Aber Pia weiß nicht, ob sie überhaupt noch mit ihr reden wollen. Sie hat ja nicht nur das Trainingslager versäumt. Sie hat sie auch bei einem wichtigen Spiel um den Aufstieg hängen lassen.
h ist. Oder besser »war«, denn die letzte Entscheidung darüber ihn weg. Er versucht es ein weiteres Mal, aber auch diesmal drückt sie ihn weg. Dann kommt eine SMS . »Wir müssen reden, Pia. Es ist nicht so, wie du denkst!«
Wie oft hat er das in den letzten Stunden schon behauptet, aber sie glaubt ihm nicht. Sie schnappt sich ihre Trainingstasche und läuft zur S-Bahnstation. Wenn sie sich beeilt, kann sie es noch rechtzeitig schaffen.
Etwas mulmig ist ihr schon zumute, als sie vor dem Fußballstadion ankommt, in dem dreimal in der Woche das Training ihrer Mannschaft stattfindet. Ihre Schritte werden immer langsamer, als sie durch das Tor geht. Schon von Weitem hört sie die Stimmen und das Lachen der Mädchen. Schlagartig wird es still, als sie sich nähert.
»Da kommt ja unser Model!«, ruft Merle ihr zu.
Merle ist eine der wenigen, mit denen sie sich nicht versteht. Und das liegt nicht daran, dass sie sich persönlich nicht mögen, sondern dass bei einem Spiel immer nur ein Torwart im Tor stehen kann. Und das war in der Vergangenheit nun einmal Pia, die sogar für das Nationalteam im Gespräch ist. Oder besser »war«, denn die letzte Entscheidung darüber sollte im Trainingslager fallen, wo sie nicht angetreten ist.
s="text-fline">»Und du umm sein? Jahrelang hat sie auf das Ziel Nationalteam hingearbeitet, und dann lässt sie es für ein paar Kleider sausen.
»Kommst du als Zuschauerin oder trainierst du wieder mit?«, will Ayleen wissen.
»Hoffentlich nicht mit High Heels!«, spottet Lisa, die Mannschaftskapitänin.
Nur Kathrin legt den Arm um sie und zieht sie zu den Umkleidekabinen. Während Pia sich zum Training umzieht, tröstet Kathrin sie. »Mach dir nichts draus. Die sind nur angepisst, weil wir das Aufstiegsspiel am letzten Samstag verloren haben. Du hast uns gefehlt.«
»Und Merle?«
»Na ja, Merle ist ganz gut, aber du bist besser. Sie hat drei Tore reingelassen. Und zwei davon hättest du bestimmt gehalten. Aber erzähl mal, wie war es in Paris? Kommst du zurück zu uns?«
Pia nickt. »Ich bin draußen und zurück in meinem alten Leben.«
Aber das ist nicht so einfach. Auch die Trainerin lässt Pia spüren, wie sehr sie sie enttäuscht hat. »Das mit dem Modeln ist tatsächlich vorbei? Bist du ganz sicher?«
Pia nickt. »Ich habe gesagt, ich will den Wettbewerb gewinnen, aber wenn es nicht klappt, höre ich auf.«
. Entscheide dich, und dann komm zurück.«
Mit diesen Woganz sicher sein, dass du uns nicht wieder hängen lässt. Ich muss mich auf jede von euch verlassen können. Hundert Prozent. Wenn dir das Modeln wichtiger ist als der Fußball, kann ich damit leben und die Mannschaft auch. Aber heute so und morgen so, das geht nicht.«
Pia schaut sie etwas verlegen an. »Na, ganz offiziell ist es erst morgen. Aber ich bin ganz sicher, dass ich rausfliege.«
Die Trainerin hat Zweifel. »Und wenn nicht? Dann machst du doch weiter, oder? Das hast du gerade selbst gesagt. Du willst den Wettbewerb gewinnen.«
»Aber …«
Die Trainerin schüttelt den Kopf. »Du weißt, dass wir dich im Tor brauchen. Das hat sich erst wieder am Samstag gezeigt. Aber du weißt auch, dass du neben einer Modelkarriere keine zuverlässige Torfrau sein kannst. Stell dir vor, wir haben ein Punktspiel und du kriegst einen Anruf für einen wichtigen Job. Dann dürfen wir jedes Mal zittern, wie du dich entscheidest: für uns oder für deinen Job. Das geht nicht. Warte ab, was morgen passiert, und dann sehen wir weiter.«
»Kann ich nicht wenigstens mittrainieren?«
Wieder schüttelt die Trainerin den Kopf. »Wir haben am Samstag ein wichtiges Punktspiel. Du bringst mir zu viel Unruhe in das Training. Entscheide dich, und dann komm zurück.«
Mit diesen Worten lässt sie Pia stehen und ruft ihre Mannschaft zusammen. Nur Kathrin winkt ihr zu, bevor sie mit den anderen aufs Spielfeld läuft.
Pia bleibt noch eine Weile und beobachtet das Training. Wie gerne wäre sie dabei gewesen! Warum hat sie das alles aufs Spiel gesetzt? Jahrelang war Fußball ihr Leben und das Stadion war ihr zweites Zuhause. Nun hat sie alles verloren.
Als die Trainerin eine Pause macht und die Spielerinnen zu ihren Wasserflaschen laufen, verlässt sie den Sportplatz. Sie möchte im Moment keiner von ihnen mehr