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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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weg.«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind. Wir melden uns bei Ihnen. Verschließen Sie sämtliche Türen und lassen Sie niemanden außer mir ins Haus. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich bin in Eile.«
    Tweed stand auf und ballte die Fäuste. Wieder blickte er Newman an.
    »Haben Sie alles für eine sofortige Abreise vorbereitet? Und haben Sie nach meinem nächtlichen Anruf gestern die anderen angewiesen, dasselbe zu tun?«
    »Die Antwort lautet in beiden Fällen ja. Was soll denn dieses Gerede von Black Ridge? Sie haben sich doch entschieden geweigert, das Gebäude zu stürmen.«
    »Ich will Moloch aufsuchen und ein letztes Mal versuchen, ihn zur Einsicht zu bringen. Er soll Ethan Benyon aufhalten. Paula, Sie können mich begleiten.«
    »Ich werde fahren«, sagte Newman. »Wollen wir wetten, daß auch Alvarez wie durch Zauberhand plötzlich auftaucht?«

40.
    Als Tweed mit Paula und Newman die Halle betrat, fand er dort Alvarez vor, der in einem Sessel saß und sich den Anschein gab, die Zeitung zu lesen. Vanity lief mit einem Mobiltelefon in der Hand rastlos auf und ab. Newman ging zu ihr hinüber.
    »Wir sind auf dem Weg nach Black Ridge.«
    »Ich ebenfalls; ich wollte nur noch auf Sie warten, um Ihnen Bescheid zu sagen. VB rief mich an und zitierte mich nach Black Ridge.«
    »Dann fahren wir Kolonne. Ich übernehme die Spitze.«
    »Wetten, daß ich Sie überhole?«
    »Tun Sie das nicht.« Er packte sie am Arm. »Vertrauen Sie mir und halten Sie sich immer hinter mir.«
    »Typisch. Frauen haben sich immer hinter dem Mann zu halten - außer auf einem Minenfeld, vermute ich.«
    Trotzig warf sie ihre rote Mähne zurück, dann fiel ihr Blick auf Paula, und ihr wurde klar, daß sie die Auseinandersetzung mitbekommen haben mußte. Lächelnd trat sie auf Paula zu.
    »Bei mir und Bob fliegen gelegentlich die Fetzen.«
    »Es heißt ja, Gewitter reinigen die Luft«, entgegnete Paula amüsiert.
    Tweed war bereits auf dem Weg zum Parkplatz, wo der Mercedes stand. Newman rannte, gefolgt von Alvarez, hinter ihm her. Die leichtfüßige Vanity schoß an ihnen vorbei, sprang in ihr Auto und ließ das Mobiltelefon auf den Beifahrersitz fallen. Newman langte durch das geöffnete Fenster und nahm es an sich.
    »Was soll denn der Unsinn …«, setzte Vanity an.
    »Ich brauche es dringend, um unterwegs einen wichtigen Anruf zu tätigen«, log Newman gewandt. »Wenn jemand für Sie anruft, dann winke ich Ihnen zu. Also halten Sie sich bitte hinter mir.«
    » Bitte? Das klingt schon besser.«
    Newman verließ mit Tweed, Paula und Alvarez als Beifahrern Spanish Bay. Hinter Vanitys Audi entdeckte er den BMW; Marler saß am Steuer, Butler und Nield auf der Rückbank. Demnach hatten sie irgendwie Wind von dem Unternehmen bekommen, dachte Newman. Die kleine Kolonne kam auf dem Highway gut voran. Wieder war es ein herrlicher Tag, die Sonne leuchtete vom strahlendblauen Himmel, und eine leichte Brise vom Meer minderte die Hitze auf ein erträgliches Maß.
    Paula bewunderte im stillen die geschickte Art, mit der Newman sich in den Besitz von Vanitys Telefon gesetzt hatte. Obwohl die Beziehung zwischen den beiden ganz offensichtlich immer enger wurde, funktionierten seine grauen Zellen noch einwandfrei. Er hatte das Telefon an sich genommen, um zu verhindern, daß Vanity VB von ihrem Besuch unterrichten konnte.
    Sie hatten mehr als die Hälfte der Strecke nach Black Ridge zurückgelegt, als der Verkehr plötzlich zum Erliegen kam. Vor ihnen reihten sich die Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange zu einer endlosen Schlange. Newman unterdrückte einen Fluch und stieg aus, als ein State Trooper an der Schlange vorbeischlenderte.
    »Was gibt’s für ein Problem, Officer?« erkundigte er sich.
    »Das Problem, Engländer«, erwiderte der hünenhafte, breitschultrige Trooper, der einen Kaugummi im Mund wälzte, »besteht darin, daß Sie sich auf eine längere Zwangspause einrichten müssen. Und jetzt bewegen Sie Ihre Mühle so weit an den Straßenrand, wie es nur geht.«
    »Und warum, wenn ich fragen darf?«
    »Erstens, weil ich es Ihnen sage. Zweitens, weil es weiter vorne eine Massenkarambolage gegeben hat und der Highway vollkommen blockiert ist, und drittens, weil wir auf den Abschleppwagen warten, der den Schlamassel beseitigen soll. Reicht Ihnen das an Gründen?«
    »Aber selbstverständlich«, entgegnete Newman liebenswürdig.
    Es hatte keinen Sinn, sich in dieser Situation auch noch mit einem Gesetzeshüter anzulegen. Er ging zum Wagen zurück

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