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Herzschlagzeilen

Herzschlagzeilen

Titel: Herzschlagzeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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eingeladen«, sage ich, und als ich seinen überraschten Blick sehe, füge ich hinzu: »Von deinem Vater.«
    »Von meinem Vater?« Marcs Verwirrung ist offensichtlich. Und ich kann nicht anders, als diesen Moment noch ein wenig auszukosten.
    »Ja, dein Vater hat mir eine schriftliche Einladung geschickt. Oh nein! Ich Trottel!« Ich schlage mir mit der flachen Hand vor die Stirn. »Du hast ja Geburtstag heute!« Vorsichtig hauche ich Marc rechts und links einen Kuss neben die Wange. Ihm so nah zu sein, fällt mir trotz allem schwer.
Es sind nur die Hormone, vergiss den Typen, es sind nur die Hormone.
Wieso habe ich plötzlich Ninas Stimme im Ohr?
    Marc sieht mich immer noch einigermaßen befremdet an, dann zuckt er mit den Schultern.
    »Na egal, es ist jedenfalls schön, dass du da bist«, sagt er. Wieder ganz der wohlerzogene Gentleman.
    »Willst du tanzen?«, fragt er dann.
    Tanzen? Ich? Mit Marc?
    Die Schmetterlinge in meinem Bauch rufen begeistert Ja und flattern schon mal probeweise mit den Flügeln. Nina in meinem Kopf schreit entsetzt auf und fleht mich an, das zu lassen.
    Nina-Schätzchen
, murmele ich in Gedanken,
ich will ihn ja nicht heiraten. Aber ein bisschen tanzen kann doch nicht schaden. Also halt jetzt bitte mal die Klappe.
    »Aber gern«, antworte ich und lasse mich von Marc nach unten führen. Zum Glück sind wir nicht die Einzigen, die tanzen, sodass wir es erst mal locker angehen lassen können. In meinem Körper herrscht totaler Aufruhr. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich war mir so sicher, dass ich an Marc keinerlei Interesse mehr haben würde. Und jetzt? Verzweifelt versuche ich, die Hormone in mir zu bändigen. Aber Pustekuchen. Und jetzt wird auch noch die Musik langsamer.
Lauf weg, Isa
, ruft Nina in meinem Kopf.
Genieße es, Isa
, flüstern die Schmetterlinge. Marc greift nach meiner Hand und zieht mich zu sich. Vorsichtig legt er einen Arm um meine Taille und wir bewegen uns langsam im Takt der Musik. Marcs Gesicht kommt näher und ich schließe die Augen. Wird er mich wieder küssen? Aber nichts passiert. Stattdessen fühle ich seine Wange an meiner Wange, ganz sacht nur, aber in meinem Körper entfacht diese Berührung ein Feuer.
    »Ich muss mich bei dir entschuldigen«, flüstert Marc mir ins Ohr. Wie lieb ist das denn? Ich schmelze dahin und kuschele mich noch ein bisschen fester an ihn.
    »Ich hätte dich nicht so bedrängen dürfen. Das tut mir leid«, flüstert Marc.
    »Vergeben und vergessen«, flüstere ich zurück und da endlich dreht er den Kopf und seine Lippen treffen auf meine. Wir küssen uns und eigentlich müsste jetzt im Hintergrund Geigenspiel erklingen. Stattdessen klingelt ein Handy. Es dauert einen Moment, bis ich begreife, dass es mein Handy ist. In Gedanken stoße ich einen Fluch aus, dann löse ich mich vorsichtig aus Marcs Armen, werfe ihm einen entschuldigenden Blick zu und fummele das Handy aus der Tasche. Als ich endlich auf das Display schaue, hat der Anrufer schon aufgelegt. Eine Nummer hat er nicht übermittelt. Mist.
    »Möchtest du was trinken?« Marc trägt die Situation offensichtlich mit Fassung, ganz im Gegensatz zu mir. Ich hätte gerne weitergetanzt, aber die Musik ist zu Ende, und wir sind ohnehin schon die Einzigen, die noch auf der Tanzfläche herumstehen.
    Ich nicke ergeben. »Noch eine Cola, bitte.«
    Marc dreht sich zum Tresen um und holt eine Cola und ein Bier. Er reicht mir die Flasche, dann nimmt er meine Hand und zieht mich hinter sich her.
    »Lass uns nach oben gehen. Hier drinnen ist die Luft so schlecht.«
    Glücklich lasse ich mich von Marc die Wendeltreppe nach oben zurück auf die Dachterrasse ziehen. Wir überqueren das Dach bis zum anderen Ende. Dort stellen wir uns nebeneinander an das Geländer und schauen hinaus auf den Fluss. Unten am Feuer tummeln sich auch noch einige Leute und irgendwer hat eine Gitarre ausgepackt. Alles ist so schön und so friedlich, dass die geplante Entführung und der Ärger über Marc in meinem Kopf auf einmal ganz weit weg sind. Ich drehe mich um und lehne mich mit dem Rücken gegen das Geländer. Die Terrasse ist leer. Wir sind die Einzigen, die noch hier oben stehen. Alle anderen scheinen unten an der Bar zu sein oder sich draußen um das Feuer versammelt zu haben.
    Marc dreht sich zu mir um und streicht mir mit dem Finger durch das Haar. Dann beugt er sich wieder zu mir und küsst mich sanft. Diesmal werde ich mich nicht so anstellen, nehme ich mir vor. Er soll schließlich nicht denken, dass ich

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