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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Gestalt von Nagetieren oder Schlangen an, weil sie Angst und Ekel einflößen. Außerdem kostet die sie weniger Kraft als eine Menschengestalt. Und sie müssen mit ihren Kräften haushalten, wenn sie sich eben erst durch ein Portal gekämpft haben.«
    Holly drehte sich um und ging ans Fenster. Draußen schien die Straßenlaterne auf die alte Eiche. »Unmöglich! In dieses Haus kann kein Dämon einbrechen.«
    »Natürlich kann er«, erwiderte Alessandro ruhig. »Er hat es gerade getan.«
    »Wieso sollte er ausgerechnet hierherkommen und mich angreifen?«
    »Weil du mächtig bist. Vergiss nicht, dass du ihn gestern Abend geschlagen hast. Für einen Dämon nimmt deine Seele sich ausgesprochen lecker aus, denn sie steckt voller Magie, die er sich aneignen kann.«
    »Ach, Blödsinn!« Holly schlug beide Hände vor ihr Gesicht, denn heiß-kalte Angstwellen schwappten über sie hinweg, bei denen ihr Schweiß ausbrach. »Gütige Hekate, ich muss das erst mal verdauen!«
    »Gehen wir nach unten.« Alessandro berührte sanft ihre Schulter und verließ das Zimmer.
    Holly folgte ihm, wobei sie ihren Schritten lauschte, die durch das alte Haus hallten.
Ein Dämon? Hier?
    In der hell erleuchteten Küche hockte Brekks vor seinem Futternapf und beobachtete den Vampir missbilligend. Der Katerschwanz zuckte gereizt. Holly schlurfte an den Küchentisch, setzte sich und schlang die Arme um ihren Oberkörper. Die Uhr im Wohnzimmer schlug neun Mal. Wie doch die Zeit verflog, wenn man mit den Mächten der Finsternis kämpfte!
    »Ich kenne ein paar Dämonengeschichten, aber Bücher decken nicht alles ab. Also erklär mir bitte noch mal, warum ich für einen Dämon so verlockend aussehe!«
    Alessandro nahm ihr gegenüber Platz und verschränkte seine Arme – eine klassische Haltung für jemanden, der beunruhigt war. »Die Autoren deiner Bücher konnten gar keinen Zugang zu allen Informationen haben. Wir hingegen standen oft in direktem Kontakt mit Dämonen, weil wir uns häufiger mit ihnen bekriegt haben. Es ging um Territorialansprüche. Die Feindschaft zwischen Vampiren und Dämonen hat einen simplen Grund: Wir jagen dieselben Opfer. Sie ernähren sich von menschlichem Leben, der Seele, der Essenz, und das auf ziemlich ähnliche Weise wie Vampire von menschlichem Blut.«
    »Okay«, sagte Holly.
    »Die meisten großen Dämonen leben in einer Gesellschaft, die jede Marketingagentur mit Neid erfüllen würde. Ihre Machtstrukturen sind wie Pyramiden aufgebaut. Der oberste Dämon hat Untergebene, Diener sozusagen. Sobald ein Dämonendiener genug Macht erlangt, fängt er an, sich eigene Untergebene zu halten, die sich ihrerseits Diener zulegen, sobald sie hinreichend mächtig sind, und so fort.«
    »Und der Dämon an der Pyramidenspitze wird immer größer und böser, je mehr Diener, Unterdiener und Unterunterdiener er hat? Am Ende legt er sich einen Cadillac und ein Time-Share-Ferienhaus im äußeren Hades zu?«
    »Exakt. Und du, weil du mehr als die übliche Macht besitzt, würdest deinen Meister besser nähren können als jeder gewöhnliche Diener. Dich umzuwandeln wäre ein echter Coup, der unseren Dämon ganz nach oben katapultiert.«
    Holly räusperte sich. »Dann war die Maus ein karrieregeiler Unterdämon?«
    Alessandro schüttelte den Kopf. »Mehr als das. Ausschließlich Meister können ein Portal öffnen, was bedeutet: Er ist bereits mächtig und muss einige Diener haben, die ihm helfen.« Alessandros Hand wanderte an seinen Waffengurt. »Nicht einmal ein Meister kann ohne Hilfe in unsere Welt kommen.«
    »Und du wolltest besagte Diener heute Abend zum Tanz bitten, vermute ich.«
    »Ja. Ich wollte mich einigen anderen Vampiren anschließen, die Fairview absuchen.«
    »Wonach?«
    »Nach Dienern. Letzte Nacht habe ich etwas gesehen.«
    »Noch eine Leiche, die du zufällig nicht erwähnt hast?«
    Alessandro sah mit einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Verärgerung beiseite. »Nein. Ein paar Kreaturen, die wir Fehlwandler nennen. Ich habe sie getötet, aber wir möchten sichergehen, dass sich nicht noch mehr von ihnen hier herumtreiben. Sie könnten hinter den Studentenmorden …«
    »Moment! Noch mal für Doofe«, unterbrach Holly ihn. »Du erzählst mir erstens, dass ein Dämon durch meinen Schornstein geflutscht ist. Zweitens, dass er mich verspeisen will. Und drittens, dass er hier Diener hat, die du heute Nacht mit deinen Vampirkumpels jagen willst? Habe ich das richtig verstanden?«
    Alessandros Antwort bestand in einem

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