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Hexen Kuss. Liebes-Zauber: Leidenschaft des Blutes (German Edition)

Hexen Kuss. Liebes-Zauber: Leidenschaft des Blutes (German Edition)

Titel: Hexen Kuss. Liebes-Zauber: Leidenschaft des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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Allervollkommenste und keine kesse, sibirische Zopfdame.
    „Du bist ein echter Großstädter? Nimmst du mich dorthin mit?“, fragte sie unverblümt.
    Jetzt schaute wiederum ich wie einer dieser geräucherten Stockfische. Die Kleine hatte Vorstellungen, da würde Mama nur staunen. Was würde sie sagen, wenn ich mit so einer Ureinwohnerin daherkäme? Ein Spaß wäre das schon.
    „ Wir kennen uns doch gar nicht“, warf ich abwimmelnd ein. „Was werden deine Eltern denken, wenn du mit einem fremden Mann mitgehst?“
    „ Erstens bist du kein Mann und zweitens sind meine Eltern bereits tot“, protestierte sie altklug. „Ich wohne abwechselnd bei meiner Tante und bei meiner Oma – und ich bin schon sehr selbstständig.“ Sie plusterte sich auf, als wäre sie einige Monate älter.
    Die beiden grobschlächtigen Männer tauchten wieder auf und spuckten in Richtung des Mädchens. Sie reckten ihre Schnapsflaschen meiner Bekanntschaft entgegen wie Flinten, dann lachten sie laut: „Dich und deine Großmutter verbrennen wir auch noch! Hexe! Hexe!.“
    Das Mädchen wurde rot und wirkte etwas eingeschüchtert.
    „ Sieh dich vor“, warnte sie mich mit einem vielsagenden Blick. „Die Burschen sind bekannt dafür, dass sie Fremde ausrauben.“
    Der eine machte eine Bewegung , als wollte er mir den Hals durchschneiden. Kurz darauf schickte der andere Säufer dieselbe Geste zu dem Mädchen. Als Nächstes wieherten die Kerle wie Pferde.
    Wir sahen extra nicht zu ihnen, außerdem beruhigte mich der Spieß in meiner Hand. Für Menschen brauchte man ihn mehr als für Wölfe.
    „ Wo bekomme ich die besten Lebensmittel?“, wechselte ich das Thema. Ich wollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden. Die schmutzigen, nassen Sachen erzeugten ein unwohles Gefühl und ließen mich wie einen Tollpatsch dastehen.
    Die Zopfdame wies auf ein entferntes größeres Haus. „Dort bekommst du welche.“ Sie hätte sich wohl gern länger unterhalten, fand sich aber mit dem Ende des Gesprächs ab.
    Angewidert versuchten meine Füße in die verdreckten Stiefel zu gelangen. Das durchnässte Leder quietschte bei jeder Bewegung.
    „ Einen schönen Tag noch!“, verabschiedete ich mich.
    „ Vielleicht sehen wir uns noch mal!“, rief mir meine Verehrerin hinterher. Sie wirkte traurig.
    Scheinbar gleichgültig zuckte ich mit der Schulter. Wollte ich das?
    „Mal sehen.“
    Ich fühlte genau, dass die Kleine mir nachsah, drehte mich aber nicht um. Ein Moskauer war hier immer noch eine besondere Attraktion – und ein begehrter Heiratskandidat.
    Der kleine Krämerladen befand sich in einer schäbigen Bretterbehausung. Aber diese überragte die anderen Hütten um eine Kleinigkeit. Nur ein winziges verblichenes Schild mit krakeligen Buchstaben wies auf das Geschäft hin. Ansonsten hätte ich nicht vermutet, hier überhaupt Handelsgüter zu finden.
    Der Besitzer trug einen jüdischen Hut, hatte lange geflochtene Zöpfe und erwartete den Eintretenden hinter einer Brettertheke. Das Bollwerk trennte den Käufer von der Ware und war im Laufe der Jahre durch neue Streben verstärkt worden. Misstrauisch beäugte er meine verschmutzten Sachen.
    „Ich bin ausgerutscht!“, erklärte ich den seltsamen Aufzug und holte einige Geldstücke heraus.
    Das Gesicht des Mannes wurde sofort freundlicher. „Womit kann ich denn dienen?“ Er bemühte sich, vornehm zu sprechen.
    Ich kaufte Trockenfleisch, Wurst, Fisch, Brot, Kekse, Küchlein, Speck, Gurken, einfach so viel ich zu tragen vermochte. Der Sack war bis oben gefüllt, wie beim heiligen Nikolaus.
    Zufrieden mit dem Einkauf – besonders darüber, Süßigkeiten gefunden zu haben –, machte ich mich in den nassen Stiefeln auf den Heimweg. Ein paar Arbeiter, die ihren Lohn beim Bau der Transsibirischen verdienten, betraten kurz nach mir den Laden. Belustigt musterten sie meinen Aufzug und machten ihre Späße.
    Draußen stand das Mädchen weiterhin an der gleichen Stelle und sah mir mit großen Augen entgegen. Hatte sie auf mich gewartet? Irgendwie freute es mich, sie nochmals zu sehen. Wir waren so etwas wie Bekannte.
    „ Da bist du ja immer noch!“, stellte ich fest.
    Trotzdem betrat ich den Balken. Diesmal würde ich ihn nicht wie ein Dummkopf verlassen. – Sie aber auch nicht.
    „Halt dich fest, ich zeig dir, wie es geht!“
    Sie breitete die Arme wie ein Bär aus und wir umschlossen uns wie zwei Bärenkinder. Ehe ich mich versah, drückte sie sich so sehr an mich, dass ich ihre duftende Haut und

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