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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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gestartet war. Sie wandte sofort das Gesicht ab und weigerte sich, auf den Monitor zu blicken. »Schalten Sie aus!«, herrschte sie schließlich Schaubert und Hannah an. Panik ließ ihre Stimme erzittern. »Das muss ich mir nicht antun.«
    Hannah nickte und stoppte die Wiedergabe. »Es dürfte Sie kaum verwundern, dass wir diesen Film auf Ihrem PC entdeckt haben. Sie hatten ihn zwar gelöscht, aber es war für die IT-Forensiker kein Problem, die Datei wiederherzustellen.«
    Marie Schade wischte sich eine Strähne aus der Stirn. »Er war auf einem USB-Stick, der in der Post lag.«
    »Wann?«
    »Vor zwei Tagen, am Samstag.«
    »Was denken Sie, woher er stammt?«
    »Da bleibt ja wohl nur eine Möglichkeit – diese … hat ihn mir in den Briefkasten geworfen.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ja, ich weiß, was Sie jetzt denken – dasverstärkt mein Motiv beträchtlich. Das sehe ich auch so, doch ich war es trotzdem nicht.«
    Hannah lehnte sich zurück. »Ihr Mann ist der Meinung, dass Sie Caroline nicht kannten, nicht persönlich, obwohl er fast ein Jahr mit ihr zusammen war.«
    »Natürlich nicht – er hat sie mir nicht vorgestellt. Zu gütig, nicht wahr?«
    »Plötzlich gibt es ein Bild von der Frau«, überging Hannah die sarkastische Bemerkung. »Ein bewegtes Bild, noch dazu mit Ihrem Mann im Bett, in voller Aktion. Verändert das nicht alles?«
    »Alles nicht.«
    »Vieles. Solche Bilder tun weh.«
    Marie Schade wandte kurz den Blick ab. »Zugegeben, das ist nicht angenehm, aber ich habe sie trotzdem nicht getötet …«
    »Und wenn Sie ihr von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hätten – wie seinerzeit Lilly, die zu allem Überfluss auch noch zudringlich wurde?«
    Marie Schade erstarrte. »Ja«, flüsterte sie plötzlich. »Sie war eklig, unfassbar, was sich manche Menschen herausnehmen … Und es war dennoch ein Unfall. Und diese Frau da …« Sie winkte in Richtung des Monitors. »Ich kannte sie nicht, weder ihren Namen noch irgendetwas anderes, und ich glaube, dass sie mir den Stick zugespielt hat … Oliver hat ihr vielleicht erzählt, dass ich …« Sie brach ab. »Ich weiß noch nicht mal, wo sie wohnt, ob Sie mir glauben oder nicht. Ich wollte mit den Sexgeschichten meines Mannes nie etwas zu tun haben. Er sollte mich damit verschonen.«
    »Sie haben ein gemeinsames Kind«, wandte Hannah ein.
    »Wir haben es uns so sehr gewünscht. Oliver dachte, danach wird alles … leichter, selbstverständlicher, angenehmer.« Sie lächelte. »Verstehen Sie?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Suchen Sie den Mörder woanders und lassen Sie uns gehen. Ich war es nicht und mein Mann auch nicht«, sagte MarieSchade schlicht und sah Hannah in die Augen. »Er ist Arzt und rettet Leben, er tötet nicht, und ich würde mir niemals die Hände an so einer schmutzig machen.« Sie stand auf. »Suchen Sie woanders«, wiederholte sie.
    Schaubert erhob sich und brachte sie zur Tür. »Sie dürfen die Stadt nicht verlassen und Ihr Mann auch nicht.«
    »Wo sollen wir denn hin?«
    Sie sagt die Wahrheit, dachte Hannah, als Marie Schade den Raum verließ – ihre Haltung war nicht mehr so perfekt, aber sie hielt Schultern und Kopf gerade. Wir müssen ganz von vorne anfangen. Eine Frau verschwand für fast zwei Wochen. Als sie wieder auftauchte, tat sie alles, um den Eindruck zu erwecken, sich aus persönlichen Gründen zurückgezogen zu haben. Doch die Umstände ihres Verschwindens, die unverständlich abrupte Art ihres Rückzugs ließen die Schlussfolgerung zu, dass es einen kriminellen oder doch zumindest besorgniserregenden Hintergrund gab, der über Liebeskummer und Beziehungsprobleme hinausging, obwohl sie selbst dieser Annahme beharrlich widersprach. Wenige Tage später war sie tot. Die Polizei fand ein Geldversteck und machte einen Geliebten ausfindig, einen angesehenen Arzt; die Art des Mordes und der Fundort der Leiche ließen den Schluss zu, dass der Mörder über die Beziehung Bescheid wusste. Der Zusammenhang lag auf der Hand. Warum jedoch dieser Hinweis, sofern es tatsächlich nicht um eine Beziehungstat ging?
    Hannah rieb sich die Stirn. An diesem Punkt war ich schon einmal angelangt, überlegte sie. Oliver Schade ist rein zufällig in den Ermittlungsfokus geraten. Nur er konnte mit der tieferen Bedeutung des Fundortes etwas anfangen, und nur durch ihn hat er sich für die Polizei erschlossen. Vielleicht dachten sie in die falsche Richtung.
    Sie spürte Schauberts Blick. »Lassen Sie uns für heute

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