auffällt.«
Mit Leon an einem einsamen Strand oder am See zu Hause, nur sie beide. Für einen Moment schwankt Pia. Aber dann schüttelt sie den Kopf. »Tut mir leid, Leon. Ich muss das hier zu Ende bringen. Ich habe zu viel dafür aufgegeben. Das Trainingscamp und wahrscheinlich die Nominierung in die Nationalelf. Ich kann nicht schon wieder alles hinschmeißen.«
»Würdest du es denn tun, wenn das mit dem Camp nicht wäre?« Leon schaut sie fragend an.
Pia zuckt mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
»Schade!«, sagt er traurig. »Und bei dir war ich immer ganz sicher, dass der Modelvirus dich nicht erreichen kann. So kann man sich täuschen.«
»Es ist nicht so, wie es aussieht!«
»Wie dann?«
»Ich kann das auch nicht genau erklären. Es hat was mit meiner Mutter zu tun …«
»Ich dachte, sie ist schon vor Jahren gestorben.«
»Sie war …«
Der Gong, der sie in den Aufenthaltsraum ruft, ertönt.
»Ich erzähl es dir später!« Ich bin nicht so wie Kira, will Pia noch sagen, aber da hat Leon sich schon umgedreht und ist davongegangen.
Kapitel 13
In dem Leon zum Seelentröster wird, Gina ihn auffliegen lassen will und Backstageinfos in die Presse gelangen
Leonie hier, Leonie da. Wenn Gina und Pia das gemeinsame Zimmer betreten, sitzt mit Sicherheit ein angehendes Model auf ihrem Bett, in ein Gespräch mit Leon vertieft, der oft auch noch den Arm um sie gelegt hat. Manchmal tränenüberströmt, heulen sie sich den Stress aus dem Kopf.
Gina ist zunehmend genervt. »Ey, Doktor Leon! Kannst du deine Sprechstunde nicht woanders abhalten? Mein Bett ist privat. Geh raus in den Hof oder an den Strand. Da kriegen die Heulsusen wenigstens frische Luft. Das beruhigt die Nerven.«
»Nicht jeder verkraftet den Stress so gut wie du.« Leon versteht die ganze Aufregung nicht.
»H dass ich Ihre Dienste nicht in Anspruch nehmen muss. Aber ich hab mir vorher überlegt, dass Modeln nicht Bespaßung bedeutet.«
»Mach du dich nur lustig. Die haben ein echtes Problem.«
»Ich auch, wenn du deine Praxis nicht verlegst. Und haste mal an Pia gedacht?«
»Wieso Pia?«
»Du hängst hier ständig mit wunderhübschen Mädels herum.«
»Ich berate sie. In den Gemeinschaftsräumen sind Kameras installiert. Da kann man nicht offen reden. Schon vergessen? Außerdem denken sie doch, ich bin eine Frau.«
»Das macht die Sache auch nicht besser. Im Grunde betrügst du sie alle, denn sie würden dir nicht die Hälfte erzählen, wenn sie wüssten, dass du einen Penis hast.«
»Hat Pia sich bei dir beklagt?«
Gina schüttelt den Kopf.
»Na also, wenn sie ein Problem damit hat, soll sie mir das sagen.«
Es klopft. Louisa steckt den Kopf durch die Tür. »Hast du mal ’nen Moment, Leonie?«
en k verdreht die Augen und macht sich auf die Suche nach Pia, die sie in der Küche beim Salatputzen für das Abendessen findet. An diesem Tag hat ihr Zimmer Küchendienst, was aber bislang weder Gina noch Leonie interessiert hat.
»Du kannst wenigstens den Tisch decken!«, empfängt Pia sie. »Und wo steckt Leon…ie? Ich hab keinen Bock, alles alleine zu machen!«
»Der hat immer noch Sprechstunde. Sag ihm, er soll seine therapeutische Beratung woanders abhalten. Sonst vergesse ich mich noch und erzähle den Mädels, dass die verständnisvolle Leonie ein Kerl ist.«
»Das kannst du nicht machen!«
»Na, das werden wir sehen! Wenn er mein Freund wäre, würde ich ihm sagen, dass er sich gefälligst eine andere Freizeitbeschäftigung suchen soll.«
»Aber er redet doch nur mit ihnen. So von Frau zu Frau. Er kann sich doch nicht immer zurückziehen, das fällt doch erst recht auf.«
Leon schaut sie verwundert an. »Die Frau spinnt doch! Was hat die bloß auf einmal?«
»Die will nur keine fremden Besucherinnen mehr auf dem Zimmer. Und ich auch nicht!«
eine Frau. Und irgendwann fällt das auf. Ich dachte, die ganze Maskerade macht er nur, um aufzupassen, dass du dich nicht in den Falschen verguckst. Wie seine Kira. Jetzt musst du aufpassen, dass er nicht eines Tages mit einer seiner Therapiemäuse durchbrennt. Los, Pia. Mach die Augen auf und halt ihm das Stopp-Schild unter die Nase, sonst tu ich das.«
Pia ist auch nicht glücklich mit der ganzen Situation, obwohl sie nicht glaubt, dass Leon sich wirklich für eines der Mädchen interessiert. Er will nur nicht auffallen. Andererseits hat Gina recht. Er kümmert sich tatsächlich mehr als nötig um