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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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bogenförmigen Durchgang führte. Dahinter lag ein weiterer halbdunkler Raum. Hatten diese Leute irgendein Problem mit der Deckenbeleuchtung?
    Ich entdeckte einen uralten grünen Kühlschrank und einen runden Holztisch unter einem schmutzigen Fenster. Der Geruch von Kaffee hing in der Luft, und auf der Theke lag ein angebissenes Sandwich, aber die Küche war leer. »Sie müssen in der Einsatzzentrale sein«, sagte Mom, beinahe als spreche sie mit sich selbst.
    »Moment mal, hast du gerade Einsatzzentrale gesagt?«, fragte ich, aber Mom war bereits an der Küche vorbeigegangen und bog um eine Ecke. Ich trottete hinter ihr her und versuchte, ein Gefühl für das Haus zu bekommen. Mir fiel vor allem das Wort spartanisch dazu ein. In Thorne hatte es so viel Zeug gegeben – Gemälde, Wandbehänge, Krimskrams, supergeile Rüstungen – , dass die Augen das alles gar nicht verarbeiten konnten. Hier dagegen war es so, als sei alles entfernt worden, was nicht zwingend notwendig war. Mann, sogar einiges, was notwendig war, schien hier zu fehlen. Ich hatte zum Beispiel noch kein Badezimmer gesehen.
    Es gab keine Fenster, nur Neonröhren an der Decke, die ein fahles Licht auf alles warfen. Und mit alles meine ich die schäbige braune Couch, einige Klappstühle aus Metall, zwei überquellende Bücherregale, verschiedene Pappkartons und einen riesigen runden Tisch, der mit Papieren bedeckt war.
    Oh, und die Waffen.
    Der Raum war von vorne bis hinten mit gruseligen Mordinstrumenten übersät. Neben dem Sofa zählte ich drei Armbrüste, und oben auf einem der Bücherregale lag ein Stapel von Dingern, die ganz nach Wurfsternen aussahen.
    Izzy saß im Schneidersitz auf dem Sofa und las ein Taschenbuch. Sie schaute nicht auf, als wir den Raum betraten, und ich fragte mich, was das für eine fesselnde Lektüre sein mochte. Monstertöten für Anfänger wahrscheinlich.
    Die einzigen anderen Leute im Raum waren Aislinn und ein Mädchen, das etwa in meinem Alter zu sein schien. Als Mom und ich durch die Tür traten, schossen beider Köpfe von einem Buch hoch, mit dem sie sich gerade beschäftigt hatten. Ich sah eine Maglite in einem Halfter um die Hüfte des Mädchens stecken. Das also war Finley, Schwingerin von Taschenlampen. Ich rieb mir den Schädel, während sie mir einen finsteren Blick zuwarf.
    Ich drehte mich um und sah meine stille Mutter an, einen Bücherwurm, den ich wirklich niemals eine Fliege hatte erschlagen sehen. »Es tut mir leid, aber hier bist du auf gar keinen Fall aufgewachsen. Das ist schlichtweg unmöglich.«
    Ein Sirren erklang, und ich spürte, wie etwas an meinem Gesicht vorbeiflog. Aus dem Augenwinkel sah ich Moms Hand hochschnellen, und plötzlich hielt sie den Griff eines Messers – eines Messers, das anscheinend gerade nach ihrem Kopf geschleudert worden war. Das Ganze war in weniger als einer Sekunde geschehen.
    Ich schluckte. »Vergiss es.«
    Mom schwieg, ließ Aislinn jedoch nicht aus dem Auge, die, wie ich bemerkte, eine Hand noch immer leicht erhoben hatte. Sie lächelte. »Grace war immer die Schnellste von uns allen«, bemerkte sie, und mir wurde klar, dass sie mit mir sprach. Dass sie mich anlächelte.
    »Okay«, sagte ich schließlich. »Also, das habe ich jedenfalls nicht von ihr geerbt, falls Sie sich das gefragt haben sollten. Ich kann noch nicht mal einen Football fangen.«
    Aislinn kicherte, selbst als sich die Falte zwischen Finleys Brauen vertiefte.
    »Du bist also die Dämonenbrut«, zischte Finley.
    »Finn!«, fuhr Aislinn sie an. Oh, Mann. Also hasste mich zumindest eine der Brannicks. Komischerweise ging es mir bei diesem Gedanken besser. Das war aber normal. Und wenn es eins gab, womit ich umgehen konnte, dann waren es fiese Mädels.
    »Normalerweise werde ich Sophie genannt.«
    Von der Couch hörte ich ein schnaubendes Lachen – wir drehten uns alle zu Izzy um. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und versuchte, es wie ein Husten aussehen zu lassen, aber Finley befahl ihr trotzdem mit einer Kopfbewegung: »Geh auf dein Zimmer, Iz.«
    Izzy klappte das Buch zu und legte es sich auf den Schoß. Zu meiner Überraschung sah ich, dass es Wer die Nachtigall stört war. »Finn«, protestierte sie. »Ich habe nicht mit ihr gelacht.« Izzy funkelte mich wütend an. »Sie hat versucht, mich umzubringen.«
    »Nein, das habe ich nicht«, mischte ich mich ein. In Aislinns und Finleys Augen stand ein harter Ausdruck, der mir eine höllische Angst einjagte. Auf keinen Fall wollte ich für Elodies

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