Hexe sucht Besen (German Edition)
nicht ganz richtig in der hübschen Birne durchs Raster gefallen.
Ich sah richtig toll aus . D as empfanden auch meine beiden Freundinnen Lisa und Ellen, die pünktlich bei mir vor der Tür standen und mich aufgekratzt zum Aufbruch drängten. Ellen schmeichelte mir, indem sie mich auf viel jünger einschätzte. I hr konnte ich glauben, denn sie war keine wirkliche Hexe . E her eine gutmütige Seele, die sich schon seit Jahren mit diversen Diäten herumquälte und immer noch nichts von ihren 9 5 kg verloren hat, wegen dem Jojo Effekt, versteht sich. Lisa dag e gen, muss man in die Kategorie M änner verschlingende r Vamp einordnen. Sie nimmt sich ohne lang zu fackeln, was sie will. In der Regel sind ihre Trophäen meist viel jünger als sie. Ihre Vorliebe für durchtrainierte Schönlinge hat sich in der ganzen Firma schon herumgesprochen. Aber die männliche Belegschaft blieb verschont, d a in der Agentur solche Stichlinge allenfalls als Kuriere aufta u ch t en .
Wie verabredet, fuhren wir alle drei gemeinsam mit meinem Auto in die Stadt . Unser Ziel, ein angesagten Lokal. Ein regelm ä ßig gut besuchtes Bistro mit interessanten Leuten zum Ang u cken, hervorragendem Essen und guter Musik. Hier darf auch mal auf den Tischen getanzt werden, wenn man außer der Ve r wüstung auch ein saftiges Trinkgeld hinterlässt. Auf dem Weg dorthin, musste ich mich notgedrungen bei Lisa und Ellen unterhaken, weil mich das stöckelschu h feindliche Pflaster an einer geraden Haltung hinderte. Mehr schwa n kend versuchte ich , mit meinen Bleistiftabsätzen die Mitte der Steine zu erw i schen.
Beim Hineinstolpern in das gut gefüllte Lokal, wurde ich völlig unvo r bereitet mit einer Überraschung konfrontiert, auf die ich lieber dankend verzichtet hätte. Giovanni, der Junio r chef, begrüßte mich mit Wunderkerzen und einer mittelgroßen Sahnetorte in der Hand . Auf der wahnsinnig viele Kerzen aufgesteckt waren und aussah wie ein Nadelkissen. Er ließ mich vor allen Leuten hochleben, und das ha l be Bistro stimmte in das Geburtstagsstän d chen mit ein. Mit hochrotem Kopf musste ich die vielen leuchtenden Nadeln ausblasen, was mir natürlich nicht gelang. Lisa stand mir hilfreich zur Seite und half mir beim Löschen des Nadelwa l des. Sie erwies sich als wesentlich tale n tierter als ich. Danach riss sie B esitz ergreifend meine Geburtstagstorte an sich, nahm eine der Kerzen herunter, drehte sie um und leckte anzüglich mit ihrer Zunge die Sahne ab, wofür sie mit einem riesigen Beifall auch noch belohnt wurde.
Giova n ni war völlig begeistert, ließ mich links liegen und re a gierte auf Lisas Herausforderung, wie es sich für einen I taliener gehörte. Er nahm Lisa in den Arm und revanchierte sich mit einem langatmigen Zungenkuss. Das Lokal tobte, so dass zum Schluss eigentlich keiner mehr so recht wusste, wer oder was gerade gefeiert wurde.
Etwas angeschlagen balancierte ich dann mit Ellen zu unserem Tisch, den die beiden in weiser Voraussicht heute Nachmittag noch reserviert hatten und dabei heimlich meinen Anschlag vorbereit e ten. Mir war das alles furchtbar peinlich, am liebsten wäre ich unter die Tisc h decke gekrochen, aber das wäre völlig unmöglich gewesen, da der Tisch Aussichtsplattform und optimales Mittelfeld zugleich war. Bei dieser Platzi e rung waren wir weder zu übersehen noch konnte mir etwas Zündelndes entgehen.
Nach einer Flasche Sekt auf Kosten des Hauses, habe ich mich von meinem Schreck wieder erholt und fühlte mich ric h tig aufgekratzt. Während Ellen die leer getrunkene Sektfl a sche verkehrt herum in den Sektkübel steckte und wir gutg e launt Nachschub bestellten, war Lisa damit beschäftigt, meine G e burtstagstorte im Bistro aufzuteilen. Hauptsächlich bekamen die jungen Schönlinge ein Stück Torte von ihr se r viert, die sich im Gegenzug artig bei ihr bedan k ten und ihr irrtümlich zum Geburtstag gratulierten. Logisch, dass Lisa die Frischlingsjägerin, damit spekulierte, dass man sie zur späten Stunde nach i h ren Geburtstagswünschen fragte.
Das war geschickt und auch ratsam zugleich . D enn Giovanni flirtete bereits emsig, wie es sich für einen richtigen I taliener eben gehört, mit einer auffällig blo n dierten Schönheit.
Amüsiert, aber auch mit einem mulmigen Gefühl, beobacht e te ich die Annährungsversuche von Lisa, die sowohl an Geschicklichkeit, als auch an Taktgefühl kaum zu übe r bieten waren. Da sie bei manchen ihrer Ad o nisse die dazug e
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