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Heuchler

Heuchler

Titel: Heuchler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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über verschiedene Server auf der ganzen Welt geschickt und erst auf dem Computer des Empfängers wieder zusammengebaut. Kurzum, es ist unmöglich, die Herkunft nachzuweisen.« Dann stopfte er sich zwischen den Worten eine Bohne in den Mund und ergänzte etwas undeutlicher: »Da war ein echter Profi am Werk … jemand, der auf keinen Fall gefunden werden will.«
Peter nahm die Informationen zur Kenntnis, hatte aber den Eindruck, dass Huber die Sache nicht wirklich engagiert anging. Daher stellte er auch keine weiteren Fragen, sondern nahm sich stattdessen vor, Henrik anzurufen oder zur Not einmal bei ihm vorbeizufahren. Da Huber keinen größeren Wert auf Kommunikation legte, aßen sie schweigend zu Ende und verabschiedeten sich danach ins Wochenende.

In Finnland begann der Freitagmorgen wolkenverhangen, aber immer noch angenehm mild. ER hatte seine Pläne schon gefährdet gesehen, als in der Nacht Wasser von der Höhlendecke auf seine Geräte tropfte, konnte aber alles, außer der Kamera, noch rechtzeitig einpacken und schadlos tiefer hineinbringen. Die Bilder vom Strand waren verloren, aber nicht mehr wichtig. Er hatte jetzt etwas viel Besseres!
Als die Arbeit getan war, hatte er sich komplett ausgezogen und war hinauf bis zum Gipfel des Berges gestiegen. Nichts war reinigender als Naturgewalten und nichts tankte seinen Dämon so mit Energie auf wie zuckende Blitze und Donnerschläge, die den Boden zum Zittern brachten.
Bis in die letzte Zelle aufgeladen, begann er den neuen Tag damit, alles wieder anzuschließen und den ersten Stich in die Seele der Schuldigen vorzubereiten.

Felix wollte zwar angeln gehen, wurde aber enttäuscht. Solange dieser alte Mann in der Gegend herumschlich und Mike ihn nicht kannte, durfte sein Sohn nicht alleine zurückbleiben. Außerdem fand Petra, dass Felix auch etwas von dem Land mitbekommen sollte, und so musste er mit zur nächsten Stadt fahren. Auch für Katja verlief der Vormittag nicht wie gedacht, denn ihre Mutter bestand darauf, dass auch sie mitkommen musste. Da Mike, der Städte nicht besonders leiden konnte, versprach, bis 13 Uhr wieder zurück zu sein, gab Katja ihren Widerstand auf und willigte ein. Sicherlich war auch der geplante Besuch eines Einkaufszentrums ein gewisser Anreiz, denn Sjören hatte bestimmt nichts gegen schöne Unterwäsche. Außerdem brauchte sie noch Ersatz für den Slip, den sie am Vortag anhatte, da sie diesen nicht ihrer Mutter zum Waschen geben konnte und ihn spätestens zu Hause entsorgen musste.

Wie versprochen, kamen sie am frühen Nachmittag von ihrem Ausflug zurück und Katja ließ sich direkt zu Sjören fahren. Mike und Petra wollten sich noch etwas ausruhen, was Felix doch noch zu einer Stunde angeln verhalf.
»Seit wann lässt Katja ihre Tür offen stehen?«, wunderte sich Mike, als sie in ihrem Ferienhaus angekommen waren, und als er keine Antwort bekam, fügte er noch hämisch hinzu. »Wo sie doch immer so Angst hat, dass Felix sich etwas von ihrem Mädchenkram nimmt!«
Petra zuckte mit den Schultern und sagte dann mit einem vielsagenden Grinsen: »Ich glaube, sie ist im Moment etwas abgelenkt.« Dann ging sie zum Zimmer ihrer Tochter und warf einen Blick hinein. Alles sah so aus wie zu Hause! Das Bett war zerwühlt, die Klamotten lagen herum und mitten im Zimmer stand eine Tüte mit schmutziger Kleidung. Petra stöhnte beim Gedanken an den Berg Dreckwäsche, den sie nach dem Urlaub zu bewältigen hatte, und nahm die Tüte mit ins Schlafzimmer, um die Sachen zu ihren eigenen zu packen.
»Ich bin dann unten am See«, verkündete Felix munter, und noch bevor sein Vater etwas sagen konnte, fügte er mit gelangweilter Stimme hinzu: »Ich weiß! Wenn der Mann wieder auftaucht, komme ich sofort rauf.«
Mike sah ihn gespielt wütend an, wünschte ihm dann aber noch ein Petri Heil und sah zu, wie sein Sohn über die Wiese in Richtung See davonging.
»Vielleicht lernt er ja bei dem Fest ein paar Gleichaltrige kennen. Ich finde es ein wenig schade, dass er hier so isoliert ist«, sagte Mike, als Petra den Raum betrat und Felix ebenfalls hinterherblickte. »Es ist aber schön, dass er sich auch alleine beschäftigen kann! Doch du hast recht, ein paar andere Kinder wären nicht schlecht«, stimmte Petra zu und zupfte an ihrem Oberteil. »Hier drinnen hat es sich ja überhaupt nicht abgekühlt!« Mike nickte: »Dann lass uns doch kurz ins Wasser springen, wozu haben wir denn einen Pool?«
Petra knuffte ihren Mann in die Seite: »Und du bist dir

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