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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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der geballten Kraft von Huberts und Aleas Bühnenkünsten ein wenig aus der Rolle fiel. Stellt euch nur vor, wie entsetzt sie erst sein muß, wenn wir alle unsere jeweiligen Künste gleichzeitig vollführen!«
    »Oh, Wuntie!« rief Alea strahlend aus, stürzte auf mich zu und erstickte mich in einer haarreichen Umarmung. »Welch brillante Idee!« Sie trat einen Schritt zurück und schenkte mir einen honigsüßen Blick. »Ich wollte schon immer mal mit einem Genie ausgehen!«
    Ich räusperte mich und sah die anderen an. Warum stieg die Temperatur immer so plötzlich an, wenn Alea in der Nähe war?
    »Ähm – hm, also…«, fuhr ich fort. »Da wir ja immer noch unbelästigt bleiben, werde ich mich nun an die Ausarbeitung eines Plans machen.« Noch einmal blickte ich in die Runde, um sicherzugehen, daß auch jeder aufmerksam zuhörte.
    »Laßt uns also mit – hm, tja…« Ich hatte unerklärliche Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Schweißtropfen perlten auf meiner Stirn. »Ich – äh.« Ich versuchte es noch mal. »Wir – es war einmal.«
    Alea runzelte die Stirn. »Was war das denn, Wuntie?«
    »O nein!« kreischte Hubert. »Ich glaube, ich – es war einmal.«
    »Ihr redet noch unsinniger als sonst daher!« beschwerte sich Snarks. »Was soll das denn – es war einmal.«
    »Nein! Es ist Zeit für Schuhbert…« Auch Taps Stimme geriet ins Stocken. »Es war einmal.«
    »Es war einmal«, stimmte Guxx Unfufadoo in unseren Chor ein. »Es war einmal.«
    Und Brax schlug den Takt auf seiner Trommel.

 
Kapitel Vier
     
     
»Alle Wege führen nach Vushta.«
    – Worte (mehrere apokryphe Überlieferungen können nicht umhin, sie für posthum zu erklären), die Ebenezum, der Zauberer, sprach, nachdem es ihm gelungen war, sowohl König Snerdlot dem Rachsüchtigen als auch dessen berüchtigter Assassinengarde zu entkommen, indem er überaus meisterhaften Gebrauch von dem Labyrinth der Geheimgänge unter der Burg des vormals erwähnten Monarchen gemacht hatte, nur um sich wieder im Schlafgemach Königin Vivazias (siehe Seite xx) wiederzufinden. Die Königin war natürlich überaus erfreut, ihn lebend seinen Bluthunden entkommen zu sehen – ganz zu schweigen davon, daß er aufgrund der schweißtreibenden Verfolgung männlich herb und recht verführerisch transpirierte –, und sie durchquerte, wie man sich vorstellen kann, das Zimmer in rekordverdächtiger Zeit, um den Magier in eine kameradschaftliche Umarmung zu ziehen. Ebenezum gab seinen Widerstand schon Augenblicke später auf, denn nach kurzer Überlegung war er sich darüber klargeworden, daß man im Leben eben nicht vor allem davonlaufen kann.
     
    Es war einmal in einem fernen Land. Da traf ein Reisender namens Wuntvor in einem Wald auf ein kleines Männlein.
    »Bist du eine Fee?« wollte unser Wuntvor von dem putzigen Wesen wissen.
    Doch der verzog nur sein kleines Gesicht. »Diesmal glücklicherweise nicht, dank meiner Glücksschuhe. Nein, guter Herr, ich bin ein waschechter Schuhbert, und darüber hinaus, guter Herr, ist es dein Glückstag.«
    »Mein Glückstag?« verlangte Wuntvor erstaunt zu wissen.
    »Genau, denn du bist die einzige Person in diesem Feen…«, er unterbrach sich kurz, »in diesem Schuhbertmärchen, also hast du gar keine Chance: Es ist dein Glückstag.«
    Der Schuhbert stand erwartungsfroh im Wald.
    »Danke«, brachte Wuntvor schließlich hervor, da er das Gefühl hatte, dies werde von ihm erwartet.
    »Willst du gar nicht wissen, warum?« fuhr der Schuhbert fort und trommelte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Waldboden.
    »Warum?« stellte Wuntvor die Gegenfrage.
    »Genau. Warum heute dein Glückstag ist. Oh, ich glaube beinahe, du hast schon gefragt. Verzeihung. Mein Fehler. Das pure Lampenfieber, du verstehst? Nun, heute ist also dein Glückstag, weil dir sieben Wünsche erfüllt werden.«
    »Sieben Wünsche?«
    Der Schuhbert nickte.
    »Normalerweise sind es doch immer nur drei«, wagte der junge Bursche einzuwerfen.
    Der Schuhbert nickte.
    »Also warum dann sieben?«
    »Wir spielen eine Spezialversion!« rief der Schuhbert aus.
    »Aha«, bemerkte Wuntvor.
    »Du bist gar nicht erstaunt? Nicht ein bißchen aufgeregt?«
    »Doch, ich glaube schon«, tat Wuntvor ihm den Gefallen, obwohl er sich beileibe nicht sicher war. Er hatte den bohrenden Verdacht, daß er schon einmal an diesem oder einem sehr ähnlichen Ort gewesen war.
    Was war denn das? Irgendwo im Hintergrund hörte Wuntvor sich streitende Stimmen. Eine ältere Frau

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