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Hexenhatz im Monsterland

Hexenhatz im Monsterland

Titel: Hexenhatz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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könnte ich mit der Einweisung fortfahren. Ich heiße übrigens Cuthbert. Falls du das wieder mal vergessen solltest, mein Name steht in geschmackvoller Intarsienarbeit auf meiner Klinge. Du hattest es vergessen, nicht wahr? Wir müssen dich also, um das noch einmal zu wiederholen, aus diesem Märchengeschäft herausholen. Und jetzt deute mit mir auf die anderen, und ich werde euch erneut vorstellen – hoffentlich zum letzten Mal.«
    Wuntvor tat, worum ihn das Schwert gebeten hatte, und wies auf seine Gefährten, die merkwürdigerweise alle auf dem Boden lagen.
    »Oh, verdammt«, seufzte das Schwert. »Alle scheinen zu schlafen. Wie können wir fliehen, wenn hier jeder pennt?«
    Wuntvor überlegte angestrengt. Cuthbert hatte recht. Die ganze Gesellschaft gab sich lauthals der friedlichen Tätigkeit des Schnarchens hin, malerisch umgeben von halb gegessenen Äpfeln.
    »Also gut«, fuhr Cuthbert fort. »Vorstellen kann ich sie dir ja trotzdem. Das spart Zeit, wenn sie wieder aufgewacht sind. Zeige bitte von links nach rechts. Ja, da liegen Hendrek der Krieger und Snarks der Dämon, und die Maid heißt Alea. Die dicke Echse in der Mitte nennt man Hubert. O ja, der Wolf heißt Gottfried, aber um den brauchst du dich nicht weiter zu kümmern. Er ist, glaube ich, nicht das, was man einen idealen Gefährten nennen würde. Sein Appetit steht dem im Wege.«
    »Du liebe Güte«, zögerte Cuthbert, bevor er fortfuhr, und seine Stimme klang unsicherer. »Ich glaube, den Herrn auf der anderen Seite kenne ich nicht.« Das Schwert begann stärker zu leuchten, als wollte es den Fremden aus der Dunkelheit zerren. »Wenn Ihr vielleicht ein wenig vortreten würdet, mein Herr? Ich fürchte, wir Schwerter können im Mondlicht nicht besonders weit schauen.«
    »Aber gern«, antwortete eine Stimme wie von toten Blättern im Herbstwind.
    »O nein«, bemerkte das Schwert. »Ich glaube, ich kenne den Herrn.«
    Wuntvor kannte ihn leider auch.

 
Kapitel Achtzehn
     
     
Magier ziehen immer die Menschen an. Sobald auch nur der kleinste Spruch begonnen wird, versammelt sich eine große Menge, und alle fragen sie durcheinander und benutzen ihre Ellbogen, um einen besseren Blick zu erhaschen. Es wird im allgemeinen für schlechten Stil gehalten, sollte sich der betreffende Magier die Massen durch einen Bannspruch vom Leibe zu halten versuchen und sich so ruhigere Arbeitsbedingungen verschaffen wollen. Du solltest dich statt dessen in dein Los ergeben und etwa die Werbewirksamkeit eines in publico zelebrierten Spruches bedenken. Und natürlich läßt sich die öffentlich vollführte Magieausführung noch glücksbringender gestalten, hat man es beispielsweise verstanden, von den Anwesenden Eintrittsgelder zu erheben.
    aus: – LEHREN DES EBENEZUM, Band V
     
    Ich war schlagartig hellwach – schon erstaunlich, wie Tod das erreichen konnte.
    Die Erscheinung trat auf uns zu. Die Nachtluft hatte sich, wie konnte es anders sein, stark abgekühlt.
    »Endlich«, flüsterte Tod, »habe ich dich in einer Situation ertappt, in der wir, wie ich glaube, nicht gestört werden können.«
    Wovon redete Tod? »Aber ich bin nicht allein!« Ich zeigte auf den Haufen schlafender Gestalten, die uns umgaben. »Wir stehen mitten in einer Menschenmenge.«
    Das Gespenst lachte, ein Geräusch wie von kleinen Singvögeln, die in einem Wasserbecken mit Eiswürfeln erfroren.
    »Ja, eine Menge – eine schlafende Menge«, sprach er mir sanft zu. »Du weißt nicht viel über Tod, nicht wahr? Natürlich nicht, du bist ja der Ewige Lehrling, der mich bei jeder Gelegenheit betrogen hat. Du bist der Ewige Lehrling, der es immer wieder schafft, mir trotz meiner besten Anstrengungen zu entkommen, um dann in einem neuen tolpatschigen Leben wiedergeboren zu werden! Du bist der Ewige Lehrling, dessen bloße Existenz ein Hohn für mich ist und für alles, wofür ich stehe…« Das Gespenst hielt inne. »Entschuldigung. Es gibt heute keinen Grund, sich zu ereifern. Ich habe dich ja jetzt. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit. Ich werde dir beweisen, daß Tod ein Gentleman ist, und dir deine Frage beantworten, damit du nicht dumm stirbst.«
    Er zeigte mit einer skelettösen Hand auf die schlafende Menge. »Deine Gefährten schlafen, ein tiefer, durch Drogen bewirkter Schlummer. Sie können dir jetzt nicht helfen, da sie sich, solange sie schlafen, bereits auf halbem Wege in mein Reich befinden – und du kannst darauf zählen, ich werde sicherstellen, daß ihre Schläfrigkeit anhält.« Tod

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