kategorien eingeteilt werden: Leidenschaft, Gewinnsucht und Geisteskrankheit. «
    Die zweite Stimme stammte eindeutig von Monica. Das ergab doch alles keinen Sinn. » Wovon zum Teufel spricht sie? « , flüsterte Gerink.
    » Ich habe das zu ihr gesagt. Sie zitiert mich « , antwortete Elena. » Vielleicht hofft sie, dass ich am anderen Ende zufällig mithöre, und will mir eine Botschaft zukommen lassen. «
    » Dann sollte sie uns einen Hinweis geben, wohin sie fahren. «
    » Sei doch froh, dass ich dich aus diesem Irrenhaus aus Inzucht, Korruption und Unterdrückung befreit habe. Diese Familie ist krank! An meiner Seite hast du es besser. «
    » Ist das Duneks Stimme? « , fragte Gerink.
    Elena nickte. Angespannt lauschte sie dem Gespräch, das zwischen brummendem Motor und quietschenden Reifen nur undeutlich zu hören war.
    » Warum lassen Sie mich nicht aussteigen? «
    » Ahnst du es nicht? Obwohl deine Mutter von jemand anders schwanger war, hat sie diesen eitlen Gockel geheiratet. Aber dieses selbstverliebte impotente Arschloch war nicht dein Vater. «
    Gerink schielte zu Elena, die ziemlich verdutzt dreinsah.
    » Das ist eine Lüge! «
    » Warum glaubst du, habe ich veranlasst, dass ausgerechnet du den Erlös der Versteigerung bekommst? Du bist genauso stolz wie deine Mutter und hättest das Geld

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