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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Carlisle
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nicht, wo das Problem liegt”, gestand er. „Es ist ihre Konstruktion. Wen sonst sollten wir schicken?”
    Red biss sich auf die Lippen. „Sie hat nichts im Cockpit zu suchen. Bei einem solch gefährlichen Flug kann ich keine Frau gebrauchen.” Gilly schmunzelte. „Bist du abergläubisch?”
    Red warf ihm einen finsteren Blick zu. „Ja.”
    Teils amüsiert, teils tadelnd schüttelte Gilly den Kopf. „Ihr zwei seid das verrückteste Paar, das ich je sah. Selbst wenn ihr etwas tut, was ihr beide wollt, müsst ihr euch deswegen streiten.” Er zuckte die Schultern.
    „Vielleicht bin ich nur deshalb schon so lange verheiratet, weil ich nicht mit ihr zusammenleben muss. Andererseits”, er klopfte Red aufmunternd auf die Schulter, „seid ihr zwei jetzt ja auch nicht mehr lange zusammen.”
    Er wollte schon davongehen, als er plötzlich zögerte und mit einem etwas verlegenen Gesichtsausdruck hinzufügte: „Weißt du was. Ich kann es selbst kaum glauben, aber ich werde den alten Drachen vermissen. Es ist doch seltsam, wie man sich an einen Menschen gewöhnen kann.”
    „Ja”, murmelte Red und blickte Gilly nach, doch in Gedanken war er ganz woanders. Seine Worte hallten noch in seinem Kopf: Ihr zwei seid jetzt ja auch nicht mehr lange zusammen. Ging es so zwischen ihnen zu Ende? Mit Leidenschaft und Feuerwerk, Streit und Zorn? Hatten sie in den vergangenen zwei Jahren nichts gelernt?
    Vielleicht gab es Menschen, die einfach nicht zusammen passten, die besser daran taten, getrennt zu leben. Vielleicht gehörten er und Joan zu diesen Menschen. Immer wieder versuchte er, sich davon zu überzeugen. Sechs Monate lang hatte er versucht, sich dies einzureden, doch in all der Zeit, in der sie getrennt waren, hatte er überhaupt nicht gelebt. Er hatte einfach nur auf eine Gelegenheit gewartet, Joan wiederzusehen.
    Warum verstand sie nicht, in welchem Konflikt er sich befand? Glaubte sie, er weigere sich aus reiner Boshaftigkeit sie mitzunehmen? Allein der Start würde all seine Fähigkeiten als Pilot fordern, und wer wusste, was ihn dort oben in den Wolken erwartete. Es war auch gänzlich ungewiss, in welchem Zustand sich die Landebahn von Bixby befand und ob er das Flugzeug überhaupt heil herunterbrachte. Hatte sie eigentlich eine Vorstellung, was für ein Risiko mit dem Flug verbunden war? Er wollte sie doch nur deshalb nicht mitnehmen, weil er sie liebte, weil er es nicht würde ertragen können, sie zu verlieren. Aber das schien sie nicht zu erkennen.
    In der Flugzeughalle war es eiskalt, obwohl sie ständig ein wenig beheizt wurde, damit der Treibstoff nicht gefror. Joan trug ihre dicke Daunenjacke und Handschuhe, als sie und Gilly den Solargenerator auf die Ladefläche des kleinen Motorflugzeugs hievten. Nachdem sie es geschafft hatten, sicherte Joan ihn mit Gurten. „Das sollte reichen.” Sie sprang zu Boden und schlug die Hände aufeinander. Aber die Kälte, die sie verspürte, schien eher von innen zu kommen. „Wir werden uns melden, sobald wir gelandet sind. Und vergessen Sie nicht, den Kontrollraum zu überwachen.
    „Ich weiß, was zu tun ist”, erinnerte Gilly sie sachte.
    Joan verstummte. Natürlich wusste er das, es war schließlich sein Job. Sie lächelte ihn an. „Okay, jetzt liegt alles in Ihren Händen."
    Sie blickte sich um. Alles, was auf den Beinen war, hatte sich trotz der Kälte in der Flugzeughalle versammelt. Ihre Gesichter leuchteten voller Hoffnung. Joan vermutete, dass nicht einmal Lindbergh vor seinem legendären Flug über den Atlantik so begeistert verabschiedet worden war.
    Red führte die letzten Inspektionen durch. Seit ihrem Streit im Funkraum hatte er kein Wort mehr mit ihr gesprochen. Die Startbahn war so gut es ging geräumt worden, und auch aus Bixby hatten sie das Okay zur Landung bekommen. Aus dem bruchstückhaften Wetterbericht hatte Joan nicht viel entnehmen können, doch Red schien sich keine Sorgen zu machen. Andererseits tat er das nie.
    Joan ging zu Della, um ihr noch ein paar letzte Anweisungen zu geben.
    „Du bist genauso schlimm wie meine Mutter”, fiel diese ihr ins Wort.
    „Fehlt nur noch, dass du mir eine Liste hinterlässt, was ich zu tun habe.” Joan musste lächeln. Über eine Stunde hatte sie damit verbracht, Della und Maudie zu erklären, was sie für die Zurückgebliebenen tun mussten und wie sie sich in bestimmten Situationen zu verhalten hatten. Alles war bestens geregelt und sie konnte beruhigt fliegen.
    „Ich werde dich doch wiedersehen?”

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