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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Errichten komplizierter Anlagen und lieferten stets qualitativ hochwertige Arbeit ab.
    Unter jeder der angeblichen Sternwarten, die die AMBECO-Fachleute entlang der kalifornischen Küste erbaut hatten, befand sich ein ähnlicher Tunnel. Sie alle waren mit dem verbunden, in dem sich Ethan gerade aufhielt. Er stoppte die Fahrt, als er sich dem Ende des Tunnels näherte, sprang von der Lok herunter und betrat einen kleinen, in die Tunnelwand gehauenen Raum.
    Am Ende des Raumes gab es eine große Nische, und darin ruhte ein schwarzes Objekt, das an eine überdimensionale Patronenhülse erinnerte. Tatsächlich handelte es sich um eine Xenobiumbombe.
    Ethan rannte darauf zu, streichelte die Nase der riesigen Bombe und begann, laut mit ihr zu sprechen.
    »Du wirst mich nicht im Stich lassen, nicht wahr, mein kleiner Liebling? Bald kommst du zum Einsatz. Bald! Schon sehr bald! «
    Seine Stimme hatte sich zu einem hysterischen Kreischen gesteigert, das hohl durch den gruftähnlichen Tunnel hallte. Dann überprüfte er einen weiteren Seismographen, eine kleinere und weniger komplizierte Version des Hauptgerätes oben in dem Gewölbe, und stellte voller Freude fest, daß der Papierstreifen die gleiche gezackte Linie aufwies, die auch das andere Gerät aufgezeichnet hatte.
    »Es ist soweit!« jubelte er. »Ich werde Mutter umbringen! Ich bringe ganz Kalifornien um …«
    Er fuhr den kleinen Lastzug denselben Weg zurück. Dieser Zug hatte die Einzelteile der Bombe zu ihrem Bestimmungsort befördert, wo Techniker aus Des Moines sie unter seiner Aufsicht zusammengesetzt hatten.
    Wieder im Korridor von Black Ridge angelangt, rannte er zu seinem Büro, schloß die Tür hinter sich ab und öffnete den geheimen Safe, den er eingebaut hatte, während VB in England gewesen war. Im Inneren befanden sich zwei Schalter, die mit dem Hauptsystem verbunden waren. Ein Schalter brachte die unter den entlang der Küste errichteten Sternwarten verborgenen Xenobiumbomben zur Detonation, der andere löste die Explosion der unterhalb der Baja tief im Meeresboden des Pazifiks versenkten Bombe aus.
    Beide Systeme waren so eingestellt, daß die Explosion fünf Minuten nach Betätigung der Schalter erfolgte. So blieb Ethan genug Zeit, an Bord des Hubschraubers zu gelangen, der immer im Hangar von Black Ridge bereitstand. Es war sein vorprogrammierter Fluchtweg.
    Liebevoll berührte er jeden Schalter, ehe er den Safe wieder schloß und hinter der Holztäfelung verbarg. Dann führte er, am ganzen Leib vor Erregung zitternd, in seinem Büro einen kleinen Freudentanz auf.

38.
    Im Wohnraum seiner Suite im Spanish Bay studierte Tweed zum wiederholten Male die von Ethan Benyon angefertigte Karte, die die San-Moreno-Verwerfung zeigte. Paula und Newman, die auf der Couch Platz genommen hatten, beobachteten ihn und wechselten gelegentlich einen vielsagenden Blick.
    »Warten wir darauf, daß etwas geschieht?« fragte Newman schließlich.
    »Wir warten darauf, daß jemand kommt. Den Buchhalter haben wir glücklich ausgeschaltet, nun will ich den Spion enttarnen, den VB meiner Meinung nach hier sitzen hat - dieselbe Person, die auch in Cornwall für ihn tätig ist.«
    »Was habe ich dabei zu tun?« fragte Marler vom Fenster her. »Soll ich ihm vielleicht den Arm auskugeln?«
    »Nein. Auf mein Zeichen hin ziehen Sie die Vorhänge zu. Wir müssen eine bedrohliche Atmosphäre schaffen, um die beiden Leute einzuschüchtern, die ich in die Mangel nehmen will.«
    »Ich brauche wohl gar nicht erst zu fragen, um wen es sich dabei handelt?« bemerkte Paula trocken.
    »Wenn beide meine Einladung annehmen, werden sie getrennt eintreffen«, sagte Tweed. »Im Abstand von einer Stunde. Beide sind, wie ich vermute, extrem geldgierig. Ich habe jedem von ihnen zehntausend Dollar angeboten.«
    Hastig faltete er die Karte zusammen, weil es an der Tür klingelte, und bedeutete Newman, den Besucher einzulassen.
    »Übrigens«, sagte er rasch, »Sie alle können mir dabei helfen, unsere Verdächtigen schmoren zu lassen. Vielleicht fällt Ihnen ja etwas auf, was ich übersehe.«
    Newman öffnete die Tür und trat beiseite, um Maurice Prendergast vorbeizulassen. Soweit Paula es beurteilen konnte, war er diesmal stocknüchtern. Er trug einen schmucken dunkelblauen Nadelstreifenanzug und blickte sich überrascht um, als Newman die Tür hinter ihm schloß.
    »Tweed, ich war eigentlich der Meinung, daß diese Unterredung unter vier Augen stattfinden würde.«
    »Setzen Sie sich, Maurice. Ich

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