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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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anschauen.«
    »Ich weiß, aber ich muss erst ein paar Vorbereitungen für die Kinder treffen. Bitte – geben Sie mir diese Woche, okay?«
    Widerstrebend stimmte die Ärztin zu.
    Sie berührte ihre linke Brust. Sie fühlte sich nicht anders an, und Ross hatte nie erwähnt, dass er etwas Seltsames gespürt hätte, und er kannte ihre Brüste sehr viel genauer als sie selbst. Der schlimmste Fall war letztendlich doch eingetreten.
    Danny war zu betäubt, um zu weinen. Ihre ersten Gedanken waren darauf ausgerichtet sicherzustellen, dass es den Kindern in den kommenden Wochen und Monaten gutging, während sie sich daranmachte, das Monster zu bekämpfen, das immer wieder Leute tötete, die sie liebte.
    Sie liebte Ross; er war ihre andere Hälfte, stand ihr näher, als selbst Nella es getan hatte. Er verstand sie besser, als es ihre Schwester je getan hatte, weil sie sich so ähnlich waren. Ross interessierte sich für sie, interessierte sich wirklich. Er machte keine leeren Versprechungen wie ihr Vater oder Patrick. Ross zeigte den Leuten, die er liebte, was er für sie empfand, indem er Dinge für sie tat – selbst Dinge, die er nicht tun wollte, wie zum Beispiel, nach Neuseeland zu kommen, obwohl er viel lieber schreibend in seinem Turm geblieben wäre, oder indem er jemanden dafür zahlte, Dannys Familie zu finden, obwohl es in seinem Interesse gewesen wäre, sie abhängig von den Fabellos zu machen.
    Danny verstand jetzt, warum Nella nicht gewollt hatte, dass Pat von ihrer Krankheit erfuhr. Sollte der Ausdruck in Ross’ Augen, wenn er sie ansah, sich in Mitleid und Abscheu verwandeln, würde sie das sicherer umbringen als jeder Krebs. Danny wusste nicht, ob sie für Ross und die Kinder stark bleiben und gleichzeitig gegen die Krankheit kämpfen konnte.
    Als sie Ross zum ersten Mal sagte, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, wenn er Matt und Mia über Weihnachten nach San Diego mitnahm, wirkte er erfreut. »Du hast über Weihnachten Urlaub?«
    »Nein, ich muss arbeiten. Welche Notaufnahme macht schon über Weihnachten zu?«
    Er runzelte die Stirn. »Wieso sollte ich Matt und Mia nach San Diego mitnehmen wollen, wenn du nicht mitkannst?«
    »Warum nicht?«, entgegnete Danny. »Du redest, seitdem du hier angekommen bist, wie gern deine Familie sie einmal treffen will. Ich werde die ganze Zeit arbeiten, also ist es doch nicht sinnvoll, wenn ihr drei hier herumhängt.«
    Er suchte in ihrem Gesicht nach Hinweisen, aber Danny hatte ihr bestes Pokerface aufgesetzt. »Es macht dir nichts aus, wenn du an Weihnachten hier allein bist?«
    »Ich werde nicht allein sein, ich habe ja Van und Dee und Lloyd. Zwischen Weihnachten und Neujahr schmeißt fast jeden Abend irgendjemand aus dem Krankenhaus eine Party, also werde ich nichts verpassen.«
    »Ich glaube dir nicht«, erklärte Ross plötzlich. »Was stimmt nicht?«
    Dannys Entschlossenheit geriet ins Wanken. »Nichts, ich brauche nur ein wenig Abstand. Du bist nicht der Einzige, der gern mal allein ist, weißt du. Ich dachte, wenn das jemand verstehen würde, dann du.« Sie setzte eine genervte Miene auf. »Komm schon, Ross, du weißt, dass keiner von uns dafür gemacht ist, nur die eine Hälfte eines Paares abzugeben! Dafür sind wir uns zu ähnlich.«
    Ross’ Gesichtsausdruck wurde hart. »Sprich für dich allein, Daneka! Nenn mich Idiot, aber ich dachte, wir würden so gut zusammenpassen,
weil
wir uns so ähnlich sind.«
    Danny zuckte mit den Achseln.
    »Weißt du, was du bist?«, fragte er.
    »Nein, aber ich nehme an, du wirst es mir gleich sagen.« Sie wappnete sich.
    »Du bist ein Feigling. Wann wirst du endlich aufhören, Ausflüchte zu finden, weil irgendetwas angeblich nicht passieren soll, und stattdessen anfangen, Gründe dafür zu finden, dass es richtig ist?«
    Sie weigerte sich, ihn anzuschauen. »Sei still! Matt und Mia werden hören, dass wir uns streiten.«
    »Hör auf, sie zu behandeln, als wären sie fünf Jahre alt! Leute streiten sich! Das Wichtige ist, dass sie lernen, Kompromisse einzugehen und sich wieder zu vertragen! Du hast nie gelernt, wie man Kompromisse macht.«
    »Oh«, fauchte Danny, »aber du?« Die Wut verdrängte ihre Angst und Hilflosigkeit – wenn es etwas gab, worauf sie sich bei Ross verlassen konnte, war es ein guter Streit und ein noch besserer Fick. Danny verzog das Gesicht, als ihr aufging, wie leicht es war, etwas so Besonderes hässlich und vulgär klingen zu lassen.
    »Dir ist klar, dass Matt weiß, dass wir miteinander

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