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Hexengold

Hexengold

Titel: Hexengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rehn
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ihn verschwören. Außen vor zu bleiben war seine allergrößte Angst.«
    »Wie aber standen die beiden als Vettern zueinander?«, hakte Magdalena ungeduldig nach. Adelaide schien aus einem Traum zu erwachen und erklärte: »Sie waren über die Frau Onkel Friedrichs miteinander verwandt. Leider ist sie jung im Kindbett gestorben, zusammen mit dem Säugling. Den Verlust hat unser Oheim nie verwunden und nach ihrem Tod nicht wieder geheiratet.«
    »Ist das nicht verrückt?« Magdalena spitzte ebenso neugierig die Ohren wie Carlotta. Beide sahen sie zu Eric, der plötzlich wieder so aussah, als ginge ihn das alles nichts an.
    »Eric!« Magdalena rüttelte ihn am Arm. »Das ist doch ein Ansatz für dich, mehr über deine Ahnen zu erfahren. Du musst herausfinden, wie deine Familie zu Onkel Friedrichs Frau stand. Das rückt möglicherweise deinen Anspruch auf die Erbschaft in ein neues Licht.«
    »Damit dein böser Verdacht ausgeräumt ist«, flüsterte er leise.
    »Es entlastet dein Gewissen!«
    »Wieso sollte es das?« Auf einmal hielt es Carlotta nicht mehr aus und platzte dazwischen. »Wovon redet ihr überhaupt die ganze Zeit?«
    »Dieser Bernstein in der Schachtel hier«, überging Adelaide die familiären Belange der Eltern und griff den für sie weitaus wichtigeren Punkt auf, »hat also unserem Vetter Christian Englund gehört. Damit fällt er nach dessen Tod an Mathias und mich, weil wir nachweislich seine direkten Verwandten sind. Also gib ihn bitte mir, Eric!« Auffordernd streckte sie ihm die flache Hand hin.
    Eric schüttelte den Kopf. »Nein, das werde ich nicht tun. Ich bin ebenfalls Englunds Vetter und kann das beweisen. Zudem bin ich der Vormund deines Sohnes Mathias. Deshalb behalte ich den Stein vorerst bei mir. Nur so kann ich sicher sein, dass du ihn nicht bei Morel versetzt. Hat Vinzent dir im Übrigen nichts aus dem Nachlass seines Vetters übergeben?«
    »Was sollte das sein? Ein dritter Bernstein? Den hätte ich doch längst zu Morel gebracht. Immerhin weiß ich ja, wie viel er dafür zahlt.« Sie lächelte grimmig, bevor sie leise hinzufügte: »Doch, um dich zu beruhigen: Ja, es gab mal ein Päckchen, das uns einige Wochen nach Kriegsende von einem Offizier gebracht wurde. Vinzent hat es gleich verräumt. Leider habe ich es nicht einmal letztens bei unserem Auszug aus der Sandgasse wiedergefunden. Wahrscheinlich enthielt es nichts von Bedeutung, und Vinzent hat es längst vernichtet.«
    »Schade«, bedauerte Eric. »Das werden wir wahrscheinlich niemals klären können. In die Sandgasse können wir nicht mehr.«
    »Warum willst du das alles überhaupt wissen?«, wagte Carlotta, sich einzumischen.
    »Vielleicht wäre in Englunds Aufzeichnungen etwas zu finden, was uns hilft, das Kontor und damit Vinzents Erbe für Mathias zu retten.« Eric sah zu Magdalena. »Du hast auch nicht mehr als den Stein?«
    »Und den Brief, der damals dabei war und mich zu dir und Carlotta auf Bertas Hof zurückgeführt hat«, ergänzte sie. »Das hat mir bislang immer gereicht.«
    Eric ließ es dabei bewenden. Ihm war ein anderer Gedanke gekommen, und er fragte Carlotta: »Hat Petersen dir eigentlich gesagt, wofür Onkel Vinzent ihm den wertvollen Stein gegeben hat?«
    »Dass er ihn ausgerechnet dir gegeben hat, mein Kind«, warf Magdalena ein und lächelte vieldeutig. Carlotta stockte der Atem, hatte sie doch gehofft, über all der Streiterei wegen Onkel Vinzent und diesem seltsamen Vetter Englund wäre ihre Rolle in der Geschichte in Vergessenheit geraten.
    »Es ging wohl um Schulden, die er bei ihm hatte«, antwortete sie eine Spur zu hastig. Sie holte tief Luft und zwang sich, langsamer fortzufahren. »Doktor Petersen hat ihn mir überlassen, weil er meinte, der Stein wäre viel mehr wert als das, was Onkel Vinzent ihm je geschuldet hat.«
    »Das ist doch nicht alles, Liebes. Stimmte das, hätte er den Stein längst Adelaide oder deinem Vater zurückgeben können. Da war noch etwas anderes, was Petersen veranlasst hat, ausgerechnet dir den Stein auszuhändigen. Er ist eine Art Bezahlung für etwas, was du ihm gebracht hast, nicht wahr?« Magdalena erhob sich, trat nah zu ihr heran und sah ihr forschend ins Gesicht. Das spitze Kinn glänzte, die grünen, leicht schräg stehenden Augen in dem schmalen Gesicht funkelten. Carlotta hasste diesen Blick. Nie glückte es ihr, der Mutter ein Geheimnis länger vorzuenthalten. Sie geriet ins Stottern. »Nnn-ein, da war nichts anderes, ganz bestimmt nicht. Er hat ihn mir

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