Hexengewitter

Hexe wirkte fast gleichgültig, sie ließ sich nicht anstecken vom Überschwang und der Begeisterung der Kriegerinnen. In Exells Augen hingegen leuchtete es. Sie fieberte dem Kampf entgegen. Nur die zusammengepreßten Lippen zeugten davon, welche Schmerzen ihr der Splitter in der Schulter nach wie vor bereitete.
    Hasbols Ablehnung den beiden gegenüber war nicht mehr ganz so groß. Die Amazonen hatten sie in ihre Reihen aufgenommen, und wenn Hasbol es recht bedachte, konnte ihr das nur gelegen kommen. So blieben ihr wenigstens die Seitenhiebe auf ihre bescheidenen magischen Kräfte und die Überzeugung erspart, auf eine Hexe verzichten zu können.
    Wieder blickte sie aus dem Bugfenster. Die Silberspeer nahm langsam Fahrt auf und trieb über die Seeschiffe dahin, von denen die ersten bereits am Hexenstern anlegten. Kriegerinnen sprangen zu Hunderten von Bord und sammelten sich zum Marsch.
    Hasbol stutzte.
    Die Silberspeer flog tief genug, um sie auf dem Deck eines der übersetzenden Schiffe zwei Amazonen erkennen zu lassen, die mit einem seltsamen Geschöpf zusammenstanden, einer Mischung aus Drachen und Riesenratte, und - einem Mann!
    Plötzlich stand Exell neben ihr. Die Jungamazone pfiff durch die Zähne.
    »Wer ist er?« fragte sie und legte, wie in Gedanken versunken, eine Hand auf die Stelle, an der ihr der Gesteinssplitter tief ins Fleisch gedrungen war.