Heute leider kein Foto für dich, Baby
Kira ist Schnee von gestern.«
Am nächsten Morgen in aller Früh treffen sie sich am Flughafen wieder.
Herr Kyle verteilt die Punkte. Pia hat die meisten Pluspunkte gesammelt. Sie hat in der einen Woche Paris drei Jobs bekommen: zwei Fotostrecken als Hut- und Wäschemodel und ein Katalogshooting für das Modelabel Aimée.
»Und nun die Abzüge. Gina drei Punkte Abzug, weil sie einen Job versäumt hat.«
»Die haben mich in die falsche Richtung geschickt! Dafür können Sie mich doch nicht bestrafen!«, protestiert Gina.
icht ist, sockt mit den Schultern. »Dummheit schützt vor Strafe nicht, heißt es doch so schön. Du bist drauf reingefallen. Dies war ein Test für die Tauglichkeit im Modelalltag. Deine Aufgabe wäre es gewesen, dich vorher auf dem Stadtplan schlau zu machen. Dann hättest du gleich gewusst, dass sie dich falsch schicken wollen. Also weiter: Pia bekommt zwei Punkte Abzug, weil sie ohne Rücksprache aus der WG ausgezogen ist. Leonie bekommt einen Punkt Abzug, weil sie ebenfalls, allerdings nur eine Nacht, außerhalb ihrer WG verbracht hat.«
Vanessa lacht hämisch. »Tja, unser lesbisches Pärchen! Liebesnächte in Paris.«
Herr Kyle schaut Pia fragend an. »Ist das so?«
Pia schüttelt den Kopf. »Ich war bei meiner Großmutter. Sie wohnt doch in Paris. Aber alleine!«
»Und Leonie, wo hast du die Nacht verbracht?«, will Herr Kyle wissen.
»Sicher bei Kira!«, sagt Vanessa. »So wie die ihn gestern angemacht hat. War es schön?«
»Ach, halt den Mund!«, schimpft Leon. »Was erzählst du da? Du spinnst doch!«
»Warum wirst du dann rot?«
lass="text-fline">»Sprechen?« Gina fasst sich an den Kopf. »Du kennst sie doch, Leon. Und das Ganz
»Ich hab geraten und – Bong! – einen Volltreffer gelandet«, kreischt Vanessa begeistert. »Du warst tatsächlich die ganze Nacht bei Kira? Pia, was sagst du dazu? Deine ›Loverin‹ – sagt man das so? – ist dir fremdgegangen.«
Aber Pia steht unter Schock. Kira ist Schnee von gestern? Sie hatte doch recht mit ihrer Angst.
»Es ist nicht so, wie es aussieht!«, sagt Leon.
»Ach, ist es nicht? Was ist es dann?«, spottet Gina.
»Alle mal herhören!«, schimpft Herr Kyle. »Ich bin nicht eure Mama, also klärt eure Beziehungskisten später. Aber professionell geht anders, das kann ich euch sagen. So kommt ihr nicht weit. Das Private muss draußen bleiben!«
Auf dem Weg zum Flugzeug versucht Leon vergeblich, Pia zu erklären, was passiert ist. »Es ist nicht so, wie es aussieht.«
»Ich dachte, du fährst mit der Metro zur WG .« Pia kann es nicht fassen.
»Wollte ich ja auch. Aber dann kam eine SMS von Kira, dass sie mich unbedingt sprechen müsse. Was sollte ich denn machen?«
»Sprechen?« Gina fasst sich an den Kopf. »Du kennst sie doch, Leon. Und das Ganze wahrscheinlich auch noch in ihrer Wohnung, oder?«
sten Punkte und bist so gut wie sicher im Finale. Pa. Wir haben nur geredet. Sie hat mir erklärt, warum sie damals mit dem Agenturchef zusammengekommen ist.«
»Das hätte ich dir auch sagen können: Weil sie dachte, er macht sie zum Topmodel!«
»Sie hat per SMS Schluss gemacht. Wir haben nie darüber geredet. Das Gespräch war längst fällig.«
»Die ganze Nacht?«
»Nein, aber es fuhr dann keine Metro mehr, und Kira hat gesagt, ich kann auf dem Sofa schlafen.«
»Und Kira ist brav in ihr Bettchen gegangen?« Gina fasst Pia an der Hand. »Komm, Pia. Das musst du dir nicht länger anhören. Verarschen kannst du dich alleine.« Sie zieht die Freundin weiter.
»Pia, bitte! Du musst mir glauben.«
Aber Pia schüttelt nur den Kopf.
Der Rückflug ist ein Albtraum. Sie hat den Platz neben Leon getauscht. Er sitzt jetzt neben Gina, die ihn finster betrachtet. Pia hört Musik und versucht, nicht zu weinen. Auch die SMS von Leon hilft da nicht.
»Wir haben nur geredet, glaub mir doch! Ich liebe nur dich!«
»Was ist los mit dir, Pia?«, fragt Jessica, die neben ihr sitzt. »Wegen Leonie und dieser Kira? Vergiss sie! Für dich hätte Paris doch gar nicht besser laufen können. Du hast die meisten Punkte und bist so gut wie sicher im Finale. Paris war ein voller Erfolg für dich.«
Das sieht Pia im Moment ganz anders. Paris hat ihr die Augen geöffnet für ihre Mutter und für Leon. Verlust und nicht Erfolg ist das, was sie fühlt. Wie gerne würde sie mit Leon über die Mutter und deren Tod reden. Aber mit Leon ist sie fertig, und das Finale ist ihr völlig egal.
Sie holt das Foto ihrer Mutter heraus und betrachtet es
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