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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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irgendwie schneller arbeiten. »Aber weshalb sollten die Casnoffs … « Und dann dämmerte es mir. »Es ist genauso wie die Sache mit der Diashow. Mach alle noch panischer wegen des Auges und der Brannicks, und plötzlich kümmert sich kein Mensch mehr darum, wenn man Kinder in Dämonen verwandelt. Nicht wenn Dämonen sie vor dem Auge oder euch allen beschützen werden«, sagte ich mit einer Handbewegung in Richtung von Aislinn und Finley.
    Aislinn nickte. »Genau. Und jetzt haben sie die Zerstörung von Thorne Abbey und den mutmaßlichen Tod deines Vaters ebenfalls dem Auge in die Schuhe geschoben.«
    Bei diesen Worten tat mir die Brust weh. Ich spürte Moms Hand auf meinem Haar.
    »Jetzt sieht es also so aus, dass die Casnoffs freie Bahn haben, um so viele Dämonen zu beschwören, wie sie wollen«, fuhr Finley fort. »Und niemand wird sie aufhalten.«
    »Doch, ich«, sagte ich sofort.
    »Wie denn?«, spottete Finley. »Du hast keinerlei Kräfte. Sie aber verfügen über die machtvollsten Zauberwaffen aller Zeiten.«
    In meiner Brust wallte meine Magie auf und erbebte. »Wir sind Menschen«, sagte ich, und zu meinem Entsetzen spürte ich, dass mir Tränen in die Augen schossen. Ich wollte unter gar keinen Umständen vor Finley weinen. »Die Beschwörung eines Dämons bedeutet ja nur, dass man richtig dunkle Magie in die Seele einer gewöhnlichen Person oder eines Prodigiums oder sonst was fließen lässt. Diese Person, wer immer sie auch sein mag, verschwindet nicht wieder. Nick und Daisy. Und ich und mein – mein Dad. Wir sind keine Dinge, die ihr benutzen und zerstören könnt. Wir sind keine Waffen.« Bei diesem letzten Wort krampften sich meine Finger so fest um die Tischkante, dass mir ein Nagel abbrach.
    Mom trat vor und umfasste meinen Ellbogen. »Das reicht«, sagte sie. »Es geht jetzt darum, dass wir eine Möglichkeit finden müssen, die Casnoffs aufzuhalten, ohne Sophie dabei in irgendeiner Form einzusetzen.«
    »Das hast nicht du zu entscheiden, Grace«, widersprach Aislinn.
    Mom drehte sich mit einer Wildheit zu ihrer Schwester herum, die ich noch nie an ihr gesehen hatte. »Sie ist meine Tochter .«
    »Wir können unseren Familienmitgliedern nun mal nicht immer auf den Pfaden folgen, die sie einschlagen, nicht wahr?«, erwiderte Aislinn und hielt Moms Blick stand.
    Ein leises Kichern hallte durch den Raum, dabei stellten sich die Härchen in meinem Nacken auf. Izzy machte einen Satz, und sowohl Finley als auch Aislinn drehten sich mit einem wütenden Blick über die Schulter um. Ich bemerkte erst jetzt, dass etwas an der Wand hing. Ich war mir nicht sicher, was genau es war, denn es war mit einem schweren, dunkelgrünen Segeltuch bedeckt, aber nach der großen, rechteckigen Form zu urteilen musste es wohl irgendeine Art von Gemälde sein.
    »Ah, Grace und Aislinn streiten sich. Ganz wie in alten Zeiten«, erklang eine gedämpfte Männerstimme. »Könnte wohl irgendjemand dieses fürchterliche Ding abnehmen, damit ich etwas sehen kann?«
    Einmal mehr rumpelte und pumpelte meine Magie in mir, daher wusste ich, dass das, was da sprach, nicht menschlicher Natur war. Aber als Aislinn zu dem Ding an der Wand hinüberging und das Tuch herunterriss, konnte ich nicht fassen, was ich da sah.
    Es war doch kein Gemälde, vielmehr schien es ein Spiegel zu sein, der den schäbigen, düsteren Raum wiedergab. Es war ziemlich merkwürdig, das Bild zu sehen, das wir abgaben, Mom mit ihrer Hand, die sich noch immer an meinem Ellbogen befand, und einem argwöhnischen Gesichtsausdruck. Aislinn blickte mit so etwas wie Abscheu in den Spiegel, während Izzy noch bleicher geworden war. Finley schaute finster drein. Was mich betraf, so war ich regelrecht schockiert von meinem Spiegelbild. Ich war dünner, als ich es in Erinnerung hatte, und meine Haut war schmutzig, mit den Spuren von Tränen auf meinen staubigen Wangen. Und meine Haare … wisst ihr was? Die vergessen wir jetzt einfach mal.
    Aber das, was meine Kräfte so verrückt spielen ließ, war nicht mein Erscheinungsbild als kleines Waisenkind Sophie. Es war dieser Typ.
    In dem Spiegelbild saß er im Schneidersitz in der Mitte des runden Tisches und grinste uns alle an. Obwohl ich wusste, dass er in Wirklichkeit gar nicht da war, schaute ich trotzdem zur Mitte des Tisches hinüber. Die gleichen Karten und Papiere, die im Spiegel unter ihm zerknittert waren, lagen dort nach wie vor glatt und ordentlich. Sein zottiges Haar war dunkelblond, und die hervorlugenden

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