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Heute Und in Ewigkeit

Titel: Heute Und in Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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glaubst, ich mache mir wieder mal falsche Hoffnungen«, sagte er. »Aber das könnte meine große Chance sein. Meine Zeit guter Führung summiert sich. Ich war ein vorbildlicher Häftling, meine Süße.«
    Ich erschauerte, als sei der Teufel über mein Grab spaziert. Meines Vaters Traum, endlich aus dem Gefängnis zu kommen, war Lulus und mein Albtraum. »Die Anhörung ist im Dezember, nicht? Wie bald könntest du danach rauskommen?«
    Mein Vater grinste breit, als hätte er nie auf mich eingestochen, als hätte er nie meine Mama ermordet. »Wenn sie dafür stimmen, und das könnte bald passieren, wäre ich vielleicht im Frühling schon draußen.«
    Ich beschloss, mir keine Sorgen zu machen. Lulu sagte, er würde nie auf Bewährung freikommen.
    »Erzähl mir mehr über diesen Arzt. Kriege ich jetzt doch vielleicht Enkelkinder von dir?«
    »Michael hat uns eine Suite im Waldorf Astoria gebucht. Er ist bei irgendeinem Ärztekongress. Gestern waren wir bei Saks.« Ich strich mit einer Hand über meinen flüsternden, feinen Kaschmirpulli. »Was sagst du dazu?«
    »Rot hat dir schon immer gut gestanden.« Er musterte mich ohne das übliche bewundernde Lächeln. »Er ist also mit dir einkaufen gegangen. Was glaubt der eigentlich, wer du bist? Er behandelt dich wie eine teure Nutte. Du bist doch nicht irgend so ein dahergelaufenes Flittchen. Was ist der Kerl für ein Arschloch?«
    Ich öffnete die Tür zu unserem Hotelzimmer. Michael lag auf dem Bett, einen Arm hinter dem Kopf, die Schuhe ausgezogen, und sah sich auf dem Flachbildschirm, der in den Schrank eingebaut war, ein Baseball-Spiel an.
    »Wo warst du?«, fragte er. »Ich habe mir allmählich Sorgen gemacht.«
    »Entschuldige.« Ich setzte mich auf einen mit Seide bezogenen Stuhl und schleuderte meine teuren neuen Schuhe quer durchs Zimmer. Der Stuhl machte mich verrückt, er war unbequem und so winzig, dass ich mich fragte, wessen Hintern überhaupt darauf Platz finden sollte.
    »Alles okay?«, fragte er und hob den Kopf.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Bin bloß müde.«
    Er richtete die Fernbedienung auf den Fernseher, schaltete ihn aus und kam zu mir. »Armes Baby, hast dich den ganzen Tag lang allein durch New York geschleppt. Bist du wenigstens immer Taxi gefahren, wie ich es dir gesagt habe?«
    Wofür er mir das Geld gegeben hatte. Wollte er mich vielleicht daran erinnern? Ich erstarrte, als er die Daumen auf meinen Nacken legte und sie fest in die verspannten Muskeln bohrte. Erwartete er jetzt seine Bezahlung?
    »Du bist total verspannt. Wo warst du denn nur?« Er blickte sich im Zimmer um. »Keine Tüten? Keine Päckchen? Bringen sie dir die Sachen nach oben?« Er griff nach seiner Brieftasche, als bereite er sich auf das nächste New Yorker Trinkgeld vor.
    »Hör auf, mich auszufragen.« Ich schüttelte die Hand ab, die noch auf meinem Nacken lag. »Keine Geschenke, keine Tüten, nichts, okay?«
    »Holla! Beruhige dich. Ich bin nur neugierig, wo du warst. Bist du in ein Museum gegangen? Im Met gibt es eine Renoir-Ausstellung. Das wollte ich dir erzählen, habe es aber vergessen.«
    Er sah so verdammt gebildet und ernst aus, so sauber und gebügelt. Ich wollte Bier trinken und die Musik aufdrehen, bis er kreischte.
    »Ja, Michael. Ich habe eine kleine Museumstour gemacht. Und eine Rundfahrt mit der Staten Island Ferry.« Ich ließ mich aufs Bett fallen.
    Er zog ein langes Gesicht. »Die Fähre hatte ich für morgen Vormittag eingeplant. Na, egal. Dann müssen wir eben ein bisschen länger im Bett bleiben.«
    Er legte sich zu mir, ließ die Hand an meiner Seite entlangwandern und knöpfte dann meine Jacke auf. »Möchtest du eine Massage?«
    Massage, Code für Lass uns ficken . Merry Merry, die jederzeit für seine Befriedigung sorgte, nicht wahr? Ich schob seine Arme von mir und sprang auf. »Würdest du bitte aufhören, mich zu begrapschen? Herrgott, diese Reise war ein Fehler.«
    Er wich mit undurchdringlicher Miene zurück und schaltete den Fernseher wieder an. »Sag mir Bescheid, wenn du Hunger hast. Wir rufen dann den Zimmerservice an.« Er hielt inne und starrte mich mit diesem undurchschaubaren Blick an. »Oder wir gehen aus. Oder, wenn dir das lieber wäre, weil du fürchtest, ich könnte dich wieder begrapschen, können wir natürlich auch getrennt essen.«
    Ich verschränkte die Arme. »Ist mir egal.«

23
Lul u
    rew betrat das Schlafzimmer mit einem besorgten, zuwendungsbedürftigen Gesichtsausdruck. Stell dich hinten an, dachte ich. »Lulu, wir

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