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Hexe sucht Besen (German Edition)

Hexe sucht Besen (German Edition)

Titel: Hexe sucht Besen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Dietze
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Sehnsüchte wieder auf, als hätten sie nur Winterschlaf gehalten. Walters Stimme zu hören, war wie ein altes Fotoalbum auf zu schlagen und dabei mit den Fingern sanft und wehmütig über alte Erinnerungen aus längst vergangener Zeit zu streicheln. Ich benötige ein e gewisse Zeit, um mich wieder zu sammeln und mein angestautes Wunschdenken wieder auf ein realistischeres Maß zu reduzieren. Sicher will er nur einige Formalitäten bezüglich unserer Scheidung klären oder fragen, ob ich noch auf ein paar Möbel aus dem Haus bestehe. Aber sein Tonfall klang seltsam, viel zu unsachlich, um meine Vermutungen zu bestärken.
     
    Ich habe in dieser Nacht kein Auge zu gemacht, sondern permanent über das bevorstehende Treffen mit Walter mir den Kopf zerbrochen. Was ziehe ich an? Wie kann ich ihm gefallen? Wie verhalte ich mich ihm gegenüber, ohne sein Mitleid zu erregen? Wie spiele ich meine Opferrolle so geschickt, dass ich trotz alldem als Siegerin erscheine?
    Welche Trümpfe könnte ich auf den Tisch legen, dass er seine Entscheidung, sich von mir zu trennen , bereut oder gar rückgängig macht? Ich kann leider nur eine Frage beantworten, nämlich die wichtigste - d as dunkelblaue Samtkleid mit dem Matrosenkragen anzuziehen. Walters Lieblingskleid. So viel Mühe habe ich mir mit meinem Styling schon lange nicht mehr gegeben wie an diesem Tag. Ist ja auch der eigene Mann, habe ich meinem Spiegel aufgeweckt zugezwinkert, als ich meine mageren Haarsträhnen mit einem ultrastarken Volumen Gel in eine Betonfestung verwandelte . M ir mein Make up mit der Sorgfalt einer Starvisagistin aufspachtelte und ich mich mit meinem Parfümzerstäuber in eine Duftwolke hüllte, dass der ganze Stadtteil nach mir roch.
     
    Pünktlich, eine halbe Stunde zu früh, bin ich in dem kleinen italienischen Lokal eingetroffen und habe für mein flatterndes Nervenkostüm gleich einen Ramazotti bestellt. Kurz darauf noch einen...dann noch einen . B is mir der Kellner einen starken Mokka anbot und ich einsichtig einwilligte, weil Walter das Lokal betrat. Er sah abgespannt und müde aus . S eine Schritte hatten die Schwerfälligkeit eines alten Mannes und seine Augen wurden von rot unterlaufenen Augenringen betont, die auf wenig Schlaf oder zu viele Sorgen hindeuteten. Instinktiv erhob ich mich von meinem Stuhl als er mir seine Hand entgegenhielt, als stünde ich einer Respektperson gegenüber. Sein Händedruck war kalt und hatte die Intensität eines Wackelpuddings, und sein Blick wirkte verschleiert. Trotzdem wollte ich am liebsten gleich alles anfassen was ihm gehörte. Seine Hände, sein Gesicht, seine Ohren, seine Haare, alles, hätte ich gern fest an mich gedrückt, wenn er es erlaubt hätte.
     
    > Was ist geschehen     frage ich beunruhigt und forsche in seinen Augen nach einer Antwort, die wie versteinert meinem herum rührenden Löffel folgen, den ich völlig überflüssig in meiner Tasse kreisen l asse . Keine Antwort.
    > Wie geht’s deiner besseren Hälfte     bohre ich weiter.
    > Die ist schwanger      
    BUMM...K NA LL...einmal links und einmal rechts, voll in ins Gesicht! Genau so muss ich ausgesehen haben, als ich mich wie erschlagen, in meine Rückenlehne fallen ließ und ihn fassungslos anstarrte. Erst nach einer Schweigeminute, war ich in der Lage einen Glückwunsch zusammen zu haspeln.
     
    > Nicht der Rede wert     kontert er abweisend.
    > Der Bastard ist nicht von mir     Er beugt sich mit dem Oberkörper über den Tisch, als wäre er der Versuchung nahe, nach meiner Hand zu greifen, die nervös an den Franzen der Tischdecke herum fummelt.
     
    > Ich bin impotent <,
    platzt es aus ihm heraus, und ich verh e ttere mich in den Franzen, so dass die kleine Blumenvase meinen Mokka mit Blumenwasser verdünnt. Wir schw ei gen lange vor uns hin, bis der Kellner k ommt , uns beiden unaufgefordert einen Kognak hinstell t und uns versucht aufzumuntern.
    > D as Leben geht weiter      
     
    I ch schaue Walter an, der vergeblich versucht gegen seine Tränen anzukämpfen und sie peinlich bewegt wegwischt . Tröstend gr e if e ich nach seiner Hand.
    > Ich bin der Schlampe auf den Leim gegangen, sie ist ein hinterhältiges Luder...es war schon richtig, dass du ihr den Laden abgefackelt hast... < ,
    klagt er mit erstickter Stimme und blickt mich mit gesenktem Kopf und flehenden Augen an.
    Ich widerspr eche nicht, sondern w e nde nur reflexartig meinen Kopf in verschiedene Richtungen, weil ich das Gefühl ha be , dass Walter das mit Laden

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