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Herzklopfen für Anfänger

Herzklopfen für Anfänger

Titel: Herzklopfen für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Barrett-Lee
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nicht respektieren? Zum Teufel damit! Das von einer Frau, die meines Wissens seit der Beerdigung ihrer besten Freundin nicht mehr in die Kirche gegangen war? Ich war ja wirklich zu blöd! Ich hatte wirklich geglaubt, wir würden nicht über Tricia sprechen! Wegen des Gottesdienstes konsultieren. So langsam wurde ich gefährlich sauer auf sie.
    »Nun«, sagte ich und erhob mich vom Tisch, »daran ist nichts mehr zu ändern. Morgan hat ihre Wahl getroffen. Immortal Invisible und Love Divine. «
    Aber Androulla gab sich nicht so leicht geschlagen.
    »Ah«, sagte sie, »aber da wusste sie es auch noch nicht.« Sie blickte nach oben, und meine Knöchel traten weiß hervor, so fest umklammerte ich die Teller. »Sie wusste nicht, wie viel es ihrer Mutter bedeutete, oder? Jonathan? Ja?« Sie nahm ihre Serviette vom Schoß und lächelte mich an. »Aber mach dir keine Sorgen, ich rede mit ihr.«
    »Androulla«, erwiderte ich ruhig, »das ist nicht nötig. Die Lieder für die Kirche sind festgelegt.«
    »Nun, das mag sein, wie es ist, Sally. Aber ich denke trotzdem, dass man Morgan darauf aufmerksam machen sollte, nicht wahr? Ich meine, wer sind wir, ihr die Chance zu verweigern, die Erinnerung an ihre Mutter hoch zu halten?«
    Ich streite nicht gern. Ich bin überhaupt nicht streitsüchtig. Ich bin die wandelnde Harmoniesucht auf zwei Beinen. Oder zumindest glaubte ich das. Aber seit ich mich in Nick Brown verliebt habe, hat sich einiges verändert.
    Den Aufstand wegen der Pasta konnte ich verschmerzen. Meine Schuld. Ich war aber auch dumm. Ich hätte mir ja denken können, dass Androulla so etwas nicht essen durfte. Sie machte immer so lächerlich unwissenschaftliche Diäten. Alles ohne Weizen. Das Milch-Embargo. Demnächst musste ich ihr noch Brennnesseln aufkochen. Und wie lange würde es wohl dauern, bis sie mit einer Sauerstoffmaske zu Besuch kam?
    Auch das Kopfkissendebakel hatte mir nicht so viel ausgemacht. Schließlich musste jede Frau selbst wissen, worauf sie sich betten wollte. Und es macht mir wirklich nichts aus, nach Crawley zu fahren, um meine armselige Gästebettwäsche durch Edeldaunen zu ersetzen.
    Aber das konnte ich nicht ertragen. Ich konnte es einfach nicht.
    »Damit meinst du wohl mich?«, sagte ich. Mein Puls schlug schneller. »Die Diskussion ist sowieso müßig. Alles ist schon in der Druckerei.«
    Androulla bückte sich nach ihrer Handtasche, die auf dem Boden stand.
    »Jetzt benimmst du dich aber albern«, sagte sie, als sei ich fünf. »Sie können das sicher noch ändern. Überlass das nur mir. Ich rede morgen früh mit Morgan, und am Montag rufe ich gleich in der Druckerei an. Das ist doch noch alles zu regeln. Hast du ihre Nummer zur Hand?«
    In meinem Kopf explodierte ein kleiner nuklearer Sprengsatz.
    »Nein«, sagte ich. »Ich habe ihre Nummer nicht zur Hand. Aber du brauchst sie auch nicht, Androulla, weil du nämlich nicht dort anzurufen brauchst.«
    »Aber …«
    »Nichts aber«, sagte ich und knallte den Deckel auf die Butterdose. »Die Lieder für die Kirche sind bereits ausgesucht.«
    Ich benahm mich total kindisch. Das war mir natürlich klar. Warum sollte Morgan nicht die Chance haben, ihre Kirchenlieder noch einmal zu ändern? Schließlich war es ihre Hochzeit. Es war kleinlich von mir, mich so dagegen zu sträuben. Aber mich trieb das Wissen an, dass es gar nicht um Kirchenlieder ging. Es hätten auch die Kopfkissen sein können. Es ging um uns. Und sie wusste es.
    Zwei rosa Flecken erschienen auf ihren lederhäutigen Wangen. »Du benimmst dich wirklich albern«, sagte sie, wobei sie meinem Blick auswich, weil sie angeblich in ihrer Tasche nach einem Kugelschreiber kramte. »Es wäre wirklich eine Schande, wenn …«
    Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen stieg. »Was wäre eine Schande? Dass ich aus Morgans Hochzeit keinen Gedenkgottesdienst mache? Oder wäre es eine Schande, wenn ich nicht zulasse, dass du den Tag an dich reißt? Weißt du was? Wir graben sie einfach aus und basta.«
    Allen stand der Mund offen. Jonathan zuckte zusammen. Ich war wütend und grausam, aber ich konnte nicht mehr aufhören. »Warum denn nicht? Ich sage dir noch was. Wie wäre es, wenn ich überhaupt nicht auftauche. Dann wäre ich aus dem Weg, und du könntest einen kleinen Tricia-Gedenkaltar errichten und eine Rede auf sie halten. Würde dir das gefallen? Du würdest das bestimmt gut machen, Androulla.«
    Ich stapelte die vier Käseteller aufeinander und marschierte auf die andere Seite der

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